Hintergrund

Lasern, wachsen oder epilieren? So wirst du deine Haare los

Sugaring, Waxing, Rasur oder doch lieber dauerhaft mit Laser? Ich helfe dir durch das Dickicht der Haarentfernungs-Methoden.

Schnell, spontan, unkompliziert: Haarentfernung zuhause

1. Die Rasur an Beinen und im Intimbereich

Zudem rät die Expertin Menschen mit dicken, borstigen Haaren, sensibler und zu Überverhornung neigender Haut und mit eingewachsenen Haaren von der Rasur ab. Für alle anderen gilt: Um Hautreizungen zu vermeiden solltest du eine scharfe, saubere Klinge verwenden und im Intimbereich nicht gegen den Strich rasieren.

Rasier-Vorteil: Schnell, einfach, unkompliziert

Rasier-Nachteil: Sehr kurzlebiges Ergebnis, reizt die Haut

Rasier-Kosten: Zwischen 2 CHF für einen Einwegrasierer und 40 CHF für einen Rasierhobel aus Edelstahl plus 2 CHF für Rasierschaum

2. Enthaarungscreme

Eine andere schnelle Möglichkeit gegen Körperhaare für zuhause ist die Enthaarungscreme. Dabei kommen Chemikalien zum Einsatz, die das Haar an deiner Haut auflösen. «Der natürliche Säureschutzmantel der Haut wird angegriffen und die Proteinstruktur (das Keratin) der Haare durchbrochen», sagt Lacko-Winkler. Übrig bleibt eine gel-artige Masse, die mit einem Spatel entfernt wird – und darunter glatte Haut.

Wie bei der Rasur, ist auch die Haarentfernungs-Creme keine dauerhafte Lösung gegen ungewünschten Haarwuchs, schließt die Expertin: «Das Haar wird nur an der Oberfläche entfernt, aber die Wurzel bleibt bestehen.»

Enthaarungscreme-Vorteil: Schnell und unkompliziert

Enthaarungscreme-Nachteil: Kurzfristiges Ergebnis, aggressiv zur Haut

Enthaarungscreme-Kosten: Zwischen 3 CHF und 40 CHF

3. Epilieren

Ganz und gar nicht schmerzfrei ist dagegen das Epilieren – aber auch hier spricht dennoch einiges für die Anwendung. Denn das Epilieren liegt als einzige Methode in dem Sweetspot zwischen der unkomplizierten Heim-Anwendung und einem langanhaltenden Ergebnis (ja, auch Kaltwachsstreifen erzielen diese Ergebnisse zuhause, aber dazu gleich mehr).

Aber Vorsicht: Nicht jeder Epilierer ist für die Dusche geeignet. Und auch das Epilieren von Achsel- und Intimbehaarung ist nur bei hoher Schmerztoleranz zu empfehlen.

Die Expertin warnt zudem: Wer zu eingewachsenen Haaren neigt, sollte besser nicht epilieren. «Durch die Rotation des Epiliergeräts kann der Haarfollikel verdrehen, wodurch es zu eingewachsenen Haaren kommt.» Außerdem brechen Haare öfter ab anstatt an der Wurzel entfernt zu werden.

Insgesamt gilt aber: «Wer schmerzunempfindlich ist, nicht zu eingewachsenen Haaren neigt, keine zu dicken Haare hat und es unkompliziert, ungebunden und spontan mag: für den ist epilieren eine gute Methode.»

Epilierer-Vorteil: Unkompliziert, spontan, bis zu vier Wochen glatte Haut

Epilierer-Nachteil: Schmerzhaft

Epilierer-Kosten: Zwischen 25 CHF und 270 CHF

Dauerhafte und anhaltende Haarentfernung: Anwendungen im Studio

1. Waxing

Zwar gibt es im Drogeriemarkt Warm- und Kaltwachsstreifen für zuhause. Expertin Lacko-Winkler rät von der Eigenanwendung aber ab, denn: «Es besteht eine erhebliche Verbrennungsgefahr bei Wachs, das in einem Behälter aufgewärmt werden muss. Eine meiner Kundinnen benötigte danach sogar eine Hauttransplantation.»

Bei Kaltwachsstreifen bestehe zwar keine Verbrennungsgefahr, aufgrund der fehlenden Wärme könne sich der Haarfollikel aber nicht gut ausweiten und das Haar könne so weniger sauber entfernt werden und breche eher ab, weiß die Fachfrau.

Ebenfalls ins Studio gehen solltest du für «Brazilian Waxing», also das Waxing der Bikinizone mit Warmwachs. Das ist allemals besser, als zuhause selbst mit den Warmwachsstreifen zu hantieren, sagt die Expertin: «Gerade, wenn man ungeübt ist, kann das sehr schmerzhaft sein.»

Waxing-Vorteil: Preiswert, bis zu vier Wochen glatte Haut

Waxing-Nachteil: Zeitaufwendig, mehrere Anwendungen, Verbrennungsgefahr bei Heimanwendung

Waxing-Kosten: Für Zuhause ab 8 CHF, Behandlung im Studio je nach Körperstelle zwischen 10 CHF und 90 CHF pro Sitzung

2. Sugaring

Sugaring und Waxing unterscheiden sich nur durch das verwendete Produkt, doch die Anwendung bleibt im Großen und Ganzen dieselbe – mit ein paar feinen Unterschieden: Anstatt des warmen Wachs wird eine Zuckerpaste auf die Haut aufgetragen und mit einem Papierstreifen und einer ruckartigen Bewegung von der Haut gezogen.

Der Vorteil: Sugaring ist insgesamt schonender zur Haut. «Zucker hat einen niedrigeren Schmelzpunkt, weshalb man mit einer geringeren Temperatur arbeiten kann und keine Verbrennungsgefahr besteht» sagt die Fachfrau. Ein weiterer Pluspunkt: Zucker ist ein körpereigener Stoff und damit antiallergen und wirkt antibakteriell. Die Paste kann also auch auf empfindliche Haut aufgetragen werden.

Zudem kommt: Anders als beim Waxing werden die Haare beim Sugaring klassisch in und nicht gegen die Wuchsrichtung entfernt. Damit ist das Sugaring angenehmer als das Waxing und auch die Haarlänge darf kürzer sein. Je nach dermakosmetischem Studio und Methode kann aber auch gegen die Wuchsrichtung gearbeitet werden.

Sugaring-Vorteil: Bereits ab 5 mm Haarlänge, antiallergen, bis zu vier Wochen glatte Haut

Sugaring-Nachteil: Zeitaufwendig

Sugaring-Kosten: Pro Sitzung zwischen 10 CHF und 90 CHF (je nach Körperstelle)

3. Laserhaarentfernung

Willst du einen Schlussstricht unter unerwünschte Körperhaare ziehen, eignet sich eigentlich nur eine dauerhafte Haarentfernung mit dem Diodenlaser im dermakosmetischen Studio. Was diese Technologie kann, erklärt die Fachfrau so: «Der Diodenlaser ist ein gebündelter Lichtstrahl, der über das Haar direkt zur Haarwurzel geleitet wird und diese zerstört.»

Anders als die IPL-Technologie (Intense Pulsed Light) arbeitet der Diodenlaser sehr kleinflächig und mit nur einer Wellenläge, die gezielt und ohne Energieverlust an der Wurzel ansetzt. Der Diodenlaser hat also mehr Power als herkömmliche IPL-Geräte. Im Übrigen handelt es sich bei IPL um keinen Laser, sondern um gebündelte Lichtimpulse.

«Mit der IPL-Technologie kann das Haarwachstum maximal verlangsamt, aber nicht gestoppt werden» sagt Lacko-Winkler. Darum halten auch IPL-Geräte für die Selbstanwendung nicht, was sie versprechen: «Bei den Heimgeräten handelt es sich um eine abgeschwächte IPL-Technologie der professionellen Institute – die reicht noch weniger aus, um das Haarwachstum anhaltend zu stoppen.»

Eine lebenslange Lösung für ungewollte Körperhaare gibt es allerdings nicht, sagt die Haarentfernungs-Expertin. Hormonelle Veränderungen, Krankheiten oder der Einfluss von Medikamenten können das Haarwachstum jederzeit spontan begünstigen.

Aber: Mit dem Diodenlaser im Studio kommen zumindest für ein bis fünf Jahre lang keine neuen Haare nach. Für die idealen Bedingungen solltest du vier Wochen vor der Laserhaar-Behandlung starke Sonnen-Exposition vermeiden, da der Laser auf sonnengebräunter Haut weniger gut funktioniert.

Generell heißt es: Je heller die Haut und dunkler das Haar, desto erfolgreicher die Laserbehandlung. Weiße Haare können von dem Laser übrigens gar nicht erfasst werden und auch bei roten Haaren stehen die Chancen der Expertin zufolge nur bei 50 zu 50. Bei guten Bedingungen benötigt es im Durschnitt sechs bis zehn Laser-Sitzungen, bis alle Haare dauerhaft entfernt wurden.

Noch ein Tipp von Marisa Lacko-Winkler: Es ist beim Lasern sehr wichtig, sich in die Hände einer geeigneten Fachkraft zu begeben – und sich nicht von zu günstigen Angeboten in die Irre führen zu lassen. «Einfacher wird die Unterscheidung mit Sommer 2024: Dann tritt in der Schweiz eine Verordnung in Kraft, die einen Sachkundeausweis für Laseranwendungen vorschreibt.»

Dioden-Laser-Vorteil: Angenehm, bis zu fünf Jahre glatte Haut

Dioden-Laser-Nachteil: Kostenintensiv (pro Behandlung), nicht für weiße oder sehr helle Haare geeignet

Dioden-Laser-Kosten:Je nach Körperstelle zwischen 56 CHF und 312 CHF pro Sitzung

Titelfoto: shutterstock

21 Personen gefällt dieser Artikel


User Avatar
User Avatar

Ich liebe blumige Formulierungen und sinnbildliche Sprache. Kluge Metaphern sind mein Kryptonit, auch wenn es manchmal besser ist, einfach auf den Punkt zu kommen. Alle meine Texte werden von meinen Katzen redigiert: Das ist keine Metapher, sondern ich glaube «Vermenschlichung des Haustiers». Abseits des Schreibtisches gehe ich gerne wandern, musiziere am Lagerfeuer oder schleppe meinen müden Körper zum Sport oder manchmal auch auf eine Party. 


Beauty
Folge Themen und erhalte Updates zu deinen Interessen

Hintergrund

Interessantes aus der Welt der Produkte, Blicke hinter die Kulissen von Herstellern und Portraits von interessanten Menschen.

Alle anzeigen

Diese Beiträge könnten dich auch interessieren

  • Ratgeber

    Glatt von der Achsel bis zum Südpol: So geht männliche Körperhaarentfernung

    von Stephan Lamprecht

  • Hintergrund

    Schuppen und juckende Kopfhaut: Was dagegen hilft

    von Olivia Leimpeters-Leth

  • Hintergrund

    Täglich ein Büschel Haare weniger? Was Haarausfall über die Gesundheit aussagt

    von Moritz Weinstock