

Weltyogatag: 3 Vorurteile über Yoga, die ich nicht mehr hören kann

Am 21. Juni feiern Yogis rund um die Welt ihre Lebenseinstellung. Anlass genug, mit ein paar Ansichten über den Weg zum Flow aufzuräumen.
Viele kuriose Feiertage sind Marketing-Gags. Ich denke da nur an den Schnitzel-und-Blowjob-Tag oder den Tag des Toastbrotes.
Mit dem Weltyogatag ist das anders. Er wurde von der Generalversammlung der United Nations ins Leben gerufen – mit dem Hintergrund, dass «globale Gesundheit ein langfristiges Entwicklungsziel ist» und dass «Yoga einen ganzheitlichen Ansatz für Gesundheit und Wohlbefinden bietet.»
Besser hätte ich es auch nicht zusammenfassen können. Es gibt aber leider immer noch viele Mythen über diesen Sport. Ich räume auf damit. Hier kommen meine persönlichen Top Drei.
1. Du bist kurvig? Sorry, Yoga ist nur was für Schlanke
Auch wenn all die super dünnen Influencerinnen was anderes vermitteln: Fast jeder Körper ist ein Yoga-Körper. Ich, Modell Yoga-Elefant, mache Hatha und liebe es. Warum? Weil es beim Hatha-Yoga nicht nur darum geht, die krasseste Verrenkung hinzukriegen oder leichtfüßig durch die Asanas zu fliegen.

Quelle: Unsplash
Nein, es geht beim Hatha darum, die Balance zwischen Körper und Geist zu erlangen. Durch Bewegung, Meditation und Atemübungen. Ich praktiziere aktivierende Asana-Abfolgen wie den Sonnengruß oder Nadi Shodhana, die Wechselatmung. Und beruhigende Elemente wie Vorbeugen. Für mich ist dieser Mix ideal. Denn ich bin zwar einigermaßen gelenkig, aber mein dicker Hintern ist halt manchmal auch im Weg.
Deswegen: Wenn du Bock auf Yoga hast und nicht zufällig die Modelmaße von Gigi Hadid spazieren trägst, probiere verschiedene Stile aus. Es gibt Bigram-Yoga, bei dem du in einem 40 Grad warmen Raum trainierst. Yin-Yoga, das überwiegend aus tiefen Dehnungen im Liegen besteht. Oder Power-Yoga, das sehr fitnessorientiert ist. Oder oder oder…

Quelle: Unsplash
2. Yoga macht dich nicht sofort happy? Tja, Pech gehabt
Bad News für alle Ungeduldigen: Yoga ist ein Marathon und Dranbleiben lohnt sich. Du magst zwar nach deiner allerersten Yoga-Session beflügelt aus dem Sportstudio hüpfen, aber das liegt vermutlich eher daran, dass du deinen inneren Schweinehund besiegt hast. Bis Yoga zur mentalen Balance beiträgt, kann es Monate oder sogar Jahre dauern.
Denn beim Yoga geht es darum, die Asanas im Einklang mit deinem Atem auszuführen. Das heißt, du musst zuerst die Bewegungsabläufe lernen und dann das Atmen. Und anschließend beides gleichzeitig anwenden. Nur so kannst du beim Yoga den Kopf ausschalten.

Quelle: Unsplash
Wie lange es genau dauert, bis sich dein autonomes Nervensystem nachhaltig beruhigt, hängt davon ab, wie angespannt du durch den Alltag rennst. Ich mache jetzt seit einigen Jahren Yoga. Und seit etwa neun Monaten merke ich, dass mir das mit dem Atmen und Bewegen gleichzeitig gelingt. Ich atme bei Anspannung ein, bei Entspannung aus. Ich bewege mich mit dem Atmen – und nicht mehr dagegen.
Ja, der Flow braucht eine Weile. Sobald er da ist, ist es toll. Dann nimmst du die Leichtigkeit auch mit in den Alltag. Und nicht nur bis zur Haustür.
3. Du brauchst genau DIESE Yogamatte, dann ist alles gut
Zum Schluss noch ein produktorientierter Irrglaube: Es gibt die one and only Matte, die dich zur Yoga-Queen macht. Ein Modell, das du noch deiner Großtante empfehlen würdest. Nope, falsch.
Für mich ist es das Wichtigste, auf der Matte nicht mit den Händen wegzurutschen, wie du auch in meinem Testbericht zum Modell Glue von Omnana nachlesen kannst. Deswegen rate ich dir zu einer Matte aus Kautschuk. Sie sind rutschfest und robust.
Welche Kautschukmatte genau du dir kaufst, liegt allerdings bei dir. Und vor allem daran, wie druckempfindlich deine Gelenke sind. Viele Asanas wie die Kobra werden auf dem Boden oder auf den Knien ausgeführt. Wenn du also schnell blaue Flecken an den Knien bekommst, besorg dir lieber eine dicke Matte. Ist dir die Polsterung egal, tut es auch ein zwei Millimeter dünnes Reise-Modell, wie ich es benutze.
Ich habe dir hier mal Matten in verschiedenen Stärken verlinkt:
Denn genau darum geht es beim Yoga: einen Stil und Produkte zu finden, die zu dir passen. Innerer Frieden beginnt bei dir selbst. Der Rest kommt von alleine.
Machst du Yoga? Wobei hilft es dir? Verrate es mir in den Kommentaren.


Als Kind wurde ich mit Mario Kart auf dem SNES sozialisiert, bevor es mich nach dem Abitur in den Journalismus verschlug. Als Teamleiterin bei Galaxus bin ich für News verantwortlich. Trekkie und Ingenieurin.