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Rode Caster Pro: Die ultimative Plug-’n’-Play-Lösung für Podcaster?

Mischpult, Soundboard, Aufnahmegerät und Audiobearbeitung in einem.Ist der Rodecaster Pro damit das perfekte Werkzeug für ambitionierte Podcaster? Jein.

  • vier XLR-Mikrofonanschlüsse
  • vier 6.3-mm-Kopfhörereingänge mit individueller Lautstärkeregelung
  • Aufnahme auf Micro-SD-Karte
  • acht programmierbare Audiotasten
  • Konnektivität via 3.5 mm, Bluetooth und USB-C
  • integrierte Audioverarbeitung

Mehrere Aufnahmemöglichkeiten

Anschlüsse en Masse

Fast alle Audioeffekte überzeugen

Auf Noise Gate habe ich verzichtet, weil der Effekt unsauber arbeitet. Noise Gate soll Störgeräusche rausfiltern. Allerdings ist der Effekt so stark, dass die Stimme plötzlich abgeschnitten wird, wenn du dich zu weit vom Mikrofon entfernst. Die Effekte lassen sich leider nur ein- und ausschalten, aber nicht feintunen. Dafür kannst du in den Aufnahmeoptionen separat und über alle Audioeingänge hinweg bestimmen, ob du mit oder ohne Audioeffekten arbeiten willst.

Dein Notebook brauchst du immer noch

Ein weiterer Vorteil gegenüber meinem Setup liegt darin, dass ich endlich alle Kopfhörer einzeln anschliessen und die Lautstärke individuell regeln kann. Bisher benutzte ich eine Mehrfachkupplung, da das Zoom lediglich einen Kopfhöreranschluss besitzt. Mit dem Rodecaster kann nun jeder Podcaster selber wählen, wie laut er oder sie es mag. Unverständlich ist mir dafür, warum der Master-Kopfhörer-Ausgang auf der Vorderseite keine eigene Lautsärkeregelung besitzt.

Der Vorverstärker des Rodecaster hat zudem mehr Leistung als das Zoom H6. Damit laufen meine Procaster-Mikrofone endlich nicht mehr am Limit. Dort muss ich den Gain fast aufs Maximum drehen, damit unsere Stimmen laut genug sind. Dabei laufe ich immer Gefahr, dass ein Rauschen entsteht, oder dass die Mikrofone sich gegenseitig aufnehmen, was zu einem störenden Hall führt. Hier leisten die Class-A-Vorverstärker vom Rodecaster definitiv bessere Arbeit.

Aber selbst wenn du ohne Einspieler arbeitest, brauchst du einen Computer. Denn der Rodecaster schneidet dir deine Aufnahme nicht zu. Ausser du hast perfektes Timing beim Ein- und Ausschalten kommst du nicht drumherum, in einem Audioprogramm den Anfang und das Ende wegzuschneiden. Möglicherweise verlangt dein Podcast-Hoster zudem eine MP3-Datei.

Fazit: Zu teuer für Einsteiger, unvollständig für Profis

Dennoch kann ich den Reiz dieses Komplettpakets mit all seinen Funktionen und Möglichkeiten nicht bestreiten. Es macht einfach Spass, damit zu arbeiten. Und wenn Rode weiterhin eifrig Funktionen nachrüstet, ist die Kaufentscheidung wirklich nur noch eine Preisfrage.

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Als Kind durfte ich keine Konsolen haben. Erst mit dem 486er-Familien-PC eröffnete sich mir die magische Welt der Games. Entsprechend stark überkompensiere ich heute. Nur der Mangel an Zeit und Geld hält mich davon ab, jedes Spiel auszuprobieren, das es gibt und mein Regal mit seltenen Retro-Konsolen zu schmücken. 


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