
Ratgeber
Heiss auf Eis? Dann bastle dir die ikonische Raketenglace
von Stefanie Lechthaler
In der Serie «DIY-Fashion für Anfänger» zeigen Anne und ich dir, wie du coole Fashion-Pieces nachnähen oder alte Kleidung retten kannst. In der heutigen Folge: Wie du dein T-Shirt nach den Festtagen breiter machst.
Einen Glühwein da, ein Stück Lebkuchen dort – wer sich während der Weihnachtszeit nicht zurückhalten kann, wird mit einem Guetzli-Buuch bestraft. Damit dein Lieblingsshirt schon bald wieder sitzt, gibt es drei Möglichkeiten: Du kannst dich im Gym kasteien, nichts mehr essen (davon rate ich dir ab) oder deine Klamotten mit Nadel und Faden weiter machen. Gemäss dem Motto: Was nicht passt, wird passend gemacht. Deswegen helfen wir unserem Redaktionskollegen Simon Balissat aus. Eines seiner Lieblingsshirts ist ihm zu eng. So habe ich Stoff für ein weiteres DIY mit Anne.
Das brauchst du:
Bevor es ans Eingemachte geht, sucht Kollegin Anne Chapuis einen Stoff aus, der farblich und von der Materialdicke her mit Simons Shirt matcht. Unsere Wahl fällt auf einen Grauton, der mit dem Dunkelblau harmoniert.
Anschliessend nimmt Anne die Masse von Simons Bäuchlein. Sie entscheidet sich für +3 Zentimeter pro Seite – und vom T-Shirt selbst. Da sie das Oberteil mit einem Stoffstreifen auf den Seiten breiter macht, benötigt sie jeweils die Länge der Seiten und die der Ärmelnaht. Das sind in unserem Fall: 47 + 11 Zentimeter. Das macht total eine Länge von 58 Zentimeter, die der «Spick», also das Stoffteil, haben muss. Dazu addiert Anne pro Ende 2 Zentimeter.
Wir haben bereits das erste Problem: Simons Shirt hat keine Seitennaht. Anne greift in die Trickkiste, indem sie den Stoff an der Stelle glatt streicht, wo sich diese Naht befinden müsste. Den entstandenen Falz schneidet sie bis unter den Ärmel mit einer Stoffschere auf. Inklusive der existenten Ärmelnaht. Falls dein Oberteil bereits eine Seitennaht hat, kannst du sie mit einem Nahttrenner auftrennen.
Nun ist der Spick dran. Hierfür hat Anne zuvor folgende Masse berechnet: die Länge ist 62 Zentimeter (58 + 2 + 2 Zentimeter). Die Breite ist 7 Zentimeter (3 + 4 x 1 Zentimeter). Damit wir den Spick ans T-Shirt annähen können, nehmen wir auf jeder Seite einen Zentimeter des Shirts weg.
Jetzt heftest du den Spick mit Stecknadeln an die Schnittkante vom Oberteil an. Achte darauf, dass die beiden schöneren Stoffseiten aufeinanderliegen und fixiere sie. Anne verwendet fürs Nähen mit ihrer Overlockmaschine einen Overlock-Stich. Dieser eignet sich für elastische Stoffe wie Jersey.
Alternativ kannst du auch einen Zickzack-Stich verwenden, wenn du wie Otto Normalverbraucher eine herkömmliche Nähmaschine hast. Anne besitzt den Ferrari unter allen Modellen. Entweder mer hät's oder mer hät's nöd...
Nun legst du die Ärmelnaht etc. bündig auf die andere Seite, damit das Ganze präzise aufeinanderliegt. Mit Güfeli fixierst du alles und nähst mit der Maschine wieder drüber. Fertig ist die erste Seite.
Puh, die erste Seite ist fertig. Sieht nicht schlecht aus. Anne ist mit dem Resultat zufrieden.
Nun geht das Spiel von vorne los. Schliesslich müssen wir das Oberteil auf beiden Seiten breiter machen, da es sonst asymmetrisch ist.
Et voilà, das Shirt besteht wieder aus einem Guss. Die beiden Spicke sind eingenäht. Jetzt folgt der letzte Schritt: Das Vernähen der Säume. Das sind total 4 Stück in der Zahl. Diese faltest du bündig zur Saumkante nach innen. Erneut alles mit Güfeli fixieren.
Nun fixiert Anne diesen «Umschlag» mit ihrer Nähmaschine.
Für einen einheitlichen Look am Saum nimmt unser fleissiges Schneiderlein die Naht zweimal mit der Nähmaschine auf.
Unser Experiment ist geglückt. Wir sind froh, dass Simons «The Decemberists»-Band-Shirt noch ganz ist. Das war bei diesem Experiment unsere grösste Sorge. Mal schauen, was er zum Ergebnis sagt.
Simon ist positiv überrascht: «Merci, jetzt passt das T-Shirt.» Wir danken ihm an dieser Stelle für sein Vertrauen und freuen uns auf unser nächstes DIY mit Anne. Folge mir mit einem Klick auf den Button bei meinem Autorenprofil, damit du es nicht verpasst. Hast du einen speziellen Nähwunsch? Dann lass es uns in der Kommentarspalte wissen.
Wenn ich mal nicht als Open-Water-Diver unter Wasser bin, dann tauche ich in die Welt der Fashion ein. Auf den Strassen von Paris, Mailand und New York halte ich nach den neuesten Trends Ausschau und zeige dir, wie du sie fernab vom Modezirkus alltagstauglich umsetzt.