

Null Freude an der 2-in-1-Bürste fürs Velo

Ich wasche mein Velo zu selten. Die Fahrradbürste von Gardena ändert daran nichts. Die Idee ist nett, aber das Ding versagt im Einsatz.
Ich fahre gerne Velo. Ich hasse es, mein Velo zu putzen. Jetzt ist das Velo dreckig, der Spass wird deshalb weniger. Ich muss raus aus dem Teufelskreis – Zeit für eine gründliche Reinigung.
Im Shop habe ich etwas gefunden, was mir gefällt: Eine 2-in-1-Fahrradbürste von Gardena. Es handelt sich um eine Bürste, die sowohl weich als auch hart ist. Ein Schaumstoffelement soll die Speichen oder einen mit Blütenstaub verschmierten Lenker reinigen. Mit den harten Borsten dagegen könnte ich die Schlammkruste am Rahmen loswerden. So zumindest meine theoretische Vorüberlegung zum 2-in-1-Teil.
In der Praxis erlebe ich Ernüchterung. Das liegt auch daran, wie Gardena die Bürste konstruiert hat. Auf dem Kunstoffteil ist ein Stück Schaumstoff gestülpt. In U-Form verläuft darüber ein Drahtbogen mit harten Borsten aus Kunststoff. Das Innere des Us ist dann also der weiche Schaumstoff-Schwamm, und mit dem Drumherum kann härter gebürstet werden.

Im Einsatz zeigen sich drei Schwächen, die ich eher als Stärken vermutet hätte.
1. Nasse Hände
Das Wasser, das vom Schlauch kommt, hält die Schwammbürste zwar nass. Aber der Schwerkraft trotzt sie dennoch nicht. Halte ich die Bürste zu sehr nach oben, fliesst mir das Wasser über die Hand – und in den Ärmel, grossartig!

2. Wasserverteilung in die Bürste
Ich hätte mir gewünscht, dass das Wasser gleichmässiger aus der Bürste kommt. Dazu aber hätte es mehr als die vier Löcher gebraucht, die Gardena der Bürste gegeben hat.
Immerhin: Genug Wasser kommt durch, und ich kann die Durchflussmenge am Griff regulieren. In meinem Test fliessen maximal zehn Liter in knapp zwei Minuten. Das kann bei dir mehr oder weniger sein, weil es auch vom Druck auf deinem Gartenwasserhahn abhängt.
3. Sowohl-als-auch statt Entweder-oder
Das weichere Schaumstoffelement kann ich quasi nicht solo nutzen. Die herumgebogene Bürste ist immer mit dabei, wenn ich sie einsetzen will. Und umgekehrt ist nicht zu vermeiden, dass beim Bürsten von grobem Schmutz auch das Schaumstoffding damit in Berührung kommt. Hat die Velobürste versehentlich Kontakt mit der verschmierten Kette, sieht das Ergebnis danach nicht mehr so gut aus.

Mühsames Ersatzteil
Der Schaumstoff ist ein Verschleissteil – und es verschleisst schnell. Ist er an einer Stelle eingerissen, spritzt mir das Wasser aus dem Schaft direkt ins Gesicht. (Dann doch lieber in den Ärmel.)
Immerhin: Es gibt Ersatz dafür. Um den Schaumstoff zu wechseln, biege ich den Bürstendraht etwas zur Seite. Dann kann ich das alte Stück Schaumstoff vom Stiel ziehen und ein neues draufstecken. Etwas knifflig ist das am Schaft des Stiels. Dort streiten sich die Bürsten und der Schaumstoff um den engen Platz. So schön wie neu aus der Fabrik sieht meine Bürste nicht mehr aus.

Besser mit Seife?
In meinem Set sind noch Seifenstäbchen dabei. Es gibt sie auch als separates Zubehör.

Du kannst sie benutzen, wenn das Schmutzwasser in eine ordentliche Kanalisation abgeführt wird. Auf einer Wiese sollte das Seifenwasser nicht in die Erde sickern. Oder du lässt es gleich bleiben. Denn eine spürbar bessere Putzleistung kann ich im Test nicht feststellen.
Oder bin ich das Problem und wende die Bürste falsch an? Hast Du andere, vielleicht sogar bessere Erfahrungen gemacht mit der Bürste – teile dein Wissen in einem Kommentar.
Fazit
Gut in der Theorie, schlecht in der Praxis
Contra
- Seifenstäbchen ohne grosse Wirkung
- harte und weiche Bürste sind kaum getrennt nutzbar
- Schaumstoff verschleisst schnell
- Wasser nimmt wirre Wege


Journalist seit 1997. Stationen in Franken, am Bodensee, in Obwalden und Nidwalden sowie in Zürich. Familienvater seit 2014. Experte für redaktionelle Organisation und Motivation. Thematische Schwerpunkte bei Nachhaltigkeit, Werkzeugen fürs Homeoffice, schönen Sachen im Haushalt, kreativen Spielzeugen und Sportartikeln.