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Samsung an der IFA: 4k war gestern

Samsung eröffnet den Reigen der Pressekonferenzen an der IFA in Berlin. Der Hersteller zeigt eine neue Smartwatch, einen 8k-Fernseher und lässt Spekulationen über dessen Zukunft zu.

Der City Cube in Berlin ist eine Messehalle, die im unteren Stock 900 Leute für Präsentationen fasst. Journalisten aus aller Welt sind Schlange gestanden, um die neusten Neuheiten Samsungs zu sehen, während die Halle mit blauen Scheinwerfern ausgeleuchtet wird. Doch welche Neuigkeiten sind das? Im Frühjahr ist die Galaxy-S9-Serie erschienen, vor wenigen Tagen das Galaxy Note 9. Was bleibt da noch? Das Highlight ist ganz klar der neue 8k-Fernseher der Südkoreaner.

Der Verrat am Flughafen

Natürlich macht Samsung mit dem Slogan «Do What You Can't» Werbung für allerlei Geräte. Das Note 9, eine Waschmaschine, ein Kühlschrank und ein Fernseher.

Samsung hat sich am Flughafen Berlin Tegel bereits selbst verraten. Da prangt ein grosses Plakat auf dem ein Fernseher mit ein Auflösung von 8k angepriesen wird, also mit einer Auflösung von 7680×4320 Pixeln.

In den vergangenen Jahren hat sich aber nicht nur die Bildschirmtechnologie verändert sondern auch die Gewohnheiten, wie wir fernsehen. Daher, so sagt Guy Kinnell, Vice President Visual Display bei Samsung, haben sich Bildschirme vergrössert und er erwartet, dass das Unternehmen bis 2022 2.1 Millionen Fernseher verkauft hat, deren Bildschirmdiagonale über 75 Zoll liegt.

Stampfende Bässe und farbige Animationen läuten die 8k Revolution ein, die «perfekte Realität» verspricht. Selten ist ein Fernseher besser in Szene gesetzt worden. Der Q900R kommt in 65, 75 und 82 Zoll und sei global schon sehr bald erhältlich.

Die Helligkeit des Fernsehers liegt bei 4000 nits. Das sei Hollywood-Standard, sagt Kinnell. Da 8k noch nicht weit verbreitet ist, hat sich Samsung etwas überlegt: AI Upscaling. Der niedriger aufgelöste Inhalt wird intelligent aufgeblasen, damit die Pixel nicht faustgross dargestellt werden. Das funktioniere mit Netflix genausogut wie mit BluRays.

Dazu kommt AI Sound, in dem Gespräche im Film klarer wiedergegeben werden sollen. Der Bildschirm, übrigens, könne wenn ausgeschaltet die Farbe der Wand annehmen, ein Bild darstellen, die Tapete oder Informationen für den Tag darstellen.

Kurz spricht er noch neue Soundbars an. Sie haben eine 7.1.4 Surround System.

The Frame ist neu The Wall, geht aber nirgendwo hin

The Frame war einer der Fernseher, der ein Bild nachgemacht hat. Drollig, aber nicht wirklich nützlich. Samsung aber hat das Konzept weiterentwickelt und nennt das nun «The Wall», die Wand. The Wall beschreibt im Wesentlichen ein modulares Bildschirmsystem, das du dir an die Wände hängen kannst.

Kinnell zeigt schön aufbearbeitete Bilder, die Bildschirme zeigen, die mit der Form des Rechtecks brechen. Spannend.

The Frame bekommt ebenfalls ein Update und wird mit einer Bildschirmdiagonale von 49 Zoll geliefert.

Das Ökosystem wächst

HS Kim, CEO von Samsung Electronics, betritt die Bühne. Er beginnt seine Rede damit, dass Technologie sich einer Evolution unterzogen hat. «AI in IoT Devices ist im Jahre 2018 von der Randerscheinung zum Mainstream geworden», sagt er. Dem Trend verschreibt sich Samsung vollständig. Der geübte Redner ruft zu einem offenen Geist auf, denn unsere Welt werde sich verändern. Die Frage sei dabei nicht, ob diese Veränderung kommt, sondern wie sie aussehen wird.

Wie könne ein Unternehmen wie Samsung das Leben der Menschen erleichtern, ihnen die Kontrolle über ihre Daten geben und dabei auch noch eine volle Palette AI-Services anbieten, von Küchengeräten über Haushaltsgeräte bis hin zu Smartphones und Kopfhörern.

«Kein anderes Unternehmen ist für dieses Projekt besser aufgestellt als Samsung.»

Samsung baut seine AI-Labore global aus. Das der Schweiz am nächsten liegende ist im englischen Cambridge. Andere sind in Seoul, Moskau und einem halben Dutzend anderer Orte.

«Wir erwarten mehr von unserem Daheim»

Ein Daheim sei mehr als nur ein Ort, an dem wir unsere Füsse hochlegen, sagt HS Kim sinngemäss. Wir erwarten mehr von unseren Haushaltsgeräten. Die Wäsche soll dann fertig sein, wenn wir das wollen. Samsungs QDrive ermögliche das. Fernseher sollen gross sein, Bilder auch von niedriger Auflösung richtig hochskalieren.

Doch nur mit der Wäsche ist es nicht getan. Bild, Ton, Kochgeräte und anderes soll sich nahtlos miteinander verbinden und so dein Leben zu Hause einfacher und angenehmer machen.

Samsungs Blick in die Zukunft der Menschheit

«Ein Zuhause voller Leben braucht Geräte voller Ideen», sagt Dan Harvie, Vice President of Home Appliances Europe. Er spricht länger über Hashtags und Dinner Parties sowie die Wünsche der Millennials an ihre Technologie.

Smart Things erfüllt natürlich all diese Wünsche. Sofern alle Geräte in deinem Haushalt entweder von Samsung stammen oder offene Programmschnittstellen haben, dann kannst du sie alle mit der App kontrollieren. Er macht ein Beispiel eines SMS, das du mit einem S Pen von deinem Kühlschrank an deine Mutter schicken kannst. Warum auch immer du das wollen wirst. Etwas nützlicher: Der Kühlschrank kann deinen Essensplan auf einem Bildschirm darstellen.

Dazu stellt er den Dual Cook Flex vor, einen Ofen, in dem du mehrere Gerichte gleichzeitig backen kannst. Die obere und untere Tür des Geräts geben den Zugriff auf zwei komplett voneinander abgeschottete Ofenfächer frei.

Ein spekulativer Blick auf die Zukunft Samsungs

  • AI
  • Halbleiter
  • 5G

Die Halbleiter sprechen ebenfalls für diesen Kurs, denn Halbleiter werden in jedem Phone und in jedem Smart Device verbaut. Wenn Samsung sich da positionieren kann, dann können die Südkoreaner nicht nur eine Smartphone-Marke mit Hardware versorgen, sondern alle. Genau wie der Konzern das schon mit AMOLED Screens tut.

Sprich: Samsung geht nirgendwohin, aber der Konzern versucht, sich breiter und hinter den Kulissen auf dem Markt aufzustellen. Aber das ist nur Spekulation seitens der Journalisten während den Schlangen zur Pressekonferenz.

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Journalist. Autor. Hacker. Ich bin Geschichtenerzähler und suche Grenzen, Geheimnisse und Tabus. Ich dokumentiere die Welt, schwarz auf weiss. Nicht, weil ich kann, sondern weil ich nicht anders kann.


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