

Lehrer packen aus: Damit spielen Kinder gerne draussen

Womit spielen die Kinder von heute gerne draussen? Bewegen sie sich überhaupt noch oder hocken sie nur noch vor TV und Tablet und leiden unter einer Grasallergie? Dieser Frage bin ich nachgegangen und habe Antworten von vier Lehrerinnen erhalten.
Lehrer kennen viele Kinder und kommen ganz zwangsläufig in den Genuss, jede Menge Schüler über die Jahre zu beobachten. Die müssen es wissen, denke ich mir und frage bei Kolleginnen nach.
«Leider muss ich dir sagen, dass die Kinder meiner Klasse lieber drinnen als draussen spielen.» sagt Elisa, die eine 2. Klasse unterrichtet. Na, das bestätigt ja schon mal das Klischee und meine Befürchtungen. Immerhin sind viele Kinder von Elisas Klasse im Turnverein und spielen dort Unihockey, machen Geräteturnen oder sind in der Jugi. Sie bewegen sich also doch. Zudem müssen diese Kinder, wie die Schüler der anderen Lehrerinnen auch, in der Pause nach draussen. Spielbefehl, so quasi. Jetzt, denke ich, wird's spannend.
Und was machen die Kinder, wenn sie draussen sind? Nichts Weltbewegendes, zumindest was die Herren der Schöpfung angeht. Sie machen das, was schon die Jungs in meiner Primarklasse am liebsten gemacht haben: Tschute! Steffi, die eine 3. Klasse unterrichtet, sagt: «Seit Jahren ist bei den Jungs in der Pause das Fussballspielen der Renner.» Ach kommt, erzählt mir was Spannenderes!
«Die Mädchen sind eher erfinderisch», sagt Steffi. War ja zu erwarten, denke ich. Die kreativen Girls brauchen die eingezeichneten Pausenplatzspiele und denken sich dafür neue Spiele aus. Jsabelle unterrichtet ebenfalls eine 3. Klasse und berichtet, dass die Kinder immer neue Arten von «Fangis» erfinden und dafür ihre eigenen Regeln festlegen. «Momentan ist «13-14» aktuell. Sie haben mir die Spielregeln schon mehrmals erklärt, aber ich verstehe das Spiel noch immer nicht ganz.» Bei den Mädchen ebenfalls hoch im Kurs sind gemäss Elisa der klassische Hula Hoop-Reifen und die guten alten Rollschuhe (heutzutage: Inline Skates). Die Kinder benutzen sowas noch. Es gibt noch Hoffnung für die heutige Jugend!
Das ist aber längst nicht alles. Nina, Lehrerin einer 2. Klasse, klärt mich über das Pennyboard auf (knallbunte Skateboards der Marke Penny): «Sehr viele Kinder meiner Klasse besitzen eines, kommen damit in die Schule und machen kleine Ausfahrten mit Freunden.» Mit dem Skateboard zur Schule – diese Kids sind ja richtig cool! Aber Achtung: «Das dürfen sie in der Pause nicht brauchen.», sagt Steffi. Stimmt, ich erinnere mich: In der Schule gibt es viele, viele Regeln. Hält sich der Spielspass deswegen in Grenzen?
Nein, keineswegs! Denn gleichzeitig thematisiert Steffi im Unterricht Gummitwist. «Die Mädchen hat es regelrecht gepackt.», erzählt sie. Zudem stellt die Schule eine Infrastruktur für Spielspass in der Pause zur Verfügung. Jsabelle lässt mich wissen: «Wir haben in der Schule einen Spielkasten. Dort können die Kinder Pedalos, Diabolos, Federball oder auch Kreide ausleihen. Vor allem die jüngeren Kinder nutzen das gerne.»
Nach diesen Informationen aus erster Hand behaupte ich: So viel hat sich in den letzten 20 Jahren nicht verändert. Wobei Jsabelle dagegen hält: «Zu Hause nutzen viele Kinder teurere und modernere Spielsachen, als ihnen in der Schule zur Verfügung stehen. Ein Trampolin steht in fast jedem Garten.»
Die Produkte auf dem Pausenplatz


Müller Heinrich Regenbogen
Deutsch, Französisch, Italienisch, Englisch



Die Lieblingsspielsachen für draussen
Spielsachen für kleinere Kinder zeige ich dir hier:


Ich liebe das Strategiespiel «Die Siedler von Catan», das Ravensburger Puzzle «Bunte Cupcakes» und das flauschige, pinke Plüscheinhorn auf meinem Pult (Geburtstagsgeschenk meiner Arbeitskollegen). Ich bin nicht nur für Spielwaren zu begeistern, sondern auch für gutes Essen und lustige TV-Serien.