
Produkttest
Sneaker putzen leicht gemacht: «Freshe Treter» im Test
von Kevin Hofer

Das Miele «SneakerWash»-Reinigungsset soll das Waschen von Sneakern zu Hause sanfter und effizienter machen. Ich hab’s ausprobiert.
Meine Sneaker sind beinahe täglich in Gebrauch. Und das sieht man ihnen früher oder später an – erst recht, weil sie mich nicht nur durch den Alltag, sondern auch auf Hundespaziergängen begleiten. Praktisch, dass Miele ein Sneaker-Reinigungsset auf den Markt bringt, das ich testen darf.
Kaum öffne ich die Verpackung, purzeln mir schon drei Tütchen entgegen. Es sind die im Set enthaltenen Reinigungstabs. Ich lege sie kurz beiseite, interessanter ist erstmal der etwas keilförmige Schuhwaschbeutel.
Die nächste Stunde höre ich aus dem Bad tatsächlich kaum etwas, ausser rotierendem Wasser. Kein Rumpeln, kein Klappern. Dann piept die Waschmaschine – sie ist fertig, ich kann die Tür öffnen. Der «SneakerWash»-Beutel ist nur noch klamm, genauso die blitzblanken Schuhe, die ich herausziehe. Ich befreie noch die Schnürsenkel aus ihrem Gehege und lasse sowohl das frisch gewaschene Schuhwerk, als auch den Meshsack bis zum nächsten Tag trocknen. Und?
Meine Sneaker sind sauber, klar – schliesslich wurden sie eine Stunde lang gereinigt. Sind sie sauberer als nach bisherigen Waschgängen? Nein. Würde ich knapp 59 Franken für das «SneakerWash»-Set und dann 25 Franken für Tab-Nachschub (12 Stück) hinblättern? Ehrlich gesagt wohl eher nicht. Wer ein echter Sneaker Head ist und/oder gerne Geld für Dinge ausgibt, die nicht zwingend notwendig, aber doch nice to have sind, wird an diesem Gadget trotzdem sicher seine Freude haben. Allein schon, weil es in der Trommel so herrlich leise bleibt.
Pro
Contra
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Alle anzeigenBisher habe ich meine Sneaker in der Waschmaschine entweder sich selbst überlassen, oder sie in ein Wäschenetz gesperrt, um das Gerumpel immerhin ein wenig im Zaum zu halten. Der aus 3-lagigem Meshgewebe bestehende Miele-Waschbeutel will das Donnern in der Trommel nun abfedern. Ausserdem rühmt er sich eines «innovativen Waschsystems», kinderleichter Handhabung und nützlicher Features wie eines separaten Schnürsenkelfachs.
Tatsächlich macht der Beutel einen sehr hochwertigen und gut gepolsterten Eindruck. Jeder Schuh bekommt seine eigene kleine Garage geboten, getrennt durch eine ebenfalls stossdämpfende Mittelwand – in der die ausgefädelten Schnürbänder untergebracht werden können. Beide Garagen sind an je drei Seiten zusätzlich mit Mikrofaserreinigungsstreifen versehen, es gibt eine kleine Klettverschluss-Luke für den Reinigungstab und sogar der Griff des Reissverschlusses kann sicher unter einer Lasche verstaut werden. Soweit so gut durchdacht.

Dann mal los: Ich fummele die Schuhbänder aus ihren Ösen und lasse sie in der Trennwand verschwinden. Ein Druckknopf verhindert, dass sie sich während des Waschgangs dort hinausschlängeln und in den Tiefen der Maschine verschwinden können. Als nächstes parke ich die Schuhe in ihren Fächern und verschliesse den Beutel per Reissverschluss. Luke auf, Tab rein, Luke zu. Mehr gibt es für mich nicht zu erledigen – allerdings: wiegen deine Sneaker mehr als 500 Gramm, empfiehlt der Hersteller, ein Gegengewicht mit in die Maschine zu geben. Ich jedenfalls platziere nur das kompakte Set in der Trommel. Auf die nun aufkommenden Fragen «Welches Programm? Wie lang? Muss ich schleudern?» weiss der Verpackungskarton Antworten: Feinwaschprogramm, 30 Grad, 60 Minuten, 600 U/min. Alles klar, ich drücke Start.




