Hinter den Kulissen

So dominant ist das Virus in unserem Warenkorb

Die Corona-Pandemie hat unser Einkaufsverhalten umgekrempelt. Unsere animierte Auswertung zeigt, wie sich die Nachfrage nach Mundschutzmasken, Gartenwerkzeug oder Home-Office-Equipment seit Anfang Jahr entwickelt hat.

Lockdown, Distanzregeln, Desinfektionsmittel im Supermarkt: Das Coronavirus hat unser Leben auf den Kopf gestellt. Wie dominant die Pandemie auch in unserem Warenkorb ist, zeigt nun erstmals eine Auswertung unseres Einkaufsverhaltens. Für diese haben wir seit Anfang Januar den wöchentlichen Verkauf von über 2000 Produktgruppen mit der jeweiligen Woche im Vorjahr verglichen. Die Top-10 der Produkte mit dem grössten prozentualen Verkaufswachstum bei digitec und Galaxus liest sich wie ein Drama in acht Akten.

Woche 1: Die Ruhe vor der Welle

Über die Medien hat sich die Nachricht einer neuartigen Viruserkrankung im fernen China verbreitet. Im Warenkorb macht sich das noch kaum bemerkbar: Die Kundinnen und Kunden von digitec und Galaxus kaufen 23 Mal so viele gebrauchte Handys wie in der ersten Woche des Jahrs 2019 – offenbar ein neuer Trend. Und sie freuen sich, dass wir unser Sortiment an Süssigkeiten ausgebaut haben.

Woche 4: Da braut sich was zusammen

Am 13. Januar wird aus Thailand die erste Infektion ausserhalb Chinas bestätigt. Am 23. Januar folgt in den USA der erste offiziell gemeldete Fall ausserhalb Asiens. Erste Schweizer Konsument*innen erahnen Ende Januar den Ernst der Lage und decken sich vorsorglich mit Desinfektionsmittel und Masken ein. Wir verkaufen Ende Januar 114 Mal so viele Masken und 66 Mal so viel Desinfektionsmittel wie im Jahr zuvor. Schnell sind unsere Vorräte grösstenteils ausverkauft.

Einen Boom erleben ab jetzt die Erotik-Artikel in unserem Sortiment; vom aufreizenden Slip über Corsagen bis zu Love Toys, Gleitmittel und Kondomen. Grund dürfte das aufkommende Social Distancing sein: Wir verbringen mehr Zeit zuhause – sei es allein oder zu zweit.

Woche 8: Das Virus erreicht die Schweiz

Am 25. Februar wird im Tessin der erste Einwohner der Schweiz positiv auf SARS-CoV-2 getestet, weitere folgen täglich. Nun geht es Schlag auf Schlag: Am 28. Februar verbietet der Bundesrat Grossveranstaltungen mit mehr als 1000 Personen. Die Schweizerinnen und Schweizer kaufen jetzt noch mehr Desinfektionsmittel; insgesamt 140 Mal so viel wie im Vorjahr. Erste Arbeitnehmer gehen ins Home-Office – und stellen sich der Ordnung halber einen Briefkorb auf den Bürotisch. Tastaturen, Computermäuse, Webcams und Co. gehen übrigens ebenfalls weg wie frische Weggli.

Woche 9: Der Beginn der Hamsterkäufe

Am 1. März startet der Bundesrat seine Kampagne «So schützen wir uns» mit Empfehlungen zu Hygiene und Abstand. Die Medien berichten mittlerweile ununterbrochen über die neusten Entwicklungen. Die Schweizerinnen und Schweizer hamstern jetzt Lebensmittel – bei Galaxus z.B. Teigwaren oder Nussriegel. Und sie sorgen schon mal mit einem Campingkocher für richtig schwere Zeiten vor.

Woche 11: Berge von WC-Papier

Am 11. März stuft die Weltgesundheitsorganisation WHO das Geschehen als Pandemie ein. Nun hamstern die Schweizerinnen und Schweizer Toilettenpapier: Mehr als 90 Mal so viel verkaufen wir davon in dieser Woche – ein Rekord. Die Masken und Desinfektionsmittel, die wir ins Sortiment bekommen, gehen fast schneller weg, als wir sie einlagern können.

Woche 12: Ich brauche einen Haarschnitt!

Am 16. März beschliesst die Regierung den Lockdown: Restaurants, Bars, Clubs und viele Geschäfte bleiben ab sofort geschlossen – darunter auch die Coiffeurgeschäfte. Schnell halten es viele mit ihrer Mähne nicht mehr aus – und legen mit ihren neuen Haarscheren selbst Hand an. Der Trend wird sich in den kommenden Wochen noch verstärken.

Der Lockdown hat bei uns einen enormen Ansturm zur Folge: Mitte März dauert es durchschnittlich drei Tage länger als gewohnt, bis Bestellungen bei unseren Kundinnen und Kunden ankommen. In den folgenden zwei Wochen verstärken wir unsere Logistik deshalb mit über 200 neuen Arbeitskräften. Damit bauen wir den Rückstand allmählich ab. Auch im Kundendienst kommen wir ob all den Anfragen kaum hinterher.

Woche 13: In dieser Wohnung halte ich es nicht mehr aus!

Inzwischen arbeitet die halbe Schweiz von Zuhause aus. Wir verbringen so viel Zeit in den eigenen vier Wänden, dass uns die Flecken an den Wänden, der zerkratzte Holztisch oder die grauen Fugen immer mehr auf die Nerven gehen. Mit der neu gefundenen Zeit zuhause beginnen die Schweizerinnen und Schweizer mit Renovationsarbeiten – und so manch einer wird zu einem Musiker, zu einem Gärtner oder zu einem Maler. Mundschutzmasken sind bei Galaxus inzwischen komplett vergriffen.

Woche 18: Wir begegnen uns hinter Acrylglas

Mitte April kommt der Trend der Acrylglas-Trennwände auf. Diese sind besonders bei Unternehmen beliebt, deren angestellte nicht im Home-Office arbeiten können. Weil ab 27. April die Coiffeursalons wieder öffnen dürfen, sind Haarscheren jetzt kaum noch gefragt.

Woche 20: Der Masken-Nachschub kommt

Der Bundesrat hat weitere Lockerungen beschlossen: Seit dem 11. Mai können Restaurants z.B. unter Auflagen wieder Gäste bedienen. Ausserdem dürfen nun wieder alle Detailhändler ihre Türen öffnen. Und wir bekommen endlich in grösserem Umfang Nachschub an Mundschutzmasken. Hatten wir in den letzten Tagen welche an Lager, waren sie im Nu ausverkauft – jetzt können wir unsere Kunden wieder zuverlässig beliefern. Im Grosshandel geht es aber weiterhin zu und her wie im Wilden Westen.

Wie findest du unsere Auswertung? Ist dir etwas aufgefallen, das uns durch die Lappen ging? Oder möchtest du über deine Erfahrungen im Lockdown berichten? Dann diskutiere unten mit.

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Alex Hämmerli
Senior Public Relations Manager
Alex.Haemmerli@digitecgalaxus.ch

Ich bin bei Galaxus und Digitec zuständig für den Austausch mit Journalistinnen und Bloggern. Gute Geschichten sind meine Leidenschaft, deshalb bin ich immer auf dem neusten Stand.


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