

Eine Alternative zur Bialetti: Die Produktneuheiten von Alessi
Alessi präsentierte auf der diesjährigen Mailänder Designwoche eine von PlayLab, Inc. aus Los Angeles entworfene Ausstellung. Diese feierte die Vorstellungskraft und setzte unter anderem ein Redesign seiner ikonischen Espressomaschine «Moka» in Szene.
Die poetische Installation «Myth Makes Belief» von Alessi im Innenhof des Palazzo Borromeo D'Adda blieb mir nach der Milan Design Week lange im Kopf. Sie symbolisierte Alessis kreative Kraft und vereinte mythologische, mittelalterliche und neoklassische Elemente. Ein riesiges Drachenei, kurz vor dem Ausschlüpfen, erinnerte zum Beispiel an eine Legende aus dem Piemont: Ein Drache unterdrückte die Gegend um den Ortasee, bis der Ritter San Giulio ihn besiegte und ein grosses Ei im See fand, das als Drachenei galt.
In Mailand wurde das riesige Ei nicht von einem See, sondern von einem Brunnen und Ausstellungsvitrinen umgeben. In den Vitrinen waren kürzlich eingeführte Alessi-Werke der Designer Michael Anastassiades, Naoto Fukasawa, des Künstlers Samiro Yunoki und des Designstudios Nendo zu sehen. Jedes Stück überzeugte mit einem ungewöhnlichen Detail für Altbewährtes.

Quelle: Pia Seidel
Frisch aus dem Ei geschlüpft: Die Mokkakanne «Menhir»
Das Kaffeekocher-Redesign «Menhir» des zypriotisch-britischen Designers Michael Anastassiades besticht durch seine klaren Linien und einen Griff, der je nach Perspektive abgeschnitten wirkt, wodurch die kantige Form zusätzlich betont wird. Der Name «Menhir» weckt Assoziationen zu symbolträchtigen Steinblöcken aus der Jungsteinzeit, die in der Landschaft platziert wurden und vermutlich für religiöse Zeremonien oder Rituale dienten. Dieser Block wird allerdings für ein modernes Ritual verwendet: das Kaffeekochen.

Quelle: Pia Seidel

Quelle: Pia Seidel

Ästhetischer Auslauf: Der Teekocher «Toru»
Die Interpretation eines Teekochers des Designstudios Nendo verwandelt den rohrförmigen Griff in einen Ausguss, der spielerisch durch das stählerne Gehäuse verläuft.

Quelle: Pia Seidel

Quelle: Pia Seidel
Abstrakte Kunst: Das Geschirrset «Itsumo Yunoki Ware»
Auch das Tafelservice «Itsumo Yunoki Ware» des japanischen Designers Naoto Fukasawa punktet mit Verspieltheit. Es wurde mit einfachen, abstrakten Formen versehen. Diese minimalistische Ästhetik soll die Detailliebe und Poesie der japanischen Kultur hervorheben.

Quelle: Pia Seidel
Weiche Kanten: Kristallglas-Service «Eugenia»
«Eugenia» ist ein Kristallgläser-Set, das, wie das Tafelservice von Naoto Fukasawa, auf Minimalismus setzt. Es umfasst Gläser, eine Karaffe und einen Dekanter. Der Name bezieht sich auf Alberto Alessis Weinkellerei, deren Flaschen von Leonardo da Vinci inspiriert sind. Fukasawa entwickelte das Set auf Basis der Flaschenform, geprägt von einer stumpfwinkligen Linie, auf Japanisch «Donkaku» genannt.

Quelle: Pia Seidel
Wie ein Cheerleader befeuere ich gutes Design und bringe dir alles näher, was mit Möbeln und Inneneinrichtung zu tun hat. Regelmässig kuratierte ich einfache und doch raffinierte Interior-Entdeckungen, berichte über Trends und interviewe kreative Köpfe zu ihrer Arbeit.