Hintergrund

Covid-Zertifikat und Ersatzhandschuhe: So bereitet sich der Samichlaus auf Hausbesuche vor

Katja Fischer
18.11.2021

Samichlaus und Schmutzli kommen in diesem Jahr wieder in die heimische Stube. Allerdings nur mit strengen Coronaregeln. Wie Chlausbesuche 2021 ablaufen.

Die coronabedingten Zwangsferien sind vorbei. In diesen Tagen nehmen die Schweizer Samichläuse ihre roten Gewänder wieder aus dem Schrank und packen ihre Jutesäcke voll mit Guetzli, Mandarinli – und Covid-Zertifikat. Denn ohne QR-Code läuft auch bei den Samichläusen und Schmutzlis in diesem Jahr nichts. Zumindest in vielen Schweizer Gemeinden und Städten.

Ähnlich sieht es bei der St. Nikolausgesellschaft Guthirt in Zug aus: Der Samichlaus und sein Schmutzli sind im Besitz eines Covid-Zertifikates. «Wir gehen davon aus, dass die von uns besuchten Familien ebenfalls gesund sind», heisst es auf der Website der Gesellschaft. Man setze hier auf Eigenverantwortung.

«Werden mit Chlaus-Bestellungen überrannt»

Die diesjährigen Sicherheitsmassnahmen tun den Buchungen offenbar aber keinen Abbruch. Im Gegenteil: Zweieinhalb Wochen, nachdem die Zürcher Nikolausgesellschaft ihr Anmeldeformular aufgeschaltet hat, waren bereits sämtliche Besuchs-Termine ausgebucht. Sprich: Über 700 Mal wurde der Samichlaus in Zürich gebucht. «Wir rechneten eigentlich mit weniger in diesem Jahr», sagt Rellstab. «Jetzt wurden und werden wir regelrecht überrannt. Das freut uns.»

Familienbesuchen stünden aber nichts mehr im Weg – solange Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden. Um den Veranstaltern eine Organisationshilfe zu schaffen, hatte Samichlaus-Experte Kempf vor, entsprechende Empfehlungen auf seinem schweizweiten Chlausenverzeichnis zu publizieren. Liess es bis jetzt aber doch bleiben: «Wir können im Moment aufgrund der aktuellen Corona-Lage keine zuverlässigen Angaben machen. Und langsam rennt uns die Zeit davon.»

Sami Niggi-Näggi, unter dä Pergola steck i

Tatsächlich laufen die Vorbereitungen vielerorts längst auf Hochtouren. Die Schutzkonzepte der Chlausgesellschaften stehen, viele, die Hausbesuche durchführen, setzen auf 3G. Aber nicht alle.

Der Samichlaus hat ausgezoomt

Apropos Feeling: Wenig Samichlaus-Atmosphäre scheinen auch digitale Alternativen zu vermitteln. Die virtuellen Besuche via Zoom, die die klassischen Hausbesuche 2020 vielerorts ersetzten, sind heuer jedenfalls kaum mehr ein Thema. «Das ist nicht die Zukunft vom Samichlaus», ist Chlausenverzeichnis-Initiator Kempf überzeugt. Der Brauch lebe nun einmal vom physischen Zusammenkommen in der besinnlichen Weihnachtszeit.

Auch Rellstab von der St. Nikolausgesellschaft der Stadt Zürich erstaunt es nicht, dass die virtuelle Variante in diesem Jahr nicht mehr gefragt ist. «Via Zoom ist die Stimmung halt nicht dieselbe. Man riecht nicht mal die Mandarinli.» Zoom sei nicht das Samichlaus-Business, fügt er an.

Titelbild: Bildmontage Shutterstock/BAG

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Anna- und Elsa-Mami, Apéro-Expertin, Gruppenfitness-Enthusiastin, Möchtegern-Ballerina und Gossip-Liebhaberin. Oft Hochleistungs-Multitaskerin und Alleshaben-Wollerin, manchmal Schoggi-Chefin und Sofa-Heldin.


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