

Lai(m)en-Kunstwerke mit dem Bosch Gluey

Einen Bilderrahmen zusammenleimen und dann gleich dekorieren. Das soll der Bosch Gluey können. Der Stift ist nämlich Heissklebepistole und Deko-Knarre in einem. Da meine künstlerische Seite schon vor Jahren verkümmert ist, lasse ich bei diesem Test meinen kleinen Bruder ran. Der ist im besten Bastel-Alter.
Bosch ist eher als Hersteller von Elektrowerkzeugen bekannt. Jetzt dringt das deutsche Unternehmen aber in die Bastelecke vor. Der Gluey sieht aus wie ein dicker Filzstift, soll aber leimen und dekorieren mit grösster Präzision ermöglichen und ist dazu kabellos. Jeder ab 8 Jahren, der einen Stift halten kann, soll künstlerische Meisterwerke damit schaffen können. Mal sehen, was mein Bruder hinkriegt.

Erst wird geladen
Zuerst wird ausgepackt. Das übernehme ich noch selbst. Die Packung ist übersichtlich. Ein Stift, ein paar verschiedene Leimsticks, wiederaufladbare NiMH-Akkus und das Ladegerät mit USB-Anschluss. Ausserdem haben ich noch zusätzliche Leimsticks bekommen, falls die paar in der Packung nicht reichen. Bevor irgendwas ausprobiert werden kann, müssen die Batterien erst einmal ans Stromnetz. Sobald das LED-Licht dauerhaft leuchtet, kann losgelegt werden. Meine Stiefmutter wählt gar nicht überraschend den rosa Gluey – es gibt noch blau, grün, schwarz und weiss – ich lege einen gelben Stick ein und übergebe ihn meinem Bruder.

Magazin ist schnell leer
Der muss erst einmal 60 Sekunden warten, bis der Stift auf Betriebstemperatur hochgefahren ist. Danach versaut er den ersten Strich erst einmal, da er den roten Regler zu stark vordrückt. Ist der Gluey heiss, braucht es nicht viel Druck. Mit diesem Wissen läuft es entschieden besser. Sein «Happy B-Day»-Schriftzug sieht gar nicht schlecht aus. Was auffällt, es muss ziemlich oft nachgeladen werden, da die Stäbchen nur etwa 2 Zentimeter lang sind. Das nervt laut meinem Bruder ein wenig, da die Bastelei ständig unterbrochen werden muss.

Sitzt bombenfest
Während mein Bruder seine kreative Seite auslebt und sich an einem Fisch versucht, wird sein Kumpel für das Leimen eingespannt. Die zuvor zugesägten Einzelteile eines Bilderrahmens sollen an der Gehrung verleimt werden. Transparenter Leimstick rein, 60 Sekunden warten und los. Das funktioniert ohne Probleme, er hat wohl etwas mehr Feingefühl als mein Bruder. Nach ein paar Minuten ist der Leim trocken und der Rahmen hält. Ausser dem mehrmaligen Wechseln des Leimstäbchens fällt kein Unterschied zur normalen Heissleimpistole auf.

Fazit
«Ich würde den Gluey sicher ab und zu zum Basteln benutzen. Vielleicht für Weihnachtsgeschenke», meint mein Bruder. Die Bosch-Neuheit hat den Kindertest also bestanden. Das kabellose Arbeiten gefällt beiden gut, da Stolperfallen kein Thema mehr sind und sie sich freier bewegen können. Ausserdem bist du so nicht an Steckdosen oder meterlanges Verlängerungskabel gebunden. Der Stift an sich liegt gut in der Hand, bei kleinen Händen kann aber die gleichzeitige Betätigung des Schieberiegels etwas schwierig werden. Im schlimmsten Fall wird die zweite Hand hinzugezogen, dann klappt es gut. Einziger Wehrmutstropfen ist der hohe Verschleiss der kleinen Leimsticks. Immerhin gibt es Nachfüllpackungen zu einem fairen Preis.


Meinen Horizont erweitern: So einfach lässt sich mein Leben zusammenfassen. Ich liebe es, neue Menschen, Gedanken und Lebenswelten kennenzulernen,. Journalistische Abenteuer lauern überall; ob beim Reisen, Lesen, Kochen, Filme schauen oder Heimwerken.