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«Weite Horizonte eröffnen» – das können die 5 Nominierten für den Schweizer Buchpreis 2025

Fünf Bücher aus 94 eingereichten Werken haben es auf die Shortlist für den Schweizer Buchpreis 2025 geschafft. «Jeder Text geht in Sprache und Komposition ganz eigene Wege, und so öffnet sich eine grosse Bandbreite zwischen Ausschweifung und Verknappung, leisen Tönen und grossen Gesten, Trauer und Leichtigkeit», lobt die Jury die Autorinnen und Autoren.

Aus insgesamt 94 eingereichten Titeln aus 50 Verlagen hat die fünfköpfige Jury die folgenden Werke auf die Shortlist für den Schweizer Buchpreis gesetzt:

«Lázár» von Nelio Biedermann, erschienen bei Rowohlt Berlin

Der gerade einmal 22-jährige Autor Nelio Biedermann reist in seinem zweiten Roman in die Heimat seiner Grosseltern, ins Ungarn des frühen 20. Jahrhunderts. Er erzählt die Familiensaga einer ungarischen Adelsfamilie durch das Ende des Habsburgerreiches im Ersten Weltkrieg und die Gräuel des Zweiten über mehrere Generationen. Er tue dies «in einer poetischen Sprache, mit viel Intensität und doch Leichtigkeit», schreibt die Jury über den Nominierten.

«Die Holländerinnen» von Dorothee Elmiger, erschienen bei Hanser

«Im Meer waren wir nie» von Meral Kureyshi, erschienen im Limmat Verlag

Autorin Meral Kureyshi wirft einen intimen und präzisen Blick auf familiäre und freundschaftliche Beziehungen zwischen Menschen verschiedener Generationen. Die namenlose Ich-Erzählerin verbindet diese Menschen in szenischen Erzählungen kleiner Alltagsmoment in «überraschenden Sprachbildern», wie die Jury findet. Dabei stelle sich immer wieder die Frage: «Welche Wurzeln halten uns, und was drängt uns zum Aufbruch?»

«Verzauberte Vorbestimmung» von Jonas Lüscher, erschienen bei Hanser

«Grossmütter» von Melara Mvogdobo, erschienen bei Transit

Die heute in Andalusien lebende Autorin beschreibt die Leben von zwei Frauen, die auf den ersten Blick kaum unterschiedlicher sein könnten: einer aus armen Verhältnissen stammenden Schweizerin und einer wohlhabenden Kamerunerin. Die Lebens- und Leidensgeschichten der beiden Frauen weisen jedoch zahlreiche Parallelen auf – Demütigung, Gewalt, Entwürdigung –, die in «knapper, messerscharfer und zugleich bewegender Sprache» erzählt werden, wie die Jury urteilt.

Eines dieser fünf Werke wird am 16. November im Rahmen der «BuchBasel» den mit 30’000 Franken dotierten Schweizer Buchpreis erhalten und die Nachfolge von Zora del Buonos «Seinetwegen» antreten.

«Es sind Bücher, die in das Wesen der Schweiz eindringen und weit über die Landesgrenzen hinausgehen, teils auch an die Grenzen des Erzählbaren, und die den Lesenden weite Horizonte eröffnen.»

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Weltenbummler, Wandersportler, Wok-Weltmeister (nicht im Eiskanal), Wortjongleur und Foto-Enthusiast.


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