13 Dinge, die Linkshänder besonders nerven

Philipp Rüegg

13.8.2017

Der 13. August ist der internationale Tag der Linkshänder. Darum nerven wir uns solidarisch über all die Unzulänglichkeiten, die unseren linken Freunden tagtäglich das Leben schwer machen.

Ich bin Rechtshänder. Aber da in der Schweiz jeder zehnte Linkshänder ist, musste ich nicht lange suchen, um ein paar Betroffene zu finden. Es ist immer wieder erstaunlich, wie viele kleine und grosse Dinge es gibt, an die Rechtshänder keinen Gedanken verschwenden, die für Linkshänder aber der reinste Hass sind. Ich habe zahlreiche Beispiele aus Kollegen- und Bekanntenkreisen zusammengetragen, die zeigen, wie schwer es die Ned Flanders unter uns haben.

Der Kampf am Frühstücksbuffet

«Da ich fast Beidhänder bin, komm ich eigentlich gut zurecht», erzählt mir Martin. Sein Handicap ist ein klassisches First-World-Problem: «Im Hotel liegt das Brot zum Selberschneiden immer verkehrt herum auf dem Frühstücksbuffet. Das heisst, ich muss es erst umdrehen und das Messer auf die andere Seite nehmen, bevor ich loslegen kann. Der Gast nach mir wird sich dann über den gleichen Sachverhalt ärgern.»

Das Schreibdilemma

Davon kann jeder Linkshänder ein Liedchen singen. Beim Schreiben mit Füllern, Farbstiften etc. zerknittert das Papier, die Schrift verschmiert und obendrauf hat man auch noch eine farbige Hand.

Autofahren

Von Scheren, Dosenöffnern und ergonomischen Griffen

Beschriftete Tassen

Essen neben Rechtshändern

Etwas, das auch Rechtshändern auffällt, ist die Tischsituation. Isst man nämlich links von einem Linkshänder, kommt man sich ständig mit den Ellbogen in die Quere. Das ist schlimmer als der Kampf um die Armlehne im Flugzeug.

Stricken

Mein Kollege Ramon beklagt neben den üblichen verschmierten Händen beim Schreiben und den verdrehten Scheren, die Tortur beim Stricken. Im Handarbeitsunterricht in der Schule zeigte seine Lehrerin nämlich die Handgriffe nur aus Sicht der Rechtshänder. Für den kleinen Ramon war alles immer spiegelverkehrt, was seine Begeisterung für die edle Handwerkskunst nicht gerade steigerte. Vielleicht wäre sonst ein tapferes Schneiderlein aus ihm geworden.

Game-Controller

Auch in der Gamewelt herrscht Diskriminierung. Egal ob Controller oder Mäuse, fast alles ist asymmetrisch und für Rechtshänder ausgelegt. Wie mühsam das ist, erklärt keiner besser als Eddy von der legendären Game-Sendung Game One.

Instrumente

«Such dir mal ein Linkshänder-Klavier», schreibt mir ein Kumpel auf Facebook im Halbernst. Das Googlete ich natürlich umgehend. Dass es Linkshänder-Gitarren gibt, wusste ich bereits, aber an Klaviere hab ich noch nie gedacht. Auch dort gibt die rechte Hand den Ton an. Da es bis auf ein paar Sonderanfertigungen aber keine umgekehrten Klaviere zu kaufen gibt, müssen sich angehende Pianisten umgewöhnen.

Heisse Patronenhülsen

Auch bei Schiesseisen herrscht Zweiklassengesellschaft. In der Schweiz betrifft das besonders viele Armeeangehörige. Beim Sturmgewehr 90 fliegen die leeren Patronenhülsen rechts aus der Waffe. Da Linkshänder das Gewehr links von ihrem Kopf halten, fliegen ihnen ständig die Patronenhülsen um die Ohren. Ein heisser Kuss, wenn sie die Haut berühren.

Angekettete Kugelschreiber

Ein weiteres Beispiel, das bei Betroffenen ein lautes: «JA GENAU!», hervorgerufen hat, sind angekettete Kugelschreiber wie sie auf der Post oder am Kiosk anzutreffen sind. Die ohnehin schon kurze Kette ist natürlich meist oben rechts befestigt, so dass Linkshänder noch viel weniger Spielraum haben. Skandalös!

Zwangserziehung

Sinas Mutter gehörte noch zur Generation, als man meinte, Linkshänder kurieren zu müssen. «Als Kind hat mich das Verhalten gegenüber Linkshändern geschockt. Meine Mutter ist eigentlich Linkshänderin. Damals war das allerdings unschick, weshalb man ihr die linke Hand festgebunden hat, damit sie mit der rechten schreiben lernt.»

Etwas Linderung

Zwar können auch wir die Ungerechtigkeit gegenüber Linkshändern nicht komplett ausmerzen, aber vielleicht verschaffen euch die folgenden Hilfsmittel wenigstens ein bisschen Linderung.

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Philipp Rüegg

Senior Editor

Philipp.Rueegg@digitecgalaxus.ch

Als Kind durfte ich keine Konsolen haben. Erst mit dem 486er-Familien-PC eröffnete sich mir die magische Welt der Games. Entsprechend stark überkompensiere ich heute. Nur der Mangel an Zeit und Geld hält mich davon ab, jedes Spiel auszuprobieren, das es gibt und mein Regal mit seltenen Retro-Konsolen zu schmücken. mehr

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