Anne Fischer
Produkttest

Mein erstes Mal – mit einer Schallzahnbürste

Kim Muntinga
4.11.2024

Als langjähriger Nutzer einer elektrischen Oral-B-Zahnbürste teste ich zum ersten Mal eine wiederaufladbare Schallzahnbürste von Philips Sonicare: die Series 7100. Wie es mir dabei erging und welche Erkenntnisse ich über das Modell gewonnen habe, liest du hier.

In einem vorherigen Beitrag bin ich auf die unterschiedliche Technik der verschiedenen Marken bereits genauer eingegangen. Dies kannst du hier nachlesen:

Lieferumfang und Design

Der Doppelpack der Series 7100 beinhaltet, wie der Name schon verrät, die doppelte Ausführung des einfachen gleichnamigen Modells. Eine der Schallzahnbürsten ist schwarz, die andere weiß. Im Lieferumfang ist neben dem Handstück ein Bürstenkopf, das Ladegerät, ein USB-A-Kabel und ein Reiseladeetui enthalten. Darüber hinaus ist noch eine Schutzhülle für den Bürstenkopf integriert.

Technische Daten, Anwendung und Reinigung

Das verbesserte Magnetsystem ist laut Philips das Herzstück der neuen Series 7100. Es soll die Leistung der Schallwellen optimieren und für eine gleichbleibend hohe Frequenz von bis zu 62 000 Bürstenkopfbewegungen pro Minute sorgen. So zumindest das Herstellerversprechen. Ich kann zu den Vorgängermodellen keinen Vergleich anstellen. Dafür kann ich als bisheriger Oral-B-Nutzer die beiden Technologien vergleichen: Schall oder Rotation.

Bei meiner ersten Anwendung war es für mich ein merkwürdiges Gefühl. Teilweise fühlte es sich fast schon kitzelnd in der Mundhöhle an. Es war einfach ein sehr ungewohntes, zartes Gefühl. Und genau daran habe ich mich schnell gewöhnt. Zwischendurch bin ich noch einmal zurück auf meine alte Zahnbürste gewechselt. Das Zahnputzgefühl fühlte sich dabei deutlich grober an.

Ich kann für mich sagen, dass ich Gefallen an der neuen Technologie gefunden habe und den Use-Case für Anwender mit empfindlichem Zahnfleisch sehr deutlich sehe. Auch habe ich das Gefühl, dass die Zahnbürste meine Zähne gut reinigt.

Der Akku hat laut Hersteller eine Laufzeit von 21 Tagen. Ich musste meine Zahnbürste nach dem Auspacken und der Anwendung ab dem 4. Oktober bisher einmal aufladen. Die Reinigung der Zahnbürste sowie des Bürstenkopfs empfinde ich als einfach. Herausstellen möchte ich hier nochmal die Schützhülle für den Bürstenkopf. So ein Detail gefällt mir sehr. Zuvor musste ich sowas separat kaufen und habe mich lange umgesehen, was gut passt.

12 Putzmodi: Ich bin überfordert

Ich habe mich durch die Modi und unterschiedlichen Intensitätsstufen durchgearbeitet und war doch etwas überfordert. Was ist die richtige Einstellung für mich? Welche Intensität soll ich wählen?

Die Brush-Pacer-Funktion soll für eine gleichmäßige Reinigung durch kurze Pausen bei der Vibration signalisieren, dass es Zeit ist, den nächsten Segmentbereich des Mundes zu putzen. Auch hier habe ich bereits aus der Community negative Kommentare gelesen. Ich fand dieses Feature bei der Anwendung durchaus hilfreich und sonst auch nicht weiter störend.

Die App: Mehr Versprechen als Nutzen

Die zugehörige App verspricht eine personalisierte Putzroutine und zusätzliche Insights. In der Praxis hat sie mich jedoch enttäuscht. Die Verbindung zum Handy ist oftmals abgebrochen, wenn ich mich etwas entfernt habe. Die erste Verknüpfung war jedoch sehr einfach.

Die erzeugten Berichte über das Putzverhalten sind in meinen Augen wenig aussagekräftig und bieten kaum konkrete Handlungsempfehlungen. Sie umfassen die Putzdauer, die Häufigkeit des Zähneputzens sowie eine Beobachtung des Drucks. Da würde ich mir mehr wünschen: Zum Beispiel, an welcher Stelle ich eventuell zu wenig putze und mich verbessern kann?

Zusätzlich werde ich informiert, wann ich einen neuen Bürstenkopf benötige, wobei ich das lieber selbst entscheide. Dabei kann ich einrichten, dass ich automatisch einen neuen Bürstenkopf kaufen kann. So wirkt die App für mich eher wie ein Verkaufswerkzeug als wie ein nützliches Tool für den User.

Fazit

Gute Schallzahnbürste für empfindliches Zahnfleisch mit ausbaubarer App

Vorweg: Die Philips Sonicare Series 7100 bietet wie nahezu jede elektrische Zahnbürste eine deutliche Verbesserung gegenüber traditionellen Handzahnbürsten. Die Schalltechnologie sorgt nach meinem Empfinden für eine sanfte, aber gründliche Reinigung und ist besonders für Personen mit empfindlichem Zahnfleisch geeignet. Insbesondere auf der niedrigsten Intensitätsstufe fühlte sich die Zahnreinigung sehr sanft und zart an. Die Vielzahl an Putzmodi und Intensitätsstufen ermöglicht eine individuelle Anpassung. Allerdings überfordert die große Auswahl an Optionen mitunter. Die lange Akkulaufzeit sowie das Reiseladeetui sind ein guter Bonus. Die App verspricht mehr als sie hält und ist in der Praxis wenig hilfreich. Insgesamt ist die Zahnbürste eine gute Wahl für alle, die Wert auf eine gründliche Mundhygiene legen und bereit sind, etwas mehr für ihre Zahnpflege auszugeben. Eine preiswerte elektrische Zahnbürste dürfte allerdings auch reichen.

Pro

  • sanft zum Zahnfleisch: besonders geeignet für Personen mit empfindlichem Zahnfleisch
  • Verschiedene Putzmodi und Intensitätsstufen ermöglichen eine personalisierte Reinigung.
  • lange Akkulaufzeit: Die Zahnbürste hält mehrere Wochen mit einer Ladung durch
  • praktisches Zubehör: Reiseladeetui und Schutzhülle für den Bürstenkopf sind inklusive.

Contra

  • Preis: Die Zahnbürste liegt im höheren Preissegment.
  • App wenig hilfreich: Die App liefert keine konkreten Handlungsempfehlungen und nur wenig Reportings.
  • Überforderung durch viele Einstellungen: Vielzahl an Putzmodi kann verwirrend sein
Titelbild: Anne Fischer

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