Manuel Wenk
Hinter den Kulissen

Selbstkontrolle trainieren bei der holländischen Auktion

Tobias Heller
22.12.2025

Die holländische Auktion hat es mir angetan, auch wenn meine Erfolgsquote bisher gegen null tendiert. Nach vier Monaten des Zuschauens, Zögerns und nachträglichen Besserwissens teile ich meine Erkenntnisse und Tipps – abgerundet mit ein paar Insider-Infos.

Vor rund vier Monaten durfte ich den Start der holländischen Auktion bei Galaxus bekannt geben. Kurz erklärt: Der Preis von Produkten fällt in der Auktion so lange, bis eine Kundin oder ein Kunde «Sofort kaufen» drückt – nur die schnellste Person kriegt den Zuschlag. Täglich um 10 Uhr startet eine neue Runde mit jeweils 20 Auktionsprodukten.

Für mich als Konsumopfer mit grossem Spass an Gamification natürlich eine tolle Sache, aber auch ein Risiko für unnötiges Geldverballern. Deshalb hier einige Erkenntnisse und Tipps an mich selbst, die vielleicht auch du mal hören musst

1. Bevor es los geht: Verpasse die Auktion nicht!

Ich verpasse regelmässig den Start der Auktion um 10 Uhr. Und das, obwohl ich als Mitarbeiter von Galaxus unseren Onlineshop gefühlt den ganzen Tag in diversen Tabs geöffnet habe. Wenn man im Nachgang im neuen Interface den Verlauf der verkauften Produkte sieht, kann das schon gut nerven – gerade, wenn dann an dem Tag plötzlich ein MacBook verscherbelt wurde. Unser Entwicklerteam hat deshalb, auch auf regen Wunsch aus der Community, eine Push-Benachrichtigung in der Galaxus App eingebaut, die an den Auktionsstart erinnert. (Profil – Einstellungen – Push-Mitteilungen anpassen – Holländische Auktion)

2. Unnützes bleibt auch billiger unnütz

Welche Objekte zur Versteigerung stehen, legt Galaxus erst zum Auktionsstart offen. An manchen Tagen sehe ich 20 Artikel, die ich nicht brauche. Dann schliesse ich den Tab am besten sofort. Denn plötzlich ist dieser eine Wanderschuh dann doch so billig zu haben, dass der Finger zu zucken beginnt – obwohl meine Stiefel noch tipptopp sind. Damit du deine Schubladen und Kellerregale also nicht mit unnützem Krempel füllst, solltest du dich nicht in Versuchung bringen.

3. Nutze meine Insiderinformationen

Die holländische Auktion dauert im Schnitt 48 Minuten und der durchschnittliche erzielte «Rabatt» liegt bei 55 Prozent. Am Samstag und am Sonntag suchen die wenigsten Leute unser Auktionshaus auf. Deine Chancen auf ein Schnäppchen stehen dann also höher. Dagegen kannst du deine Zehnipause zum Wochenstart gut auch für etwas anderes nutzen. Am Montag und Dienstag ist die Konkurrenzsituation bei der holländischen Auktion am höchsten.

Wenn du Auktionsprofi werden willst, empfehle ich dir die folgenden zwei Grafiken: Sie zeigen je die Top-10-Produktkategorien, die bisher die höchsten bzw. die niedrigsten Rabatte erzielt haben.

4. Unterhaltendes Prokrastinieren

Vergiss, was du bei Punkt 2 gelernt hast, wenn du in deinem Job gelangweilt bist, aber soziale Medien und Co. auf deinem Arbeitslaptop gesperrt sind. Bei der holländischen Auktion zuzuschauen, ist mit etwas Fantasie wie eine Light-Version von «Bares für Rares» – einfach ohne geschwungenen Schnäuzer.

5. Kenne die Alternativen

Wenn du in Drucksituationen nicht immer clever entscheidest, findest du im Sale-Bereich weitere Schnäppchen, die du ganz entspannt und ohne Stress aussuchen kannst. Oder eben: Kauf einfach nichts, was du nicht brauchst (vgl. Punkt 2).

6. Wenn dir etwas nicht passt: MOTZEN!

Wir wollen dein Feedback. Danke zum Beispiel für die zahlreichen Kommentare, dass Versandkosten für ersteigerte Produkte unter 50 Franken doof sind. Wenige Wochen nach der Lancierung der holländischen Auktion haben wir sie bereits wieder abgeschafft. Motzen kann bei Galaxus Wunder wirken.

Und zum Schluss: Wenn es dir wie mir geht und du offenbar geiziger bist als der Markt, mach dir nichts draus. Du sparst dadurch noch mehr als beim Kauf und «the chase» ist ja bekanntlich eh besser als «the catch».

Welche Erfahrungen hast du mit der holländischen Auktion gemacht? Bist du grosser Fan oder findest du das Feature unnötig? Ich bin gespannt auf deinen Kommentar.

Titelbild: Manuel Wenk

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