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Neue ETH-Studie: mit dem Smartphone gegen Muskelschwund

Ohne Muskeln kein Leben. Sie speichern Energie und erzeugen die Kraft, mit der wir uns bewegen. Durch den altersbedingten Muskelschwund, die Sarkopenie, verlieren wir einen Grossteil davon. Diesem Problem hat die ETH nun den Kampf angesagt – eine wichtige Rolle spielt dabei das Smartphone.

Durch körperliche Aktivität wachsen unsere Muskeln. Krafttraining ist daher der Schlüssel, um den negativen Auswirkungen des altersbedingten Muskelschwunds ab 40, in der Fachsprache Sarkopenie genannt, entgegenzuwirken. Es ist bisher jedoch noch weitgehend unbekannt, was genau gezieltes Muskeltraining ist und wie es seinen Zweck optimal erfüllt.

Spannende Muskeln

Die letzten zwei Jahre hast du an der Studie gearbeitet, die kürzlich publiziert wurde. Worum geht es?
Es geht darum, Krafttraining so objektiv und aussagekräftig wie möglich zu beschreiben.

Ist dies nicht bereits der Fall?
Eben nicht. Im Gegenteil. Es gibt zwar jede Menge Studien zum Thema, aber darin werden in der Regel Äpfel mit Birnen verglichen. Rückschlüsse auf die Muskelbildung sind kaum möglich.

Wo liegt das Problem, was fehlt denn bisher in diesen Untersuchungen?
Bis anhin wird beim Krafttraining nur die mit einem Gewicht geleistete Arbeit anhand der Anzahl Sätze und Wiederholungen protokolliert. Solche Trainingsdaten sind jedoch unzureichend vergleichbar und damit suboptimal, um mögliche Effekte des Trainings auf die Muskelbildung zu untersuchen. Für die Muskelphysiologie ist das zeitliche Muster der Kraftübung relevant.

Krafttraining als Gesundheitsvorsorge

Muskeln speichern Kohlenhydrate, Proteine und Fettsäuren. Sie tragen wesentlich zu unserem Stoffwechsel und Energiehaushalt bei und wandeln chemische in mechanische Energie um. Allein die Skelettmuskulatur macht bis zu 40 Prozent unseres Körpergewichts aus.

Die Muskelmasse nimmt laut Claudio Viecelli allerdings etwa ab dem 40. Lebensjahr kontinuierlich ab. Dieser altersassoziierte Muskelschwund beträgt ungefähr sechs Prozent in zehn Jahren. Bis 80 verliert eine Person dadurch rund ein Viertel bis ein Drittel ihrer maximalen Muskelmasse. Leistungsfähigkeit und Lebensqualität verringern sich.

Deine Vision ist der digitalisierte Kraftraum?
In Zukunft legst du dein Smartphone auf den Gewichtsblock, absolvierst dein Training und hast alle für dich relevanten Daten erfasst. Daraus lassen sich später exakte und individualisierte Trainingspläne erstellen.

Zweite Studie

Bleibt die Frage, wann der digitalisierte Kraftraum Realität ist. Das hängt gemäss Claudio Viecelli vom jeweiligen Businessmodell ab. Rüstet ein Anbieter die Geräte mit entsprechenden Sensoren aus oder läuft die Messung wie in seiner Studie über die Smartphones der Nutzer? Claudio Viecelli spricht hier von Investitionen im siebenstelligen Bereich und geht davon aus, dass innerhalb von zwei bis fünf Jahren der digitalisierte Kraftraum Realität sein wird.

Deine Meinung

Sinnvoller Schritt hin zum personalisierten Krafttraining oder eine weitere Variante, um an unsere Daten zu gelangen?

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Vom Radiojournalisten zum Produkttester und Geschichtenerzähler. Vom Jogger zum Gravelbike-Novizen und Fitness-Enthusiasten mit Lang- und Kurzhantel. Bin gespannt, wohin die Reise noch führt.


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