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Bin ich aus dem richtigen Holz geschnitzt?

Ich will Schnitzen lernen. Holz ganz ohne Elektrowerkzeuge bearbeiten und nebenbei Kunstwerke erschaffen. Bevor ich aber auch nur einen Span abtragen kann, muss ich mir Grundlagenwissen aneignen.

Michel aus Lönneberga gehört zu meiner Kindheit wie Gummitwist und VHS. Der freche Junge, dessen Geschichte der Feder von Astrid Lindgren entstammt, handelt sich dauernd Ärger ein. Als Strafe wird er in den Tischlerschuppen der Familie gesteckt, wo er kleine Holzmännchen schnitzt. Und die sind richtig gut.

Schon damals hat mich die Arbeit fasziniert. Die Konzentration, das Material und das Handwerk zogen mich in ihren Bann. Dennoch habe ich mich nie selbst ans Schnitzen gewagt. Ich traute mir den künstlerischen und filigranen Aspekt nicht zu – bis jetzt. Mit 27 Jahren eifere ich Michel endlich nach.

Diese Jungfräulichkeit bringt zwar eine gewisse Spannung mit sich, aber auch viele Lücken in Bezug auf die Technik. Deshalb muss ich mir erst ein paar Grundlagen aneignen, bevor ich loslegen kann. Welches Holz eignet sich? Wofür sind all die verschiedenen Beitel? Alles Fragen, die erst geklärt werden müssen, wenn das Schnitzwerk ästhetisch was hermachen soll.

Technik

Holz

Schnitzeisen

Beitel und Schnitzeisen gibt es in unzähligen Ausführungen. Jedes Mal, wenn ich mir die Beitelsammlung meines Vaters ansehe, bin ich augenblicklich verwirrt. Vor mir öffnet sich ein Potpourri an geraden, gebogenen, gehöhlten und abgeschrägten Werkzeugen, die noch dazu in tausend verschiedenen Grössen daherkommen. Brauche ich die alle? Glücklicherweise nicht. Als blutiger Anfänger werde ich mich auf die gängigsten Ausführungen beschränken.

Balleisen
Diese Beitelform wird zum Schnitzen von Rundungen eingesetzt. Paradoxerweise ist die Schneide komplett flach und gerade.

Flacheisen
Flacheisen hingegen haben eine leichte Höhlung. Ich merke: nomen non est omen beim Schnitzwerkzeug. Diese Beitel werden für flache wie auch runde Arbeiten eingesetzt. Durch diese Vielseitigkeit eignet es sich für Anfänger.

Hohleisen
Endlich ein Eisen, das seinem Namen gerecht wird. Das Hohlbeitel hat eine starke Höhlung und dient dem Ausarbeiten von Vertiefungen in deinem Schnitzwerk.

Geissfuss
Der Geissfuss ist v-förmig und oft geschwungen. Damit lassen sich präzise Linien ausschneiden. Es wird häufig für Schriften oder die Haare an Figuren verwendet.

Kerbschnitzmesser
Dieses Messer brauchst du, wenn du Kerbschnitzereien fabrizieren willst. Die vorgezeichneten Muster werden damit ausgestochen beziehungsweise -geschnitten.

Klüpfel
Wenn du viel Material auf einmal abtragen willst oder sich das Holz etwas mühselig bearbeiten lässt, kannst du einen Klüpfel zur Hilfe nehmen. Damit trägst du das Material schneller und mit mehr Kraft ab. Für detailliertes Arbeiten ist der Klüpfel ungeeignet.

Nächster Schritt: Von der Theorie in die Praxis

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Meinen Horizont erweitern: So einfach lässt sich mein Leben zusammenfassen. Ich liebe es, neue Menschen, Gedanken und Lebenswelten kennenzulernen,. Journalistische Abenteuer lauern überall; ob beim Reisen, Lesen, Kochen, Filme schauen oder Heimwerken.


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