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Huawei WS5200 V2 im Wi-Fi-Speedtest: Magere Ausbeute oder Top Deal?

Martin Jud
8.4.2020

Kann ein Router für wenig Geld viel WLAN bieten? Was passiert, wenn ein 50-Stutz-Mini-Huawei-Router gegen einen grossen, um ein Vielfaches teureren Konkurrenten antritt? Der Wi-Fi-Speedtest mit dem WS5200 V2 liefert Antworten.

Du möchtest den Fünfer und das Weggli? Wenig Geld für viel WLAN ausgeben? Dann darfst du gespannt sein. Mit dem Huawei WS5200 V2 versuche ich herauszufinden, ob das möglich ist. Er ist zugleich der billigste und kleinste Router, der jemals beim Wi-Fi-Speedtest angetreten ist. Dennoch hat er vier externe Antennen und soll bis 1200 Mbps leisten können.

Die Spezifikationen:

Wohnungsgrundriss und Router-Standort

Inbetriebnahme

Die Ersteinrichtung des Routers ist relativ simpel und funktioniert wie folgt:

Die Weboberfläche und somit weitere Einstellungen des Routers rufst du am besten am Desktop-Rechner auf. Dies geschieht wieder durch Aufrufen der Router-IP 192.168.3.1 im Browser.

Falls die auf dem Kleber angegebene IP-Adresse nicht zum Ziel führt, kannst du die korrekte IP ermitteln, indem du beispielsweise am Windows-PC den Explorer startest. Dann klickst du auf Netzwerk und wartest, bis der Router erscheint. Danach machst du darauf einen Rechtsklick und wählst Eigenschaften. Die IP wird nun ganz unten in den Eigenschaften angezeigt.

** Geschwindigkeit, Ping und Signalstärke pro Zimmer**

Ergebnisse

So schneidet der Huawei WS5200 V2 im Wi-Fi-Speedtest ab:

Dass das 2,4-GHz-Frequenzband im Schnitt 112,49 Mbps bringt und eine Latenz von 4 ms aufweist, klingt erstmal gut. Doch ist dabei die durchschnittliche Signalstärke von -67 dBm für 2,4-GHz-Verhältnisse dieser Wohnung etwas hoch. Das heisst, dass es in entfernten Ecken der Wohnung bei vielen überlappenden Nachbarschafts-WLANs zu Rucklern oder Signalverlusten kommen könnte. Das siehst du übrigens auch schön auf den unten folgenden Heatmaps.

Die Leistung des 5-GHz-Frequenzbandes ist nicht gut. Signalstärke und Datendurchsatz fallen zu schnell ab.

5 GHz Signalpegel-Heatmap

Je tiefer der gemessene dBm-Wert, desto schlechter die Signalstärke und desto mehr blau die Farbe.

2,4 GHz Signalpegel-Heatmap

Das 2,4-GHz-Frequenzband hat eine höhere Reichweite, dafür eine niedrigere Geschwindigkeit.

Vergleich zur Konkurrenz

Sämtliche bisher getesteten Router waren klar teurer, als dieser Router. Die zwei in den Tabellen unten aufgeführten Vergleichsprodukte haben bisher in meinen Wi-Fi-Speedtests am besten abgeschnitten. Beim Vergleichen der Werte ist es ratsam im Hinterkopf zu behalten, dass diese beiden Router rund das Sechsfache des Huawei-Routers kosten.

Der 5-GHz-Vergleich:

Der 2,4-GHz-Vergleich:

Fazit: Bescheidene Leistung zum kleinen Preis

Viel Leistung für wenig Geld liegt mit dem Huawei WS5200 V2 definitiv nicht drin. Das 5-GHz-Frequenzband bietet nur im Wohnzimmer und Essbereich eine zufriedenstellende Leistung. Das 2,4-GHz-Frequenzband zeigt hingegen vergleichsweise gute Werte bei Datendurchsatz und Latenz. Doch ist die Signalstärke und dadurch die Netzabdeckung deutlich niedriger als bei der Konkurrenz.

Dennoch hat dieser Router seine Daseinsberechtigung. Glücklich werden damit diejenigen, die ein Internet-Abonnement mit wenig Leistung und eine kleine Wohnung haben.

Abschliessend meine Top-5-Wi-Fi-Speedtest-Rangliste, in welche es der Huawei-Router leider nicht schafft:

1. Ubiquiti UniFi Dream Machine mit durchschnittlich 453,09 Mbps, 3 ms Latenz und -65 dBm

Zum Wi-Fi-Speedtest geht's hier.

2. TP-Link Archer AX6000 mit durchschnittlich 405,32 Mbps, 3 ms Latenz und -62 dBm

Zum Wi-Fi-Speedtest geht's hier.

3. Synology RT2600ac mit durchschnittlich 383.1 Mbps und 4 ms Latenz

Zum Wi-Fi-Speedtest geht's hier.

4. Netgear RAX120 Nighthawk mit durchschnittlich 336.21 Mbps und 3 ms Latenz (in Sachen Reichweite steht dieser Router auf dem dritten Rang)

Zum Wi-Fi-Speedtest geht's hier.

5. Asus ROG Rapture GT-AC2900 mit durchschnittlich 329.4 Mbps und 3 ms Latenz

Zum Wi-Fi-Speedtest geht's hier.

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Der tägliche Kuss der Muse lässt meine Kreativität spriessen. Werde ich mal nicht geküsst, so versuche ich mich mittels Träumen neu zu inspirieren. Denn wer träumt, verschläft nie sein Leben.


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