Hintergrund

Lärmgeplagte Nachbarn: Unser Hahn darf jetzt woanders krähen

Patrick Vogt
25.1.2024

Unser zweiter Versuch mit einem Hahn im Korb ist schon wieder vorbei. Wir haben Henry ausgebrütet, von Hand aufgezogen ... und schliesslich schweren Herzens weggegeben. Einigen Nachbarn hat er längst nicht so viel Freude bereitet wie uns.

Wir wohnen im Zürcher Oberland, irgendwo zwischen Uster und Wetzikon. Dort, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, mögen manche spötteln. Es ist auf jeden Fall ländlich hier. Was mit ein Grund ist, dass wir uns vor einigen Jahren Hühner zugelegt haben.

Der Hahnenschrei

Der Chef auf dem Hof

Die Reklamation

Sechs Uhr, kann das wirklich sein?! So früh hatten bislang weder meine Frau noch ich unseren Hahn gehört. Was bei mir wohl daran liegt, dass ich um diese Uhrzeit normalerweise schon unterwegs oder noch am schlafen bin. Einige Tage später hörte ich ihn dann doch mit meinen eigenen Ohren schon sehr früh, und zwar durch die verschlossene Stalltür. Es war kurz nach sechs Uhr.

Die Konsequenz

Das Versprechen gegenüber dem Beschwerdeführer habe ich gehalten, in der Nachbarschaft ist wieder Ruhe eingekehrt, im wahrsten Sinne des Wortes. Der Gang zur Gemeinde blieb ihm und uns erspart. Gockel Henry ist jetzt wieder dort, wo er als Ei herkam. Dort kann er krähen, wann immer und wie oft er mag.

Die Rechtslage

Vielleicht hätten wir mehr um Henry kämpfen können und sollen. Dem Hahn ins Gewissen reden hätte wohl nichts gebracht, dafür hätten wir den Stall schalldicht machen können. Wobei sich da die Frage nach Aufwand und Ertrag stellt.

Fakt ist: «Die Nachtruhe dauert von 22.00 Uhr bis 07.00 Uhr», heisst es in der Polizeiverordnung unserer Gemeinde unter anderem. Und weiter: «Tiere sind so zu halten, dass niemand belästigt wird und weder Menschen, Tiere
noch Sachen gefährdet werden oder zu Schaden kommen.» Meine Schlussfolgerung: Wenn sich jemand von unserem Hahn in seiner Nachtruhe gestört fühlt, dann ist es an uns, als Haltende zu handeln. Das haben wir getan. Dem Frieden zuliebe.

Titelfoto: Sofia Vogt

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Ich bin Vollblut-Papi und -Ehemann, Teilzeit-Nerd und -Hühnerbauer, Katzenbändiger und Tierliebhaber. Ich wüsste gerne alles und weiss doch nichts. Können tue ich noch viel weniger, dafür lerne ich täglich etwas Neues dazu. Was mir liegt, ist der Umgang mit Worten, gesprochen und geschrieben. Und das darf ich hier unter Beweis stellen. 


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