
Hintergrund
Gen Z oder Millennial? Wie du deinen Cardigan trägst, verrät dein Alter
von Laura Scholz
Was eine 93-Jährige mit Miniröcken zu tun hat? Alles! Mary Quant sorgte in den 1960ern für kurze Säume und grosses Aufsehen. Jetzt ist die Designerin verstorben.
Nicht mehr lange, dann bricht sie endlich wieder über uns herein. Die Jahreszeit, in der die Getränke nicht kalt und die Säume nicht kurz genug sein können. Das Verhältnis von Stoff zu Haut macht wie immer eine 180-Grad-Wendung. Plötzlich liegen Füsse frei, blitzen Bäuche raus, scheinen Beine endlos. Letzteres verdanken wir Mary Quant. Denn die britische Designerin, geboren am 11. Februar 1930 in Blackheath, London, zettelte in den frühen 1960er-Jahren eine kleine Revolution an.
Am 13. April 2023 verstarb die ikonische Designerin im Alter von 93 Jahren. Mary Quant hinterlässt einen Sohn, drei Enkelkinder und ein beeindruckendes Lebenswerk.
Geprägt von den (modisch) ziemlich biederen, konservativen 50er-Jahren, trug Frau auch Anfang der 60er noch Kleider- und Rocksäume, die die Knie bedeckten, ja am liebsten bis zur Mitte der Wade reichten. Mary Quant wollte mehr. Mehr Beinfreiheit. Zum Tanzen, Rennen, Welt erobern. Und so entschied die Visionärin, die bereits mit 21 ihre erste eigene Boutique im Londoner Stadtteil Chelsea eröffnet hatte, das Konzept Rock im Alltag drastisch zu verändern: weniger Stoff, kürzerer Saum – hallo Knie! Mit Hilfe von Supermodel Twiggy etablierte sie den Minirock als salonfähiges Kleidungsstück und katapultierte ihn auf den Mode-Olymp der Swinging Sixties.
1966 erhielt Quant den Orden des British Empires für ihren aussergewöhnlichen Beitrag zur Modebranche. Auf weitere Genialitäten wie Hotpants, Plastikregenmäntel und wasserfeste Wimperntusche sollten im Laufe ihres Lebens noch die Ernennung zur «Dame» sowie der «Order of the Companion of Honour» folgen.
Danke für alles.
Immer zu haben für gute Hits, noch bessere Trips und klirrende Drinks.