Produkttest

Linksys Velop AX4200 im Mesh-Wi-Fi-Speedtest

Martin Jud
16.4.2021

Wenn ein Router nicht genügt, stelle ich zwei auf. Mit Velop AX4200 von Linksys entsteht in meiner Maisonette auf 140 m² ein neues Mesh-System. Dieses soll dank Tri-Band, Wi-Fi 6 und vier WLAN-Antennen pro Gerät stark performen.

Beim Mesh-Wi-Fi-Speedtest werde ich allerdings keine Kabel verlegen. Das Backhaul ergibt sich durch die Tri-Band-Funktion – durch ein zweites 5-GHz-Band.

Die Spezifikationen eines Velop AX4200-WLAN-Routers:

Wer möchte, kann den Router auch einzeln kaufen und testen, ob einer für die gesamt abzudeckende Fläche reicht. Für alle, die bereits sicher sind, dass sie drei Nodes benötigen, gibt es auch ein entsprechendes Angebot.

Wohnungsgrundriss und Router-Standort

Der Vergleichbarkeit zuliebe teste ich an den immer gleichen Standorten. Den als Router fungierenden Node stelle ich im oberen Dachgeschoss meiner 140-m²-Maisonette beim zentralsten Kabelanschluss auf. Der Erweiterungs-Node kommt im Stock darunter beim Eingangsbereich hin. Dort wird die beste Signalstärke durch den ersten geboten beziehungsweise das stärkste Funk-Backhaul ermöglicht.

Inbetriebnahme des Mesh-Systems

Für die Konnektivität abseits von Funk stehen bei den beiden Routern im schlichten Twin Tower Design ein RJ45-WAN-Port und drei RJ45-LAN-Ports zur Verfügung. Die bieten alle Gigabit-Geschwindigkeit. Ausserdem ist ein USB-3.0-Port des Typs A vorhanden.

Unterseitig sind die Bedienelemente zu finden, oben am Router leuchtet eine LED. Die Farbe der LED entspricht Status-Informationen. Lila bedeutet beispielsweise, dass der Router bereit zum Aufsetzen ist. Rot ist eine böse Farbe, die auf eine fehlende Verbindung zum Node oder Modem hinweist. Blau verspricht dagegen, dass alles eingerichtet ist und tadellos funktioniert.

Praktisch, diese LED-Informationen. Weniger praktisch ist, dass Linksys im Gegensatz zu anderen Herstellern keine Option bietet, die LED zu deaktivieren. Wer einen Node in seinem Schlafzimmer stehen hat, sollte sich daher ein kleines Stück schwarzes Klebeband zurecht schnippeln.

Zur Einrichtung des Meshs lade ich mir die Linksys-App aufs Smartphone, aktiviere Bluetooth, lege das Handy neben den Router und warte rund drei Minuten. Dann sagt mir die App, dass kein neuer Node gefunden wurde.

Beim Einbinden des zweiten Nodes funktioniert Bluetooth auf einmal. Das ist eigenartig, aber auch zufriedenstellend. Der neue Node ist drei Minuten später betriebsbereit. Das Mesh steht. Die App gratuliert mir zum ausgesuchten Standort, der perfekt sei, und meldet ein Update für beide Nodes. Das ist nach meiner Bestätigung in rund acht Minuten eingespielt. Fertig. Künftige Updates werden nachts eingespielt und sollen nur kurze Zeit dauern.

Nun heisst es Daumen drücken, das neue Wi-Fi begrüssen und einige Zeit in allen Räumen penetrieren, damit es seine volle Leistung entfalten kann.

Geschwindigkeit, Ping und Signalstärke pro Zimmer

Ergebnisse

Das Linksys-Mesh schneidet wie folgt ab:

Ebenfalls einen neuen Rekord bringt das 5-GHz-Frequenzband im zweiten Stockwerk mit 782,61 Mbit/s im Schnitt. Allerdings sackt die Geschwindigkeit im ersten Dachgeschoss arg ab, was dem Router die Krönung zum neuen Mesh-Wi-Fi-King versauen dürfte. Dennoch sind 525,23 Mbit/s in der gesamten Wohnung bei Verwendung zweier Nodes ein sehr guter Wert.

5 GHz Signalpegel-Heatmap

Zur Erinnerung: Höhere dBm-Werte sind besser. Je mehr die Farbgebung von Rot, Gelb und Grün Richtung Blau geht, desto schlechter.

2,4 GHz Signalpegel-Heatmap

Das 2,4-GHz-Frequenzband hat eine minim schlechtere Abdeckung, aber beim Datendurchsatz dennoch viel Wumms.

Vergleich zur Konkurrenz

Mit den Messwerten bin ich sehr zufrieden. Doch wo steht das Mesh-System im Vergleich zu bereits getesteten Systemen?

Hier die Konkurrenzprodukte, welche bereits in meiner Wohnung bei einem Mesh-Speedtest antreten durften:

Der 5-GHz-Vergleich:

In Anbetracht der Preis-Leistung ist Linksys neuer Spitzenreiter. Auch hat noch kein System eine bessere Signalabdeckung erreicht. Und im zweiten Dachgeschoss liegt mit dem Velop AX4200 Router sogar mehr drin, als jemals zuvor. Bedeutet, dass dies der bisher best-performende Einzelrouter ist, der mir hier untergekommen ist.

Dennoch: Gegenüber dem Mesh von Netgear ist Linksys in der gesamten Wohnung durchschnittlich 100 Mbit/s langsamer. Das liegt vermutlich daran, dass beim Orbi AX6000 doppelt so viele WLAN-Antennen zum Einsatz kommen. Damit kann Netgear ein stärkeres Backhaul aufbauen.

Der 2,4-GHz-Vergleich:

Im 2,4-GHz-Frequenzband ist Linksys mit der Signalstärke zwar nicht neuer Spitzenreiter, dafür aber mit den durchschnittlichen 150,82 Mbit/s. Bravo.

Fazit: Gutes Preis-Leistungsverhältnis und viel Speed

Nach kleineren Einrichtungs-Problemen mit Bluetooth und der Smartphone-App zeigt das neue Mesh-System seine Muskeln. Linksys ist mit den Velop AX4200 Routern und 525,23 Mbit/s in der Wohnung der neue heimliche Speed-Test-König. Zumindest, wenn beachtet wird, dass «nur» vier WLAN-Antennen zum Einsatz kommen. Um das erheblich teurere Orbi AX6000 von Netgear zu schlagen, reicht es aber doch nicht. Damit liegen nochmal 100 Mbit/s mehr drin.

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Der tägliche Kuss der Muse lässt meine Kreativität spriessen. Werde ich mal nicht geküsst, so versuche ich mich mittels Träumen neu zu inspirieren. Denn wer träumt, verschläft nie sein Leben.


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