Aus welchem Abfallmaterial glaubst du, besteht das Sitzmöbel?
Gib deinen Tipp ab – die Auflösung findest du gleich im Anschluss.
- Ziegelstein82%
- Kies5%
- Gips13%
Der Wettbewerb ist inzwischen beendet.
Die deutschen Nachwuchstalente Julia Huhnholz und Friedrich Gerlach haben aus Abfall einen Hocker hergestellt. Grüble im Ratespiel mit, welches Material dahinter steckt.
Im Zuge ihres Designstudiums an der Bauhaus-Universität Weimar haben Julia Huhnholz und Friedrich Gerlach nach klimaneutraleren Herstellungsverfahren für ihre Produktdesigns gesucht. Nach langem Forschen und Austauschen mit drei Universitäten aus Kapstadt, Jena und Weimar sind sie fündig geworden. Mithilfe der folgenden Hinweise kannst du vielleicht selbst herausfinden, welches Abfallmaterial sie für ihr Designobjekt umnutzen. Die Auflösung gibt’s dann gleich im Anschluss.
Das gesuchte Material kommt am häufigsten in der Baubranche vor und hat eine warme Farbe. Es kann unterschiedlich angeordnet werden und wird verwendet, um Räume in Bereiche einzuteilen. Dabei kann es Dinge auch bedecken. Es sei denn, das Material wird nach dem Vorbild aus der römischen Antike geformt. Dann lassen kleine runde oder eckige Löcher durchblicken.
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Der Wettbewerb ist inzwischen beendet.
Julia Huhnholz und Friedrich Gerlach haben granulierte Ziegelsteine zu einem neuartigen Feststoff verarbeitet: Biozement ähnelt herkömmlichem Zement, setzt sich aber anders zusammen und wird auch anders produziert. Er muss nicht gebrannt werden und stösst weniger CO₂ aus, weil er mithilfe einer chemischen Bakterienlösung hergestellt wird. Zement benötigt hingegen bei seiner Herstellung grosse Mengen an Hitze, verbraucht Energie und setzt bei der chemischen Reaktion im Ofen Kohlendioxid frei. Für gewöhnlich wird Sand zur Produktion von Zement und Beton verwendet. Das Duo hat sich jedoch dagegen entschieden, weil dieser laut UN-Bericht immer knapper wird. Stattdessen geben sie kaputten Loch- und Mauerziegeln aus der Baubranche ein zweites Leben.
«Der künstliche Kalkstein ist eine nachhaltige Alternative zum herkömmlichen, mineralischen Baustoff», sagt Friedrich über die Arbeit. «Wie andere Untersuchungen zeigen, können sogar Harnstoff und die für die Bakterien notwendigen Nährstoffe aus verschiedenen Abfallströmen gesammelt werden. Zum Beispiel aus menschlichem Urin oder aus Resten der Käseproduktion.»
Mit der Abschlussarbeit «The Essence of Biocement» haben Julia Huhnholz und Friedrich Gerlach das Gestaltungspotenzial von Biozement erkundet und diesen aus dem Labor geholt. Der Hocker («Biocement Chair») ist der erste Prototyp aus Biozement in dieser Form. Er besteht aus drei Profilen, die mit individuellen 3D-gedruckten Schalen gefertigt und später zusammengesetzt wurden. «Wir betrachten ihn als ein Objekt des Wissens, das Forschung durch Design zugänglich macht», sagt Julia in einem kurzen Video, in dem du Einblicke in die Produktion erhältst.
Das ist die neunte «Rate mal»-Folge, bei der ich dir nicht gleich am Anfang verrate, woraus die Dinge bestehen, damit du miträtseln kannst.
Titelfoto: Pia SeidelWie ein Cheerleader befeuere ich gutes Design und bringe dir alles näher, was mit Möbeln und Inneneinrichtung zu tun hat. Regelmässig kuratierte ich einfache und doch raffinierte Interior-Entdeckungen, berichte über Trends und interviewe kreative Köpfe zu ihrer Arbeit.