

Fitbit Versa: Die Tech-Industrie entdeckt die Frauen. Netter Versuch.
Schön, dass Fitbit an Frauen denkt: Die Fitbit Versa macht als erste Smartwatch das Perioden-Tracking möglich. Doch haufenweise Apps machen genau dasselbe. Was macht Fitbit besser?
Apps fürs Menstruations-Tracking gibt’s schon lange. Fitbit ist nun der erste Smartwatch-Hersteller, der eine eigene Tracking-Funktion in einer Smartwatch integriert. Ich habe den Periodenüberwacher während knapp zwei Zyklen getestet.
Das Perioden-Tracking heisst bei Fitbit «Gesundheit für Frauen». Dass Frauen ab einem gewissen Alter gar keine Periode mehr zu tracken haben, lässt Fitbit mit dem Namen aber ausser Acht.
Parallelen zu anderen Apps und keine Verhütung
Fitbits Perioden-Tracking ist nicht als Verhütungsmethode gedacht. Fitbit errechnet dir nämlich einfach nur die Tage, an denen du fruchtbar bist und zeigt diese Zeitspanne an. Im Vergleich zu zuverlässigen Verhütungsmethoden nimmt die Versa viel zu wenige Daten auf und wertet diese wenn überhaupt, nur ungenügend aus.
Tracking ohne Zusammenhänge
Neben deiner Periode lassen sich Symptome aufzeichnen und laut Fitbit wird der Zyklus mit anderen Gesundheitsstatistiken, also zum Beispiel deinem Schlaf, deinen sportlichen Aktivitäten oder deinem Körpergewicht verglichen. Das musst du aber selbst tun und in der App oder auf der Watch in den einzelnen Statistiken nachschauen. Was der Bezug mit deinen anderen Daten schlussendlich bringt, verrät dir Fitbit in der jetzigen Version nicht.
Diese Daten trägst du in der App ein:
- Deine letzte Periode
- Die Intensität deiner Blutungen und Flüssigkeiten
- Dein Zustand im Zyklus
- Letzter Sex
- Pille danach
Diese Daten errechnet dir die App:
- Fruchtbare Zeit
- Tag des Eisprungs
- Prognostizierte Periode
In den Einstellungen musst du für die Berechnung deine durchschnittliche Periodenlänge sowie die durchschnittliche Zykluslänge eintragen.
Ein Vorteil gegenüber anderen Apps ist, dass du alle deine Gesundheitsdaten auf einen Blick auf der Uhr hast. Es ist auch möglich, sich für die nächste Periode eine Erinnerung einzurichten.
Einmal auf der Uhr nach oben wischen und du weisst, wo du in deinem Zyklus bist.Das sollte besser sein
Bei anderen Apps lässt sich auch die Körpertemperatur erfassen, die viel über den Zyklus aussagen kann. Das ist bei Fitbit nicht möglich. Dabei hast du doch eine Uhr direkt am Handgelenk, die allerlei Biowerte misst.
Den Zyklus siehst du in Fitbits Übersicht neben deinen anderen Daten. Aber leider ohne Bezug zu den anderen Werten.Schade ist auch, dass die Daten sich nicht auf der Uhr erfassen lassen, nur in der App auf dem Smartphone. Ist wohl so, weil das Ganze etwas fummlig wäre auf der kleinen Smartwatch.
Wieso Frau über ihren Zyklus Bescheid wissen soll
Die App zeigt dir deine Zyklen in der ÜbersichtFazit: Braucht Frau Perioden-Tracking am Handgelenk?
Die Fitbit Versa bietet als Smartwatch natürlich noch viel mehr Funktionen als das Perioden-Tracking. Nur um deinen Zyklus zu tracken brauchst du aber keine Smartwatch. Da tun es die vielen Gratis-Apps auch, auch wenn diese komplizierter sind. Wenn du aber sowieso deine Gesundheitswerte gerne trackst, ist es ein schönes Feature, dass mit der Versa auch die Periode aufgezeichnet werden kann.
Ende Jahr soll laut Fitbit eine neue Zyklusfunktion auf die Uhr kommen. Die soll Tipps geben für die einzelnen Zyklusphasen. Das tönt vielversprechend.
Schön, das in der Technologieszene endlich mehr Wert auf einstige Tabuthemen wie die Periode gelegt werden und dass Frauen endlich auch eine Zielgruppe für Gadgets sind.
Experimentieren und Neues entdecken gehört zu meinen Leidenschaften. Manchmal läuft dabei etwas nicht wie es soll und im schlimmsten Fall geht etwas kaputt. Ansonsten bin ich seriensüchtig und kann deshalb nicht mehr auf Netflix verzichten. Im Sommer findet man mich aber draussen an der Sonne – am See oder an einem Musikfestival.
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