Ist es ein Hand-Gesicht? Oder eine Gesichts-Hand? Ich weiss es nicht. Auf jeden Fall verstört das fünf Meter hohe Kunstwerk mit dem Titel «Quasi» derzeit Einwohner und Touristen in der neuseeländischen Hauptstadt Wellington.
Dass Kunst im öffentlichen Raum zu Diskussionen führt, sind wir uns hierzulande gewöhnt. Zuletzt hat der Hafenkran 2014 in Zürich hohe Wellen geschlagen und dazu geführt, dass in der grössten Schweizer Stadt der Bau von Hafenkränen künftig verboten ist. Vor allem die mitte-rechts Parteien haben damals das riesige Kunstobjekt am Limmatquai als zu teuer kritisiert. 700’000 Franken hat der Kran die Steuerzahler gekostet. Jetzt sorgt erneut ein Kunstwerk für Furore. Am anderen Ende der Welt in Neuseeland.
Ein Selbstportrait
Aufreger in Wellington
Die Skulptur mit dem Titel «Quasi» stammt vom Künstler Ronnie van Hout. Sie ist im Vergleich zum Zürcher Hafenkran deutlich kleiner, thront jedoch ähnlich imposant auf dem Dach eines Kunstmuseums. Von oben herab beäugt einen das skurrile Hand-Gesicht beim Flanieren. Es handle sich dabei laut der offiziellen Webseite des Museums um ein Selbstportrait des Künstlers aus dem Jahre 2016. Der Titel «Quasi» ist eine Anlehnung an Quasimodo, den buckligen Glöckner von Notre Dame aus Victor Hugos Roman von 1831. Die Einwohner von Wellington beklagen sich auf Twitter, was dieser «Albtraum» soll. «Monströs» und «bösartig» sei das Kunstwerk, schimpfen die User des sozialen Netzwerks. Ganz ähnlich sind die Reaktionen 2014 in Zürich zum Hafenkran ausgefallen.
Soll es so in Zürich nie mehr geben: Einen Hafenkran
Ein unnützes Gesetz für Zürich
Mittels einer Initiative haben die SVP und die Jungfreisinnigen damals den Bau des Kunstobjekts verhindern wollen. Das hat zu lange gedauert. Die Kunstaktion war längst Geschichte, als die Initiative vom Stadtparlament abgesegnet wurde. Übrig geblieben ist Artikel 43 b) in der städtischen Bau- und Zonenordnung, der den Bau von Hafenkränen verbietet. Ein Verbot, das wohl nie eine Anwendung finden dürfte.
Zu sehen ist das Kunstwerk in Wellington für die nächsten drei Jahre, vorausgesetzt Wellington verbietet den Bau von grossen Händen in der Innenstadt nicht.
Was sagst du zu Kunst im öffentlichen Raum?
Ob Hafenkran oder creepy Hand: Ich liebe Kunst im öffentlichen Raum!
Als ich vor über 15 Jahren das Hotel Mama verlassen habe, musste ich plötzlich selber für mich kochen. Aus der Not wurde eine Tugend und seither kann ich nicht mehr leben, ohne den Kochlöffel zu schwingen. Ich bin ein regelrechter Food-Junkie, der von Junk-Food bis Sterneküche alles einsaugt. Wortwörtlich: Ich esse nämlich viel zu schnell.