Kritik

«Mission: Impossible – Dead Reckoning Part One»: Tom Cruise rockt das Kino noch immer

Luca Fontana
12.7.2023

Wer dachte, dass Tom Cruise im siebten «Mission: Impossible»-Film die Puste ausgeht, irrt. Denn «Dead Reckoning Part One» hat das Zeug zum Action-Event des Jahres.

Eines vorweg: In diesem Review gibt’s keine Spoiler. Du liest nur Infos, die aus den bereits veröffentlichten Trailern bekannt sind.


Noch hat Tom Cruise nicht genug von «Mission: Impossible». Selbst nach 27 Jahren nicht. Denn Cruise sieht sein «Opus magnum» noch nicht als beendet. «Dead Reckoning», der siebte Ableger jenes Franchises, das ihn 1996 zum Actionstar gemacht hat, ist nämlich nur Part One. Part Two kommt nächsten Sommer in die Kinos. Der soll dann nicht nur «Dead Reckoning» abschliessen, sondern gleich die gesamte Filmreihe. So zumindest das Marketing.

Darum geht’s in «Mission: Impossible – Dead Reckoning Part One»

Nur einer hat die Mission – sollte er sich entscheiden, sie anzunehmen –, die Entität ganz zu vernichten: Ethan Hunt.

Die Entity: Kommt jetzt die Roboter-Apokalypse?

Nein, noch bricht die Roboter-Apokalypse nicht aus. Zumindest nicht in Part One. So viel Science-Fiction hätte auch nicht zu «Mission: Impossible» gepasst. Schliesslich zeichnete sich die Reihe seit jeher durch ihre Bodenständigkeit aus – so bodenständig perfekte Gesichtsmasken, Drogenbarone mit Superviren oder Terroristen mit Atomsprengkörpern halt sind. Und dennoch: Eine KI, die die Fäden im Hintergrund zieht, ist gewagt. Gerade für «Mission: Impossible».

«Was, das Ding hat ein Bewusstsein!?», fragt ein Anführer einer geheimen Organisation. «Ja, und es manipuliert Informationen so, dass die Wahrheit, wie wir sie kennen, in Gefahr sein könnte», antwortet ein anderer.

Ich muss fast laut auflachen. Aber es kommt noch besser:

«Die Entität hat sämtliche Hochsicherheitssysteme gehackt. Die CIA. Das FBI. Die Europäische Zentralbank. Einfach alles.» – «Und was hat sie getan?» – «Nichts, nur Spuren hinterlassen, die offensichtlich gefunden werden sollten. Sie wollte…» – «… uns eine Nachricht übermitteln: Ich komme wieder.»

Stuntman: Tom Cruise

Tom Cruise macht seine Stunts selber. Immer noch. Was früher einer dieser Hinter-den-Kulissen-Wegwerf-Sätze im DVD-Bonusmaterial war, ist zu seinem Markenzeichen geworden. Ja, schon fast zu seiner Persona. Und ganz bestimmt zum festen Marketing all seiner «Mission: Impossible»-Filme. Das geht sogar so weit, dass IMAX-Trailer seiner Stunts veröffentlicht werden, bevor’s überhaupt einen Trailer zum Film selbst gab.

The hype is real.

Als Zuschauer kann ich nicht anders, als vor Anspannung meine Fingernägel tief in den Kinositz zu pressen.

Atemberaubende Action dank bewährtem Regisseur

Irre Verfolgungsjagden durch die schönsten Metropolen Europas? Check. Waghalsige Stunts mit Motorrädern? Jep. Faustkämpfe inmitten klaustrophobischer Sets? Auch dabei. Tracking-Shots des sprintenden Tom Cruise? Wäre es überhaupt noch ein «Mission: Impossible»-Film, wenn’s die nicht gäbe?

Genau das haben Cruise und McQuarrie verstanden, und genau das hat «Dead Reckoning» den meisten aktuellen Actionfilmen voraus. Vergleichbar, wenngleich brutaler, ist eigentlich nur die «John Wick»-Reihe.

Fazit: einer der besten Actionfilme des Jahres

Tom Cruise und Christopher McQuarrie sind auch beim dritten gemeinsamen «Mission: Impossible»-Film noch ein bewährtes Team. Vor allem, wenn’s um die Action geht. Oder die immer halsbrecherischer werdenden Stunts.

Am positiven Gesamteindruck ändert das aber nicht viel. «Mission: Impossible – Dead Reckoning: Part One» punktet nämlich mit seinem restlichen Cast. Ist wunderschön abwechslungsreich gefilmt und die Action fantastisch inszeniert. So muss sich Event-Kino anfühlen.


«Mission: Impossible – Dead Reckoning: Part One» läuft ab dem 13. Juli 2023 im Kino. Laufzeit: 163 Minuten. Freigegeben ab 12 Jahren.

Titelfoto: Paramount Pictures

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Ich schreibe über Technik, als wäre sie Kino, und über Filme, als wären sie Realität. Zwischen Bits und Blockbustern suche ich die Geschichten, die Emotionen wecken, nicht nur Klicks. Und ja – manchmal höre ich Filmmusik lauter, als mir guttut.


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