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Mit diesen Wassersprudlern wird’s richtig prickelnd
von Patrick Vogt
Forscher aus Edinburgh haben ein Verfahren entwickelt, das PET-Abfälle in Paracetamol verwandelt. Der Prozess nutzt Bakterien.
Plastikmüll ist eines der größten Umweltprobleme unserer Zeit. PET steckt in vielen Alltagsprodukten, zum Beispiel in Getränkeflaschen, Verpackungen oder Textilien. Forschende aus Großbritannien zeigen jetzt, dass sich ausgerechnet aus diesem Abfall ein nützlicher Wirkstoff gewinnen lässt: Paracetamol. Die Ergebnisse hat das Forscherteam in der Fachzeitschrift Nature Chemistry veröffentlicht.
Die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen zerlegen PET mithilfe von lebenden Bakterien (E.coli) in chemisch kleinere Bausteine, aus denen sie mittels der sogenannten Lossen-Umlagerung eine Amin-Verbindung herstellen. Anschließend bauen die Bakterien die Zwischenprodukte durch Enzyme weiter um, bis schließlich Paracetamol entsteht.
Laut den Forschenden erreicht der Herstellungsprozess eine Reinheit von über 92 Prozent. Damit könnte das aus Plastik gewonnene Paracetamol prinzipiell genauso sicher sein wie herkömmlich produziertes. Allerdings sind für Medikamente oft noch höhere Reinheiten erforderlich, weshalb für eine industrielle Herstellung weitere Optimierung nötig ist.
Paracetamol gehört weltweit zu den meistverkauften Schmerzmitteln. Allein in Deutschland werden pro Jahr über 8 000 Tonnen davon hergestellt. Die Produktion basiert bislang meist auf Erdöl als Ausgangsstoff. Der neue Ansatz könnte die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen verringern und gleichzeitig Plastikmüll sinnvoll nutzen.
Zudem könnte das Recycling-Verfahren die Herstellungskosten von Medikamenten senken. PET-Abfall ist weltweit in großen Mengen vorhanden und oft extrem günstig.
Die britischen Forscher betonen aber, dass der Prozess noch nicht reif für die industrielle Massenproduktion ist. Die Ausbeute sei aktuell noch zu gering, und die chemischen Schritte müssten effizienter werden. Dennoch sehen sie großes Potenzial für die Zukunft.
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