Hintergrund

Smarte Schwimmbrillen versprechen mehr Durchblick im Training

Die Datenflut im Sport macht vor dem Schwimmen nicht Halt. Damit du nicht bei jeder Wende auf deine Smartwatch schauen musst, gibt es erste Schwimmbrillen mit integriertem Display.

Dieses Modell ist weder vergoldet noch stellt ein teures Testimonial seinen berühmten Namen zur Verfügung. Aber es ist «smart». Zu einem Preis, bei dem ich selbst dann noch ins Grübeln käme, wenn mein Schwimmbad Onkel Dagoberts Geldspeicher wäre, blendet «Form» Trainingsdaten ins Sichtfeld ein.

Live-Daten für eine leistungsorientierte Zielgruppe

Für das eine Prozent, das an der Spitze der Entwicklung schwimmen will, gibt es die smarten Goggles. Und wie bei jeder Innovation wird sich der Kundenkreis im Laufe der Zeit erweitern. Wenn sie sich denn bewährt. Es ist klar, dass sie auch in ein paar Jahren noch eine leistungsorientierte Zielgruppe ansprechen wird, der weder Trainingsaufwand noch Preisschild zu gross ist, sofern es sie voranbringt.

Den Nutzen der Datenbrille kann ich nachvollziehen. Beim Schwimmen kannst du in der Regel nicht viel tun, ausser Kacheln und Bahnen zu zählen oder ab und zu auf eine Pace Clock am Beckenrand zu schielen. Die Idee, das zu ändern und Live-Daten im Sichtfeld zu platzieren, ist einleuchtend. Und sie wurde kontinuierlich verfolgt.

Nicht die erste smarte Brille

Hinter «Form» steht mit Gründer und CEO Dan Eisenhardt ein Mann, der sich schon lange mit smarten Sportbrillen beschäftigt. 2008 gründete er mit Partnern Recon Instruments. Ein Unternehmen, das ebenfalls Brillen mit Heads-up-Display auf den Markt brachte. Allerdings für den Einsatz an Land.

Das erste Modell erschien bereits 2010, als erste Sportbrille ihrer Art. Zur Einordnung: Damit war man früher dran als Google Glass – die Datenbrille, die erstmals auch ausserhalb der Tech-Szene für Aufregung sorgte, weil deren Träger:innen angefeindet und als «Glassholes» verunglimpft wurden. 2015 wurden Recon von Intel übernommen und 2017 dicht gemacht.

Doch Dan Eisenhardt, selbst 14 Jahre lang Wettkampfschwimmer, war mit dem Thema noch nicht fertig. Wasser ist offensichtlich sein Element und nach dem Verkauf von Recon Instruments war er flüssig genug, um «Form» aus der Taufe zu heben. Seit 2019 gibt es die smarte Schwimmbrille, das Knowhow dahinter schon viel länger.

Schwimmen im Datenstrom

Konkurrenz belebt das Geschäft

Titelbild: Form

21 Personen gefällt dieser Artikel


User Avatar
User Avatar

Einfacher Schreiber, zweifacher Papi. Ist gerne in Bewegung, hangelt sich durch den Familienalltag, jongliert mit mehreren Bällen und lässt ab und zu etwas fallen. Einen Ball. Oder eine Bemerkung. Oder beides.


Sport
Folge Themen und erhalte Updates zu deinen Interessen

Hintergrund

Interessantes aus der Welt der Produkte, Blicke hinter die Kulissen von Herstellern und Portraits von interessanten Menschen.

Alle anzeigen

Diese Beiträge könnten dich auch interessieren

  • Hintergrund

    Garmin, Fitbit und Co.: Wie smart ist deine Smartwatch? Ein Experte erklärt’s im Interview

    von Patrick Bardelli

  • Hintergrund

    Projekt Halbmarathon: Von 0 auf 21 Kilometer in 6 Monaten

    von Oliver Fischer

  • Hintergrund

    Auf dem Weg zum besseren Ich

    von Patrick Bardelli