

Mach dein Motorrad startklar für den Frühling

Bald haben wir Frühling und die Töff-Saison kann wieder beginnen. Bevor du dich jedoch mit deinem Motorrad auf die Strasse begibst, solltest du ein paar Dinge an deinem Fahrzeug überprüfen und instand setzen.
Jeder erneute Schneefall lässt das Herz eines jeden Motorradfahrers bluten. Denn wir können es kaum abwarten, wieder auf den Sattel zu springen und die Pässe in Angriff zu nehmen. Der Frühling kommt jedoch immer näher und die Sonnenstunden werden jeden Tag ein wenig mehr. Bald ist es also wieder so weit und wir können mit unseren Zweirädern die Welt erkunden. Bevor du dich aber mit deinem Motorrad in den öffentlichen Strassenverkehr begibst, solltest du das eine oder andere an deinem Fahrzeug überprüfen. Ich habe dir deshalb eine kleine Auflistung gemacht, was ich bei meinem Motorrad vor jeder Saison auf Vordermann bringe.
Batterie
Nach mehreren Monaten ohne Benutzung hat sich deine Batterie ziemlich sicher in den Winterschlaf versetzt. Sie ist entladen und brauch ein wenig Hilfe, damit sie wieder einwandfrei funktioniert. Baue dazu die Batterie aus deinem Motorrad aus und schliesse sie für ein paar Stunden an ein Batterieladegerät an. Ein solches Ladegerät gehört zu der Grundausstattung eines jeden Motorradfahrers. Sie kosten nicht viel und können mehrere Jahre gebraucht werden. Meines besitze ich seit über fünf Jahren und es funktioniert immer noch wie am ersten Tag.

Es kann sein, dass sich deine Batterie nicht mehr laden lässt. In diesem Fall musst du dir wohl oder übel eine Neue besorgen. Je nach Budget sind verschiedene Batterien erhältlich. Da musst du für dich selber entscheiden, was du lieber hast. Ob du eher eine Batterie mit Säure oder lieber eine mit Gel willst. Ich persönlich habe mir stets eine günstige Batterie mit Säure gekauft, obwohl gesagt wird, dass Gelbatterien langlebiger seien. Hier kannst du Geld sparen, wenn du Batterien kaufst, die du selber befüllen musst. Das ist auch keine Hexerei. Aufpassen solltest du trotzdem, da Säure bekanntlich nicht so hautverträglich ist. Beim Kauf solltest du die richtige Grösse wählen. Je nach Motorrad sind sie unterschiedlich gross. Am besten schaust du deine bisherige Batterie genau an und kaufst dir eine baugleiche Batterie.
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Reifen
Normalerweise gilt, dass Reifen bis zu zehn Jahren haltbar sind. Es darf bei der Bereifung jedoch nicht nur auf das Alter geachtet werden. Die Beschaffenheit des Reifens und insbesondere seine Profiltiefe sind primäre Indizien über den Zustand deiner Finken. In der Schweiz muss jeder Reifen mindestens eine Profiltiefe von 1.6 Millimeter aufweisen. Des Weiteren kann ein Reifen über die Jahre porös und brüchig werden. Überprüfe deshalb deinen Reifen nach kleinen Rissen im Gummi. Sind solche Risse zu erkennen oder besitzen deine Reife nicht mehr genug Profiltiefe, musst du unbedingt einen neuen Satz Reifen an dein Motorrad montieren, bevor du dich wieder in den öffentlichen Strassenverkehr begibst. Denn hier steht nicht nur deine Sicherheit, sondern auch die der anderen Strassenverkehrsteilnehmer auf dem Spiel.
Willst oder musst du dir neue Reifen besorgen, gibt es einige wichtige Merkmale zu beachten. Als Erstes solltest du dir im Klaren sein, was für Reifen du überhaupt benötigst. Sprich, bist du eher auf der Strasse oder im Gelände unterwegs? Je nachdem, wo du dich mit deinem Motorrad bewegst, benötigst du eine andere Bereifung. Offroad benötigst du ein grobes Profil, damit sich der Dreck leichter aus dem Profil des Reifens befreit. Auf der Strasse solltest du so viel Bodenkontakt wie nur möglich mit den Reifen haben. Also weniger grobe Stollen, dafür glattere Oberflächen. Ausserdem haben Motorräder unterschiedlich grosse Felgen. Schaue daher im Handbuch deines Motorrades nach, welche Reifengrösse du für dein Fahrzeug benötigst.
Wenn du selber noch nie einen Reifen gewechselt, beziehungsweise einen neuen Pneu auf den Felgen aufgezogen hast, empfehle ich dir, dies von einer Fachperson in einer Motorradwerkstatt erledigen zu lassen. Für die ist dies eine leichte Aufgabe und schnell erledigt. Kostet daher auch nicht die Welt. Hast du nun einen neuen Reifen an deinem Motorrad, musst du darauf achten, dass diese zuerst eingefahren werden müssen. Einen neuen Reifen ist erst nach etwa 200 Kilometern richtig eingefahren. Sei in dieser Phase also vorsichtig und fahre nicht zu schnell in die Kurven. Kontrolliere nach dieser Einfahrzeit auch gleich noch mal den Reifendruck. Falls nötig, bringe den Druck wieder auf den richtigen Wert. Dies kannst du an praktisch jeder Tankstelle erledigen und musst dafür nicht in die nächste Werkstatt rennen.

Bremsen
Die Bremsen an deinem Motorrad sind deine Lebensversicherung. Diese sollten auf jeden Fall zu 100 Prozent funktionieren. Bist du dir hier nicht ganz sicher, suche lieber eine Werkstatt auf und lasse die Bremse von einem Mechaniker überprüfen und instand setzen.
Bei den Bremsen sind vor allem die Bremsscheibe, der Bremsbelag und die Bremsflüssigkeit entscheidend. Die Bremsscheibe sollte keine Dellen, Risse oder grobe Rillen aufweisen. Gleitest du mit deinem Finger über sie hinweg, sollten keine scharfen Kanten spürbar sein. Der Bremsbelag darf nicht dünner als einen Millimeter sein. Neu haben die etwa sieben oder acht Millimeter Dicke. Die Bremsflüssigkeit kannst du am Sichtfenster beim Lenker kontrollieren. Die Flüssigkeit sollte sich da zwischen der Min.- und Max.-Linie befinden.
Kette
Die Kette ist der Teil an deinem Motorrad, der die Kraft des Motors auf das Hinterrad überträgt und dich dadurch fortbewegt. Nebst der Pflege und Schmierung der Kette ist vor allem ihre Spannung zu überprüfen. Sie sollte nicht zu locker und nicht zu straff sein. Die Kette ist ein Verschleissteil und dehnt sich mit der Zeit aus. Ist daher die Kette zu locker, kann sie vom Kettenrad fliegen. Verkeilt sich dabei die Kette, kann sie dein Rad blockieren und du verlierst die Kontrolle über dein Motorrad. Ist die Kette zu straff gespannt, kann sie das Getriebelager beschädigen oder im schlimmsten Fall gar reissen.
Wie du die Kette deines Motorrades spannst, steht im Handbuch deines Fahrzeuges. Bei meinem Motorrad befindet sich am Hinterrad eine Schraube, mit welcher ich die Position des Rades einstellen kann. Es kann sein, dass sich das Hinterrad nicht weiter nach hinten verstellen lässt und du dadurch die Kette nicht weiter spannen kannst. In diesem Fall musst du entweder ein Glied aus der Kette entfernen oder noch besser gleich eine neue Kette kaufen. Beim Kauf einer neuen Kette lohnt es sich, das Ritzel gleich mit auswechseln. Auch dieses Teil kann mit der Zeit Abnutzungserscheinungen haben. Dies zeichnet sich dadurch aus, dass die Zacken abgenutzt und nicht mehr gleich lang sind.
Ölwechsel
Der Ölwechsel ist ein brisantes Thema und viele Motorradfahrer vertreten hier eine unterschiedliche Meinung. Laut Hersteller sollte das Öl alle 12 Monate oder nach 6 000 Kilometer gewechselt werden. Manche halten das für zu oft und finden, es sei eine reine Geldmacherei. Ich persönlich wechsle das Öl alle 18 bis 24 Monate aus. Was bei mir um die 10 000 Kilometer ist. Je nach Saison variiert die Kilometeranzahl jedoch stark. Ich muss aber dazu sagen, dass mein Motorrad bereits 17-jährig ist und ich daher nicht mehr ganz so sorgsam mit ihm umgehe. Würde ich ein neueres Motorrad besitzen, würde ich wahrscheinlich auch jedes Jahr einen Ölwechsel durchführen. Es ist klar eine Kostenfrage und du musst selber entscheiden, wie gut du dein Motorrad pflegen willst. Neues Öl ist immer gut fürs Fahrzeug.
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Kupplung
Es kann vorkommen, dass sich durch die Fahrt und die damit verbundenen Vibrationen das Kupplungsspiel verstellt. Dieses kannst du ganz einfach am Lenker einstellen. Direkt am Kupplungshebel befindet sich eine kleine Schraube. Diese kannst du lösen und danach das Kabel hinein- oder herausziehen. Normalerweise hat der Kupplungshebel ein paar Millimeter Spiel, bis die Kupplung greift. Da jeder Motorradfahrer jedoch so seine eigenen Präferenzen hat, kannst du dies nach deinem Gusto einstellen. Willst du mehr Spiel, musst du das Kupplungskabel ein wenig hinausziehen. Präferierst du eher eine direkte Kupplung, ziehst du das Kabel weiter in Richtung Kupplungshebel. Ich persönlich stelle die Kupplung jedoch nie selber ein. Nur, wenn ich meinem Motorrad wiedermal einen Service in einer Werkstatt gönne, sage ich dem Mechaniker, er soll doch gleich noch die Kupplung kontrollieren und gegebenenfalls einstellen.
Standgas
Da mein Motorrad schon einige Jahre auf dem Buckel hat, verfügt es über die eine oder andere Eigenheit. Ich weiss zum Beispiel, dass ich nach jedem Winter mein Standgas neu einstellen muss. Dies muss also nicht bei jedem Motorrad der Fall sein. Neuere Modelle haben meines Erachtens keine Schwierigkeiten damit. Das Einstellen des Standgases ist jedoch ziemlich simpel. Mein Motorrad besitzt eine kleine Schraube, welche den Motor mit dem Gashebel verbindet. Drehe ich diese Schraube heraus, wird das Standgas höher, drehe ich sie wieder hinein, verringert sich das Standgas. Es ist ein wenig ein Ausprobieren, bis die richtige Position gefunden ist. Durch die Fahrt lockert sich bei meinem Motorrad diese Schraube und muss daher auch während der Saison immer wieder mal nachjustiert werden.

Licht
Auch das Licht solltest du vor der ersten Fahrt kurz kontrollieren. Hier genügt eine einfache Funktionskontrolle. Funktioniert das Bremslicht? Gehen alle Blinker? Kann ich zwischen Tagfahrlicht und Abblendlicht wechseln? Und so weiter. Falls mal etwas nicht funktionieren sollte, kann es an der Birne oder der Elektrik liegen. Meist aber ist die Birne die Ursache. Diese kannst du ganz einfach auswechseln oder dein Motorrad zur Reparatur in eine Werkstatt bringen.
Reinigung
Natürlich darf auch bei deinem Motorrad der Frühlingsputz nicht zu kurz kommen. Gönne deinem Fahrzeug nach dem langen Winterschlaf eine Wellnesskur und verwöhne es mit einer gründlichen Reinigung. Durch die Reinigung glänzt dein Motorrad nicht nur in vollem Glanz, du siehst auch gleich jede noch so kleine Beschädigung an deinem Fahrzeug. Somit weisst du genau, wo du noch was reparieren musst.
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Service
Hast du keine Lust, all diese Dinge selbst zu erledigen oder traust du dich selbst nicht, diese Sachen selbst zu reparieren, dann bringe dein Motorrad zur Werkstatt deines Vertrauens. Diese kümmern sich gerne und gut um dein Fahrzeug und du kannst sicher sein, dass auch alles ordnungsgemäss erledigt wird. Du musst allerdings mit höheren Ausgaben rechnen, als wenn du all die kleinen Reparaturen und Instandhaltungen selbst in Angriff nimmst. Ein kleiner Tipp meinerseits an dich ist: lass diese Reparatur früh genug in der Werkstatt erledigen. Die Mechaniker haben im Frühling stets einen grossen Andrang und kommen kaum nach mit den zu machenden Services. Möchtest du also nicht lange auf dein Motorrad verzichten, bringe es bereits jetzt schon in die Werkstatt oder vereinbare einen Termin, damit du auch garantiert beim ersten schönen Wetter die Sonnenstrahlen auf der Strasse mit einem strassentauglichen Fahrzeug geniessen kannst.


Bezahlt werde ich dafür, von früh bis spät mit Spielwaren Humbug zu betreiben.