Anika Schulz
Hintergrund

Nymphensittiche: Rio und Cookie ziehen bei mir ein (Teil 1)

Anika Schulz
6.11.2024

Mein Herz ist voller Federn. Voller kleiner, grauer Federn. Seit zwei Wochen wohnen Rio und Cookie bei mir. Die Nymphensittiche teilen Wohnzimmer und Alltag mit mir. Und obwohl die beiden Racker erst kurz da sind, haben sie mich schon völlig eingenommen.

Nun sind Rio und Cookie da. Sie sind kein Ersatz für Iko. Die Trauer habe ich längst hinter mir. Und trotzdem blieb immer ein kleines Plätzchen in Form einer Federhaube in meinem Herzen frei.

Im Gegensatz zu Wellensittichen, die den ganzen Tag vor sich hin zwitschern und brabbeln, sind Nymphies relativ ruhige Tiere. Also so ruhig wie ein kleiner Papagei eben sein kann. Irgendwie müssen Cookie und Rio ja kommunizieren. Sie können ja nicht ruhig in der Ecke sitzen und ein Buch lesen.

Zusätzlich habe ich meine Nachbarn informiert, dass aus meiner Bude eventuell ab und zu lautstarkes Gekrächze kommen könnte. Und im Mietvertrag sind Kleintiere, zu denen Vögel gehören, nicht verboten.

Nach ausgiebiger Recherche entscheide ich mich für das Modell «Madeira III» von Montana Cages.

Du liest diesen Beitrag in Deutschland? Sorry, hier haben wir den Käfig leider derzeit noch nicht im Sortiment.

«Madeira III» kommt in zwei großen Paketen an. Und da auf jedem Karton ein Aufkleber mit dem Hinweis «über 20 Kilo» klebt, nympht, pardon, schwant mir: Der Aufbau wird ein Kraftakt.

Ich schaffe es zwar, den Käfig alleine zusammenzusetzen, bin danach aber klitschnass geschwitzt, habe blaue Flecken an den Armen und zwei Tage lang übelsten Muskelkater. Doch der Aufwand hat sich gelohnt: Die Villa steht.

Und was ich richtig toll finde: Der Käfig hat eine Dachterrasse. Ich kann ihn oben öffnen und mit einer Sitzstange aufsperren, sodass Rio und Cookie einen Freisitz haben.

Der Einzug: So viel Hass

Drei Tage nach dem anstrengenden Käfigaufbau ist der Moment gekommen: Ich hole Rio und Cookie zu mir. Zuvor habe ich mich schlau gemacht, wo es in Hamburg Nymphensittiche gibt. Ich will die Tiere nämlich nicht irgendwo kaufen, sondern wissen, dass sie aus guten Händen kommen. Die Recherche bringt mich auf eine große Zoohandlung am Stadtrand in Hamburg-Bergedorf.

Ich fahre hin, schaue mich um. Alles sieht sauber und gepflegt aus. Die Nymphies leben im Schwarm in einer großen Voliere, wirken happy. Schnell ist klar: Hier werde ich fündig! Ich lade Sitzstangen aus Holz, (viel zu viele) Spielzeuge, Futter, Sand und Leckerlis in mein Einkaufskörbchen.

Hier zeige ich dir nur eine kleine Übersicht an geeigneten Nymphensittich-Produkten. Ich werde in der nächsten Zeit einen ausführlichen Beitrag zu dem Thema schreiben. Du kannst mir am Ende des Textes als Autorin folgen, wenn du das nicht verpassen willst.

Dann stelle ich mich vor die Voliere und beobachte die Vögel. Ein grauer, besonders lebendiger Sittich springt mir gleich ins Auge. Das wird mein Rio! Für Cookie entscheide ich mich, weil das Tier so herrlich entspannt vor sich hin döst. Ein guter Ausgleich zu Wirbelwind Rio, wie ich finde.

Dann spreche ich eine Mitarbeiterin an: «Ich möchte zwei Nymphensittiche kaufen. Den grauen da und den mit dem weißen Kopf.» Die Dame fängt die beiden unter großem Gezeter ein – und steckt sie in eine winzige Transportbox. Womit das Drama seinen Lauf nimmt. Rio faucht mich strafend an und Cookie würdigt mich keines Blickes. Kein guter Start.

Zuhause angekommen, richte ich den Käfig ein und setze die beiden in ihrem neuen Zuhause ab. Zwei Paar schwarze Kulleraugen starren mich an. Glaub mir, wenn Blicke töten könnten, wäre dieser Beitrag nicht entstanden. Ich kann förmlich Rios und Cookies Gedanken lesen: «Wer bist du und was willst du?!», «Warum mussten wir in diese ätzende Transportbox?».

Also kippe ich den Inhalt der Näpfe auf den Käfigboden. In der Zoohandlung wurden die Tiere nämlich in großen, flachen Schalen am Boden gefüttert – und offenbar kennen Cookie und Rio nur diese Variante. Es hilft: Zwei Minuten später sind die Schreihälse ruhig und mampfen. Eine Dauerlösung soll die Fütterung am Boden trotzdem nicht sein, weil die Nymphies dort eben auch ihre Hinterlassenschaften ablegen. Nicht so lecker.

Nun zu Cookie. Er wirkt bocklos. Egal, was ich mache, Cookie will nicht. Er dreht sich sogar weg, wenn ich mit der Hirse ankomme. Ein Nymphensittich, der keine Hirse mag? Hmmmm. Ich versuche es mit Eisbergsalat. Vielleicht steht Cookie ja auf Grünzeug. Und siehe da: Auch hier ist der Appetit größer als die Angst. Cookie futtert genüsslich seinen Salat. Und ich fühle mich ein bisschen wie Khaleesi in «Game of Thrones». Du weißt schon, die Frau mit den Drachen…

Übrigens: Dieser Beitrag ist der erste Teil einer kleinen Serie. In weiteren Texten werde ich über eine gute Käfigeinrichtung schreiben und darüber, wie du dir als Nymphensittich-Mama oder -Papa das Leben in Bezug auf die Care-Arbeit einfacher machen kannst. Oder wie mein Chef sagt: «Anika, du hast nun drei Vögel. Zwei im Käfig und einen … woanders.»

Titelbild: Anika Schulz

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Als Kind wurde ich mit Mario Kart auf dem SNES sozialisiert, bevor es mich nach dem Abitur in den Journalismus verschlug. Als Teamleiterin bei Galaxus bin ich für News verantwortlich. Trekkie und Ingenieurin.


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