Die Industrie-Designerin Danielle Coffey hat ein Kit entwickelt, das Altöl in Seife umwandelt. Es soll dich künftig dazu ermutigen, deine Fett- sowie Ölabfälle selber zu recyceln.
Du kannst dein Speiseöl nach dem Kochen wiederverwenden. Das setzt aber voraus, dass du es in einem Glas sammelst und entsorgst. Leider passiert oft das Gegenteil, Fettberge, die sich vermehrt in England bilden, zeigen: Speisefette und Öle landen statt im Müll in der Küchenspüle, verstopfen kurz darauf die Rohre und verschmutzen das Abwassersystem. Die Industrie-Designerin Danielle Coffey entgegnet diesem Problem jetzt mit einem Kit, das aus Altölen etwas Nützliches macht: Seife, die sogar gut riechen soll.
Die Mischung macht's
Kinderleicht und sicher: Das Set «Sápu» ermöglicht Nutzern ihre eigene Seife aus alten Kochölen herzustellen. Bild: Danielle Coffey
Das Kit «Sápu», isländisch für «Seife», ermöglicht dir das Recycling von Fettresten im eigenen Haushalt. Du sammelst deine gebrauchten Kochfette in einem Behälter, in dem diese durch ein ungiftiges, biologisch abbaubares Filterpapier laufen. Das beseitigt alle Speisereste sowie Gerüche.
Fette und Öle werden zusammen mit Wasser und Lauge zur Seife.
Kräuter und ätherische Öle können der flüssigen Mischung vor dem Trocknen beigefügt werden. Bilder Danielle Coffey
Im Fenster des Gefässes siehst du, wann sich ausreichend gefiltertes Öl angesammelt hat, damit du mit dem Anmischen der Seife beginnen kannst. Dann gibst du zuerst sechs Esslöffel Wasser und zwei Esslöffel Lauge dazu. Daraufhin vermischst du die Flüssigkeit mit einigen Tropfen deines Lieblingsduftes oder gibst Körner wie Chiasamen für einen Peeling-Effekt bei. Nachdem die Mischung etwa eine Stunde lang getrocknet ist, kannst du die fertigen Seifenblöcke herausnehmen.
Eine dufte Sache
Trotz Skepsis haben erste Probanden bestätigt, dass die Seifen nicht nach Essensresten, sondern dem Duft, den sie gewählt haben, riechen. Auch optisch haben die Seifen gepunktet, weil sie farbig und in schlichter quadratischer Form daherkommen.
Das personalisierte Endergebnis kann sich sehen lassen. Bild: Danielle Coffey
Sápu ist die Diplomarbeit von Danielle und die Antwort auf eine Aufgabenstellung, die von der Innovationsabteilung des britischen Einzelhändlers John Lewis stammt. Die Studenten wurden gebeten, einen Vorschlag zu entwickeln, der ungenutzte oder vernachlässigte Ressourcen in der städtischen Umwelt verwendet, um die Herausforderungen des Klimawandels, des Bevölkerungswachstums und der Ressourcenverknappung anzugehen.
Also hat die Designerin eine umweltfreundlichere Alternative zur aktuellen Entsorgungsmethode von Altöl entwickelt. Diese punktet nicht nur mit ihrem Look, sondern auch mit ihrem individuellen Endergebnis. Danielle ist derzeit bemüht, Sápu schnellstmöglich auf den Markt zubringen, um damit Menschen zu motivieren, den eigenen Abfall richtig zu entsorgen.
Sápu
Würdest du das Kit testen?
Jederzeit. Ich mache schon lange meine Seifen selber.
46%
Ja, aber ich würde mir dennoch währenddessen die Nase zuhalten.
45%
Nein, danke. Ich entsorge meine Altöle lieber traditionell im Abfall.
9%
Der Wettbewerb ist inzwischen beendet.
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Wie ein Cheerleader befeuere ich gutes Design und bringe dir alles näher, was mit Möbeln und Inneneinrichtung zu tun hat. Regelmässig kuratierte ich einfache und doch raffinierte Interior-Entdeckungen, berichte über Trends und interviewe kreative Köpfe zu ihrer Arbeit.