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Smarte Ideen, die ich vom Bildband «Best of Interiors» mitnehme

Pia Seidel
22.11.2022
Bilder: Pia Seidel

Im Wohnbuch «Best of Interiors» siehst du scheinbar unerreichbare Wohnungen und Häuser. Doch es enthält auch kreative Ideen für einfache, kleine Umgestaltungsmassnahmen, mit denen du dich den Traumwelten ein Stückchen näherst.

Ich habe mir den Bildband nach Hause bestellt, um zu schauen, was diese Interiors können. Wieso haben sie gewonnen? So viel vorweg: Meistens wurden grosse Umgestaltungsmassnahmen unternommen. Aber ich habe auf manchen der 336 Seiten auch Ideen gefunden, die du mit geringem Aufwand umsetzen kannst.

Freistehende Regale

Die meisten Menschen stellen Regale ja an die Wand. Nicht so Hannes Peer. Der Architekt befestigt sein Designstück an der Decke direkt hinterm Sofa, sodass es die Wände freihält. Dadurch wird der Sitzbereich des Mailänder Apartments, das den ersten Preis erhalten hat, elegant eingerahmt.

Andere Architekten im Buch tun es ihm gleich. Das Büro «Stellwerk Architekten» positioniert den Raumtrenner in einem Einfamilienhaus ebenfalls bei der Sitzecke. Wenn Regale öfter mal woanders wären, gäbe es an der Wand nämlich auch mehr Platz für anderes. Blumen zum Beispiel.

Vasen an der Wand

Innenarchitektin Charlotte Wiessner hat Blumen in einem Berliner Penthouse statt auf dem Tisch an der Wand inszeniert. In der Küche hängen drei Vasen nebeneinander und im Bad noch mal zwei. Der Platzwechsel spart Fläche auf den Tischen und Regalen ein. Und er bringt die stilvollen Gestecke besser zur Geltung.

Das dekorative Element findet sich in mehreren Räumen wieder. Mit so einer Wiederholung schaffst du in deinem Zuhause automatisch eine Verbindung zwischen den einzelnen Bereichen.

Schwebendes

Damit die Vasen an der Wand Platz haben, kannst du dich auch von Teleskop-Schminkspiegeln verabschieden. In Best-of-Interior-Bädern, wie dem der Architektin Miriam Engelkamp, schwirren Spiegel nämlich frei im Raum. Sie sind nicht einfach nur das Extra eines Schminktisch oder das Extra eines Regals, sondern spielen die Hauptrolle.

Um einiges eindrucksvoller wirken auch frei flatternde Pflanzen. Den Beweis liefert das Badezimmer von «Studio Kristin Engel». Hier schwingt ein Blumentopf wie ein Mobile im sanften Luftzug hin und her – ohne dabei kitschig auszusehen. Das bringt Schwung in Innen- und Aussenräume.

Mut zur Farbe

Bei grossen Möbeln wählen Leute lieber zurückhaltende Farben. Auf Nummer sicher gehen bringt dein Zuhause jedoch nicht gerade näher in Richtung Best Interior. Im Wohnbereich, den sich «Büro Thatenhorst Interior» ausgedacht hat, trumpft ein hellblaues Sofa auf.

Auch in der Kölner Küche von Architekt Jochen Reetz steht kein neutraler Holztisch, sondern ein blauer Esstisch. Weil aber alles andere um den Tisch herum so «neutral» ist, sieht die satte Farbe nicht nach Villa Kunterbunt aus.

Mehr ist mehr

Nicht nur mit Statement-Farben hebst du dich ab, sondern auch mit einem Umdenken, was Deko anbelangt. In den besten Interiors dekorierst du nicht allein mit einem Objekt den Raum. Im von «Britta Becker Studio» umgestalteten Wintergarten reihen sich gleich mehrere Vasen auf dem Fensterbrett nebeneinander.

An der Flurwand hängt auch nicht nur ein Bild. Hier kommen Körbe, Grafiken und Schilder zusammen. Hauptsache, die Fläche wird maximal ausgenutzt. Deshalb schwebst du noch lange nicht in Cluttercore-Gefahr.

Nicht nur Kunst einfassen

Ein Bild einzurahmen, ist nichts Neues. Ein Bett hingegen schon. In einem der besten Schlafzimmer von Architektin Marianne Melchers steht das Schlafgemach vor einem gepolsterten und gesteppten Wandpaneel. Es dient als Kopfteil-Ersatz und umrandet das Möbelstück.

Architektin Susanna Maslankowski rahmt hingegen den Fernseher in einer Düsseldorfer Wohnung ein. Mit einer Akkustikwand aus Holzbalken. Damit schmückt sie den TV und tarnt ihn. Vor dem Dunkelbraun fällt das Schwarz weniger auf.

Fazit: Mit dem Blick fürs Detail ist Inspiration für alle dabei

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Wie ein Cheerleader befeuere ich gutes Design und bringe dir alles näher, was mit Möbeln und Inneneinrichtung zu tun hat. Regelmässig kuratierte ich einfache und doch raffinierte Interior-Entdeckungen, berichte über Trends und interviewe kreative Köpfe zu ihrer Arbeit. 


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