Produkttest

Selbstgemachte Kerzen: Die Formen von Rico Design im Test

Pia Seidel
24.11.2023
Bilder: Pia Seidel

Es gibt viele Wege, um selbst Skulpturen aus Wachs zu machen. Ich habe einen der einfachsten gewählt und die Giessformen von Rico Design getestet.

Anders als die meisten Kunststoffformen verwendet die europäische Marke für DIY-Produkte einen besonders dicken und flexiblen Silikon, der sich von der Vorbereitung bis zur fertigen Kerze als hochwertiger erweist als Vergleichsmodelle.

Vorbereitung

Zum Kerzengiessen habe ich ausser den Formen folgendes Material verwendet:

  • Nadel
  • Dochte
  • Dochthalter
  • Klebewachsplättchen
  • Wachs
  • Wachsfarbe
  • Unterlage
  • Milchtopf

Jede Form bietet mir mehrere Möglichkeiten, den Docht zu platzieren. Zum Beispiel kann ich bei der Bogenkerze den Docht auf der flachen Seite, auf dem Bogen oder an seinen Enden platzieren.

Je nach Ausrichtung verwende ich einen oder mehrere Dochte. Für gewisse Positionen muss ich mit einer Nadel erst noch ein Loch für den Docht stechen. Dieses sollte möglichst klein sein, damit später kein Wachs herausfliesst.

Indem ich das Silikon etwas auseinanderziehe, kann ich das Loch vergrössern und den Docht mühelos durchziehen. Dabei bleibt die Giessform unverändert und ich kann sie weiterhin in allen Varianten nutzen.

Am liebsten verwende ich bereits gewachste Dochte, weil mir das Arbeit und Zeit spart. Du kannst das aber auch selber machen, indem du Wachs erhitzt und den Docht kurz darin eintauchst. Achte dabei vor allem auf die richtige Länge. Der Docht sollte deine Gussform um mindestens einen Zentimeter überragen. So kannst du die Kerze später gut anzünden.

Das Kerzengiessen

Zum Erhitzen und Giessen vom Wachs nehme ich einen Milchtopf, weil sein Schüttrand das Zielen beim Giessen erleichtert. Für den Fall, dass doch einmal etwas daneben geht, lege ich Papier zum Schutz vor Wachstropfen aus. Die Formen probiere ich mit drei unterschiedlichen Wachsarten aus: Bienenwachs, Paraffinwachs und Wachsresten, bei denen ich die Quelle nicht kenne. Die Wachsreste und das Bienenwachs belasse ich, wie sie sind. Das Praffinwachs färbe ich Pink ein.

Färben und Schichten

Für einige Kerzen habe ich die Giessformen komplett mit einer Farbe aufgefüllt. Für andere habe ich Wachs in Schichten in die Formen gegeben, damit sie mehrfarbig werden. Dabei habe ich jeweils gewartet, bis eine Schicht getrocknet und abgekühlt war. Wenn das Wachs noch flüssig ist, vermischen sich die Farben miteinander, was natürlich auch seinen Reiz hat, ich aber hier vermeiden wollte.

Aus der Form nehmen

Das dicke Silikon war ein Vorteil, als ich die gegossenen Kerzen herausnahm. Wenn die Form zu dünn ist, kann es beim Entfernen der Wachsskulpturen zu Rissen kommen. Ist das Material hingegen zu hart, steckt die Wachsskulptur öfter mal fest. Das weiss ich aus enttäuschender Erfahrung mit billigen Formen.

Ausbessern

Unabhängig von Wachsart oder Form bildet sich manchmal beim Trocknen eine Mulde im Wachs. Diese besserte ich aus, indem ich nachträglich etwas Wachs in die Mulden füllte. Daher mein Tipp: Bewahre von deinen Farben immer etwas Wachs im Topf auf und dann kannst du es später erhitzen, um allfällige Mulden aufzufüllen.

Reinigen

Nach dem Entnehmen der fertig gegossenen Kerzen sind die Formen bis auf Stellen, wo ich aus Versehen zu viel Wachs aufgefüllt habe, sauber. Die Wachsreste entferne ich am Ende einfach, indem ich zuerst heissen und dann kaltes Wasser über die Form giesse. Das spült alle Überbleibsel von alleine weg und die Form sieht aus wie neu. Du kannst aber auch mit einem trockenen, rauen Schwamm die Reste wegwischen.

Fazit

Titelfoto: Pia Seidel

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Wie ein Cheerleader befeuere ich gutes Design und bringe dir alles näher, was mit Möbeln und Inneneinrichtung zu tun hat. Regelmässig kuratierte ich einfache und doch raffinierte Interior-Entdeckungen, berichte über Trends und interviewe kreative Köpfe zu ihrer Arbeit. 


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