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VAR da was?

Heute startet die Super League Saison 2019/20. Mit von der Partie ist neu auch der Video Assistant Referee. Wie funktioniert der VAR?

Wenn heute Sion und Basel die neue Super League Saison eröffnen, sind die Augen nicht nur ins Tourbillon, sondern auch nach Volketswil gerichtet. Dort kommt im Video Operation Room VOR der Video Assistant Referee VAR zum Einsatz. Oder einfach gesagt, der Videoschiedsrichter. 1.5 Millionen Franken hat der Schweizerische Fussballverband in die Ausarbeitung der Technologie und die Schulung des Personals investiert. Hinzu kommen weitere 1.5 Millionen pro Saison für die Begleitung der Spiele.

Das passiert währends eines Spiels neu hinter den Kulissen

Im Video Operation Room arbeitet das Team des VAR, insgesamt drei Personen: Der sogenannte VAR, der AVAR und der Replay Operator. Also der Videoschiedsrichter, sein Assistent und ein Techniker. Diese Personen sind im Austausch mit dem Schiedsrichter auf dem Platz. Sie greifen jedoch nur dann ein, wenn ein klarer Fehler des Schiedsrichters vorliegt. Die drei Personen in Volketswil hören zu jeder Zeit, was die Schiedsrichter im Stadion miteinander kommunizieren. Bei einem offensichtlichen Fehler greifen sie ein.

Das ändert sich für den Schiedsrichter

Ist der Fall klar, revidiert der Schiedsrichter den Entscheid umgehend. Im Zweifelsfall kann er sich die Szene in der Referee Review Area RRA (Neudeutsch für Fernseher am Spielfeldrand) im Stadion noch einmal anschauen und sie neu beurteilen. Aber auch der Schiedsrichter kann sich aktiv Video-Hilfe holen, wenn er sich bei einem Entscheid nicht ganz sicher ist.

Der VAR kann bei folgenden vier Szenarien zum Einsatz kommen:

  • Tore und Vergehen, die einem Tor vorausgehen
  • Penaltyentscheidungen und Vergehen, die einem Penalty vorausgehen
  • Vorfälle im Zusammenhang mit direkten Platzverweisen
  • Spielerverwechslungen

Eine riesige Fehlentscheidung, von der man noch in Jahren sprechen wird, soll es so in Zukunft nicht mehr geben. Für den Schiedsrichter ist der VAR wie ein Airbag, der bei einem offensichtlichen Fehler aufgeht. «Wir haben 10 Monate intensiv gearbeitet und dabei mehr gemacht, als verlangt wurde. Wir gehen davon aus, dass wir bereit sind.» Dies sagte Hellmut Krug gegenüber SRF. Der ehemalige deutsche Spitzenschiedsrichter ist der VAR-Projektleiter für die Schweiz.

Wie die Erfahrungen, zum Beispiel während der diesjährigen Frauen-Fussball-WM zeigen, wird es jedoch auch mit dem VAR immer wieder zu hitzigen Diskussionen während eines Spiels kommen.

VAR, VOR, RRA oder AVAR. Du willst in Zukunft keine Abkürzung verpassen? Dann folge REIH meinem Autorenprofil. Mehr News und Trends gibt's dort übrigens auch.

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Vom Radiojournalisten zum Produkttester und Geschichtenerzähler. Vom Jogger zum Gravelbike-Novizen und Fitness-Enthusiasten mit Lang- und Kurzhantel. Bin gespannt, wohin die Reise noch führt.


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