
Statement-Gürtel: Eine polarisierende Ikone aus den Nullerjahren kehrt zurück

Schnall dich an, der Statement-Gürtel ist zurück und er darf so ziemlich alles sein – ein Minirock, ein Schmuckstück und allem voran: komplett sinnlos.
Es gab mal eine Zeit, da trug Shakira üppige Concho-Gürtel über hautenge Lederhosen, Avril Lavigne schnallte sich breite Nietengürtel lose über die Schlaufen ihrer Hose und die Girls von Destiny's Child schmückten ihre Hüftjeans mit strassbesetzten Kettengürteln. In den frühen 2000er-Jahren gehörte das Engerschnallen der Hosen oder die Betonung der Taille nicht zur Hauptaufgabe des Gürtels. Er sollte in erster Linie den Körper schmücken. Möglichst extravagant sein. Ein modisches Statement setzen.
Ein Blick auf die Laufstege und in die Fashion-Ecken von Social Media lässt nun erahnen, dass wir uns inmitten einer Renaissance des zwecklosen Statement-Gürtels befinden. Egal ob bei Versace, Michael Kors oder Dior Men: Gürtel sind auffällig und kommen rein dekorativ zum Einsatz. Dabei werden sie analog zum Low-Waist-Trend auch mehrheitlich tiefer sitzend getragen.

Quelle: Spotlight

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Doppelt gemoppelt oder als Minirock
Statt brav in den Schlaufen zu sitzen, trumpfen Gürtel rebellisch darüber, kommen gerne mal im Doppelpack daher, schmücken dünne Sommerkleidchen, knappe Röcke, ja, sogar Oberteile – oder eben auch nackte Haut. So werden breite Gürtel tatsächlich auch als Mikrorock oder Bandeautop zweckentfremdet. Gürtel sind also nicht mehr nur Gürtel, sondern auch Schmuck und Kleidung.

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Ein derart funktionelles Accessoire sinnbefreit zu tragen, mag auf manche idiotisch wirken. Gleichzeitig kann dieser Bruch mit der herkömmlichen Trageart herrlich erfrischend, fast schon selbstironisch daherkommen und ein Outfit interessanter gestalten.

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Es geht auch dezent
Falls exzentrische Kombis wie riesige Bohogürtel über hautenge Spandexshorts deine Experimentierfreude übersteigen, gibt es natürlich auch dezente Arten, das Comeback zu interpretieren. Trage beispielsweise einen etwas breiteren Ledergürtel über einen tief geschnittenen Maxirock oder noch subtiler: einen feinen Kettengürtel über einem Slip- oder Bodycondress. Für einen sehr klassischen Look schnallst du dir ein hübsches Exemplar über einen Oversized Blazer.

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Und sonst: Hab einfach Spass. Der Schlüssel zum Tragen des sinnlosen Gürtels liegt darin, Neues zu wagen, mit verschiedenen Stilen zu experimentieren, und sich selbst – ganz im Sinne der chaotischen Ästhetik der Nullerjahre – nicht zu ernst zu nehmen.
Titelbild: Spotlight

Hat grenzenlose Begeisterung für Schulterpolster, Stratocasters und Sashimi, aber nur begrenzt Nerven für schlechte Impressionen ihres Ostschweizer Dialekts.