Stefanie Lechthaler
Produkttest

Stitch kommt ins Kino – und bei mir direkt aus der Gussform

Den süssen blauen Alien und seine Freundin Angel kannst du dir als Gipsfiguren giessen. Ob das DIY-Set von Ravensburger genauso magisch ist wie der Disney-Klassiker? Ich habe es getestet.

Stitch kommt ins Kino – und vielleicht bald auch auf mein Büchergestell. Statt eine Plastikfigur zu kaufen, mache ich mir den süssen Fratz und seine rosarote Freundin selber: mit Gips, einer Gussform und ein bisschen Geduld.

Das Set enthält drei Giessformen: Stitch, Angel und eine Form für Herz, Stern oder Regenbogen. Ausserdem zwei Beutel mit jeweils 200 Gramm Gips, Doppelklebeband, diverse Farben, einem Pinsel, einer Feile und drei bedruckten Karton-Platten, auf die ich die fertigen Gipsfiguren kleben könnte.

Vorbereitung

Ich möchte beide Figürchen giessen. Also befestige ich jeweils auf einer der beiden Giessformhälften so viel doppelseitiges Klebeband wie möglich und presse anschliessend die beiden Kunststoffteile mit grossem Druck aufeinander.

Und laut der Antwort auf die Community-Frage von User iternal sollte es auch kein Problem sein, die Form wiederzuverwenden. Vorausgesetzt, dass die Reinigungs- und Pflegehinweise beachtet werden.

Nachdem auch die Stitch-Form gefüllt ist, bleibt noch genug Gips übrig, um ein Herz und den Regenbogen zu giessen. Das hätte ich am besten in einem Rutsch erledigt – denn je länger das Gemisch steht, desto zäher wird es. Nach wenigen Minuten fliesst der Gips kaum noch und landet klumpig in der Herz-Form, die ich nur mit Mühe vollständig ausfüllen kann.

Warten, feilen, warten, polieren

Trotz aller Warnungen in den Kundenbewertungen bleibt mir das grosse Gips-Desaster erspart. Die Masse hält sich brav an ihre Form: kein Auslaufen, keine Undichtigkeiten. Erleichtert lasse ich die Figuren übers Wochenende in der Form, da sie mindestens 24 Stunden zum Aushärten benötigen.

Mit dem Messer geht es besser

Schon nach einer einzigen Figur ist die Feile komplett mit Gips verdreckt, und es bleibt kaum noch eine raue Stelle für die weitere Arbeit. Zum Glück habe ich eine entscheidende Idee: Ich entferne bei der zweiten Figur zunächst das Grobe mit dem Messer und überlasse den Feinschliff der Feile. Das geht nun viel besser – ich empfehle, von Anfang an so vorzugehen.

Die Details male ich in Violett. Diese Farbe ist deutlich flüssiger als Blau und lässt sich leichter auftragen. Offenbar gibt es je nach Farbton grosse Unterschiede in der Konsistenz. Was jedoch alle gemeinsam haben: Sie decken sehr gut und verzeihen dadurch kleine Ausrutscher und Fehler.

Zum Schluss tauche ich den feinen, mitgelieferten Pinsel in schwarze Farbe und ziehe dünne Linien für Mund und Wimpern. Und plötzlich erwachen die Figürchen zum Leben. Die Realverfilmung für zu Hause.

Fazit

Kleine Gipsfigürchen für grosse Fans

Ein tolles und unkompliziertes Gipsguss-Set, dessen Inhalt für mehr Figuren reicht als angegeben. Zwar entsprechen die Farben nicht ganz dem Original aus dem Kinofilm, doch das Ergebnis ist trotzdem süss. Für ein einwandfreies Ergebnis ist es wichtig, die Gipsformen fest zusammenzudrücken, damit keine Flüssigkeit ausläuft und geduldig genug zu warten, bis die Gips-Aliens trocken sind. Eltern dürfen dabei gerne unterstützend zur Seite stehen – auch sie profitieren von einer kleineren Gipssauerei. Eine zweite oder grössere Feile im Set wäre wünschenswert und einige Farben lassen sich besser auftragen, wenn sie mit Wasser verdünnt werden.

Pro

  • einfach umsetzbar
  • tolles Ergebnis
  • es können vier Figuren gegossen werden

Contra

  • zu kleine Feile
  • teils sehr dickflüssige Acrylfarbe
Titelbild: Stefanie Lechthaler

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Die Wände kurz vor der Wohnungsübergabe streichen? Kimchi selber machen? Einen kaputten Raclette-Ofen löten? Geht nicht – gibts nicht. Also manchmal schon. Aber ich probiere es auf jeden Fall aus.


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