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Barbecue unter Strom: K-Tipp testet Elektrogrills

Patrick Vogt
9.5.2025

Holzkohle oder Gas? Diese Frage stellen sich viele, wenn es um einen neuen Grill geht. Vielleicht ist es an der Zeit, eine weitere Option ins Auge zu fassen. Denn auch mit einem Elektrogrill gelingt das nächste Barbecue, wie ein Test des K-Tipp zeigt.

Vor Jahren war ich bei einer Arbeitskollegin zum Jassen und Grillieren eingeladen. Sie wohnte in einem Mehrfamilienhaus mitten in der Altstadt, aus rauchtechnischen Gründen kam nur ein Elektrogrill in Frage. Ja gut, die paar Würste, das wird schon klappen, dachte ich mir. Denkste! Der Elektrogrill mit der Auflagefläche einer Schallplatte kam nicht auf Touren und brachte kaum Leistung. Ich glaube, meine elektrische Zahnbürste wird bei Gebrauch wärmer, als es dieser Grill je werden konnte. Entsprechend armselig sahen die Würste aus, in der Bratpfanne wären sie besser dran gewesen (wo sie schlussendlich auch landeten).

Also ja, ich als Besitzer eines kleinen aber feinen Holzkohlegrills habe so meine Vorurteile. Nach dem aktuellen K-Tipp-Test bin ich aber geneigt, meine Meinung über Elektrogrills zu revidieren.

Testfazit in a nutshell

Das Schweizer Magazin für Konsumierende hat zehn Elektrogrills verschiedener Marken getestet. Kein einziger fällt durch, sie schneiden allesamt gut oder genügend ab. Grillieren gehe auch ohne Flammen, Kohle und Rauch, hält K-Tipp fest. Eine Steckdose genüge.

Mit Elektrogeräten sind ebenfalls gute Grillergebnisse möglich.
K-Tipp 09/2025

Na dann, schauen wir uns das etwas genauer an.

Schweizer Elektrogrillmeister

Der «Grill Force 2200» von Trisa hat es schon nach zehn Minuten auf eine Temperatur von 200 Grad auf der ganzen Grillfläche gebracht. Das ist einsame Spitze, denn der Testdurchschnitt beträgt 17 Minuten, bis die Geräte bereit sind.

Beim Grillieren erhält der Trisa mit der Schweizer Note 5,4 die beste aller Elektrogrills, beim Temperatur halten wiederum die schlechteste (4). Der Testsieg ist dem «Grill Force 2200» dennoch nicht zu nehmen: Gesamtnote 5,3 und «Gut».

Well done

«Gut» sind auch die Elektrogrills von BBQ Master (5,1), Ohmex (4,9) und Outdoorchef (4,9). Ein Extrasternchen erhält der «Electric Grill 3660» von Ohmex: Er ist der günstigste unter den «Guten» und für K-Tipp deshalb der Kauftipp. Zudem hält er die Temperatur mit am längsten im Test. Sobald wir Nachschub haben, kannst du ihn auch bei uns wieder kaufen.

BBQ Master Volt Elektro Grill (2.40 kW)
Elektrogrill
CHF418.90

BBQ Master Volt Elektro Grill

2.40 kW

Done

Die restlichen Elektrogrills schneiden mit Noten von 4,7 oder 4,6 «Genügend» ab. Darunter sind neben Eigenmarken von Landi, Fust und Hornbach auch ein anderes Modell von Testsieger Trisa sowie eines von Steba.

Grill den Weber

Was Grillier-Aficionados etwas überraschen könnte: Auch der Elektrogrill von Weber muss sich in die «Genügenden» einreihen. Tatsächlich erhält der «Q1400» fast durchwegs gute oder solide Noten, nur bei der Sicherheit haperts. Sein Deckel sei in Griffnähe über 150 Grad heiss geworden, schreibt K-Tipp. Bei dieser Temperatur könne man sich die Finger erheblich verbrennen. Weisst du, was ich beim Grillieren auch immer in Griffnähe habe? Grill- oder Ofenhandschuhe.

Item, bei uns kriegst du den Weber-Grill mit Stand (so wie im Test) oder ohne.

Ja, aber der Stromverbrauch?!

Ein Elektrogrill in Betrieb frisst ordentlich Strom, keine Frage. Laufen die getesteten Geräte während einer halben Stunde auf der höchsten Stufe, verbrauchen sie laut K-Tipp zwischen 1,13 und 2,13 Kilowattstunden (kWh). Bei einem Strompreis von 29 Rappen pro kWh kostet dich das zwischen 33 und 62 Rappen. Für die gleiche Grilldauer brauchst du etwa ein Kilo Holzkohle, für das du mehr als das Doppelte bezahlst (im Test ist die Rede von mindestens 1.30 Franken).

Wer ein Elektrogerät benutzt, grilliert damit günstiger als auf einem Gerät mit Holzkohle.
K-Tipp 09/2025

Und selbst der Gasgrill ist tendenziell etwas teurer. Dort kostet eine halbe Stunde Betrieb zwischen 50 Rappen und einem Franken.

Nun sind die Energiekosten eher selten das ausschlaggebende Kriterium bei der Grill-Wahl, vielmehr der Zustand des häufig hochwertigen und teuren Grillguts, das darauf zubereitet wird. Unter anderem deshalb werde ich meinen Holzkohlegrill wegen dieses K-Tipp-Tests nun nicht gleich in die Tonne schmeissen. Ich mag es nunmal rauchig. Gleichzeitig anerkenne ich, dass sich Elektrogrills seit meiner letzten Erfahrung damit allem Anschein nach zu einer valablen Alternative gemausert haben. Ist doch toll, wenn es für jede Lebenslage den passenden Grill gibt.

Was hältst du vom Grillieren unter Strom? Deine Meinung interessiert die Community und mich.

Titelbild: Shutterstock / Mccallk6921

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Ich bin Vollblut-Papi und -Ehemann, Teilzeit-Nerd und -Hühnerbauer, Katzenbändiger und Tierliebhaber. Ich wüsste gerne alles und weiss doch nichts. Können tue ich noch viel weniger, dafür lerne ich täglich etwas Neues dazu. Was mir liegt, ist der Umgang mit Worten, gesprochen und geschrieben. Und das darf ich hier unter Beweis stellen. 


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