Ratgeber

Tacho, Navi, Trainingscenter: Velocomputer für Einsteiger und Profis

Die einfachsten Modelle gibt es für Kleingeld, High-End-Geräte sind richtig teuer und bieten viele Features. Sie navigieren, interagieren und sammeln reichlich Trainingsdaten. Ein Überblick, was du dir alles an den Lenker klemmen kannst.

Es gibt sie mit Routing-Funktion und einer detaillierten Kartendarstellung, wie du sie aus dem Auto kennst. Es gibt sie mit Routing-Funktion ohne Karte, aber schnell zu erfassenden Hinweisen auf dem Display. Es gibt sie – trotz GPS – ohne eingebauten Wegweiser. Und es gibt immer noch den klassischen Tacho, der Geschwindigkeit und Distanz über einen am Rad montierten Sensor misst. Velocomputer erfüllen ganz unterschiedliche Ansprüche.

Klassische Velocomputer

Inzwischen hat fast jedes Gadget einen GPS-Sensor verbaut, der deine aktuelle Position, Höhe und Geschwindigkeit erfasst. Da ist die Frage berechtigt, warum es überhaupt noch klassische Tachometer gibt, die einen am Rad zu montierenden Magnetsensor benötigen. Egal, ob die Daten über ein Kabel oder per Funk übertragen werden – es ist ein zusätzliches Teil an deinem Bike. Aber es hat nach wie vor seine Daseinsberechtigung. Nicht nur für Nostalgiker.

Kabelgebunden:

Kabellos:

Vorteile:

  • Ein Magnetsensor misst präzise und zuverlässig, auch in Tunnels oder Tälern, wo kein GPS-Empfang möglich ist.
  • Die Batterie hält viele Monate. Du musst dein Gerät nicht ständig aufladen, sondern vielleicht einmal pro Jahr die Batterie ersetzen.
  • Übersichtliche Darstellung von (Durchschnitts-)Geschwindigkeit, Distanz und (gefahrener) Zeit.
  • Kompakt und günstig, einfach zu bedienen.

Nachteile:

  • Du hast nur Daten, die der Magnetsensor messen kann. Keine Aufzeichnung von Geokoordinaten möglich. Also keine Navigation, keine Aufzeichnung der gefahrenen Routen.
  • Da du den Sensor benötigst, kannst du nicht so einfach auf ein anderes Velo wechseln.

GPS-Computer ohne Routing-Funktion

Solange du kein ausgewachsenes Navi mit grossem Display und Touchscreen brauchst, ist es gut möglich, dass du mit so einem Velocomputer voll und ganz zufrieden bist. Mit GPS, Bluetooth und dem Funkstandard ANT+ sind die Erweiterungsmöglichkeiten gross und das Gehäuse bleibt trotzdem klein. Auswerten kannst du deine Daten in Ruhe am PC, unterwegs hast du die wichtigsten Faktoren im Blick und kannst die Hände am Lenker lassen. Perfekt, wenn du mit dem Rennvelo unterwegs bist.

Vorteile:

  • Mit Sensoren erweiterbar.
  • Viele Möglichkeiten, dabei sehr kompakt.
  • Immer noch relativ günstig.

Nachteile:

  • Kein Touchscreen – was je nach persönlicher Vorliebe auch ein Vorteil sein kann.
  • Kleines Gerät, kleiner Akku. Keine allzu lange Laufzeit. Beim oben verlinkten Sigma Rox 11.0 sind es zum Beispiel maximal 13 Stunden.

GPS-Computer mit Routing-Funktion

Diese Velocomputer sind gleichzeitig ein Navi. Entweder arbeiten sie mit Karten, oder sie bieten lediglich eine Routing-Funktion für zuvor geladene Strecken. Dafür reicht ein kleines Gehäuse, der Garmin Edge 130 ist zum Beispiel sehr kompakt und kommt ohne Touchscreen aus. Er kann dich entlang eines Tracks navigieren, zurück zum Startpunkt führen oder per Richtungspfeil anzeigen, wo dein Ziel liegt. Deine Routen kannst du am Computer oder über die Connect IQ-App planen und auf das Gerät laden. Selbst berechnen können sie Modelle ohne Kartenmaterial nicht.

Andere GPS-Computer arbeiten mit farbiger Kartendarstellung und können Routen berechnen, wie du es vom Handy oder Auto kennst. Wenn du entsprechende Karten installiert hast, kannst du dir Strassen, Velowege und Trails anzeigen lassen oder Touren laden und nachfahren. Manche GPS-Computer erreichen fast Smartphone-Grösse und sind vollgepackt mit Schnittstellen, barometrischen Höhenmessern und Kartenmaterial. Dazu gibt es Features wie Trainingspläne, Unfallerkennung oder Fahrer-zu-Fahrer-Nachrichten. Kollege Daniel Feucht hat das Topmodell Garmin Edge 1030 getestet.

  • Produkttest

    Garmin Edge 1030 im Test – der Velocomputer für den ambitionierten Fahrer

    von Daniel Feucht

Vorteile:

  • Du hast ein «echtes» Navi, das gleichzeitig Leistungsdaten sammelt, Trainingspläne und Live-Vergleiche bietet.
  • Einfache Bedienung über einen grossen Touchscreen, der auch mit Bike-Handschuhen an den Fingern funktioniert.
  • Du bist flexibel und kannst dein Navi an verschiedenen Velos nutzen, da das Gerät ohne zusätzliche Sensoren auskommt.

Nachteile:

  • Grösse, Gewicht und Preis steigen mit den Möglichkeiten.
  • Die Akkulaufzeit ist begrenzt, nach 10 bis 20 Stunden ist Schluss.
  • Um die Funktionsvielfalt nutzen zu können und das Gerät individuell auf deine Bedürfnisse anzupassen, musst du dich intensiv damit befassen.

Nun hast du die Wahl. Hier findest du alle Velocomputer in der Übersicht.

9 Personen gefällt dieser Artikel


User Avatar
User Avatar

Einfacher Schreiber, zweifacher Papi. Ist gerne in Bewegung, hangelt sich durch den Familienalltag, jongliert mit mehreren Bällen und lässt ab und zu etwas fallen. Einen Ball. Oder eine Bemerkung. Oder beides.


Sport
Folge Themen und erhalte Updates zu deinen Interessen

Sport
Folge Themen und erhalte Updates zu deinen Interessen

Diese Beiträge könnten dich auch interessieren

  • Ratgeber

    Alles aus einer Hand: Die Wearables von Coros

    von Patrick Bardelli

  • Neu im Sortiment

    Zwei neue Velocomputer und ein Radar-Rücklicht von Wahoo sind ab sofort erhältlich

  • Produkttest

    Mit dem Fahrradcomputer «Dura» ist das Coros-Ökosystem fast komplett

    von Patrick Bardelli

Kommentare

Avatar