Rätsel 1
Woraus bestehen diese Objekte?
- Keramik19%
- Metall9%
- Leder72%
Der Wettbewerb ist inzwischen beendet.
Spiel, Spass, Spannung – Design? Manche Möbel und Wohnaccessoires überraschen mehr als andere, weil sie auf den ersten Blick nicht gleich alles verraten. Grüble im Bilderrätsel mit, woraus diese Objekte bestehen.
Als Kind schüttelte und wog ich Überraschungseier und hielt sie mir dabei ans Ohr, um auf den Inhalt des Eis zu schliessen. Heute horche ich Designerinnen und Designern zu, wenn ich in ihren Ausstellungen nach langem Rätseln immer noch nicht herausfinden konnte, was sich hinter ihren Entwürfen versteckt. Weil kreative Köpfe immer öfter die Grenzen zwischen dem gewohnten Erscheinungsbild und dem taktilen Gefühl der Materialien verschieben, zeigen sie einmal mehr, dass nichts so ist, wie es scheint.
Das Spiel mit unserer Wahrnehmung verleiht ihren Werken den fesselnden Überraschungsei-Effekt und macht Spass. Deshalb gebe ich dir hier die Gelegenheit, den Inhalt dieser fünf «Design-Ü-Eier» zu erraten, die mir dieses Jahr begegnet sind.
Aus welchem Material glaubst du, bestehen die schönen Stücke in den Fotos? Gib deinen Tipp ab – die Auflösung findest du gleich im Anschluss, wenn du weiter runterscrollst.
Woraus bestehen diese Objekte?
Der Wettbewerb ist inzwischen beendet.
Woraus bestehen diese Tuben?
Der Wettbewerb ist inzwischen beendet.
Woraus bestehen diese Skulpturen?
Der Wettbewerb ist inzwischen beendet.
Woraus bestehen diese Tische?
Der Wettbewerb ist inzwischen beendet.
Woraus bestehen diese Sitzbänke?
Der Wettbewerb ist inzwischen beendet.
Eigentlich war ich mir sicher, dass die herzigen Tierchen von Dasol Lee aus Leder sind. Ihre Oberfläche ist genarbt, wirkt warm und luxuriös. Dann las ich den Titel «Von Tieren für Tiere» («From animals for animals») der Kollektion und wurde stutzig: Wenn diese Objekte für Tiere sein sollen, können sie wohl kaum aus echtem Leder sein. Also hakte ich nach und fand heraus, dass sie aus Keramik sind. Die koreanische Designerin möchte damit zeigen, dass sie solidarisch mit gefährdeten Tieren ist. Deshalb verwendet sie lediglich die Textur von Kunstleder. Auch, um der Oberfläche ein neues Aussehen zu verleihen und «die Einschränkungen des Materials Leder zu überwinden», wie sie sagt.
Von Weitem schien es so, als wären die Leimtuben der Künstlerin Michela Castagnaro aus Karton und Alu. Doch beim Anfassen wurde schnell klar: Hier handelt es sich tatsächlich um Keramik. Die schönen Stücke können daher keine Dinge kleben. Stattdessen spenden sie mit ihren Aufschriften wie «Spezialkleber für ein gebrochenes Herz» («Special glue for a broken heart») Trost.
Bei diesen Skulpturen von Sergio Roger habe ich darauf gesetzt, dass es sich um Gips handelt. Doch die Werke sind aus Stoff. Sie sind Teil der «Textilen Ruinen» («Textile Ruins»), die mit dem Schein spielen und die Kunst der Antike aus moderner Sicht neu interpretieren. Indem der Künstler seine Säulen verzerrt, biegt und verdreht oder ein unerwartetes Material verwendet, hinterfragt er die westlichen idealisierten Ansichten der Antike. Statt aus Stein oder Bronze hergestellt, ummantelt er seine Säulen mit antiken Leinen, die zwischen 100 und 150 Jahren alt und farblich nah am Original sind. Der letzte Schritt bei der Herstellung der Leinenskulpturen sind das Nähen und das Drapieren von Hand.
Die Arbeit «Primitive Structures» des in Seoul ansässigen Designers Weonrhee hielt ich zunächst für einen herkömmlichen Metalltisch mit einem fancy Finish. Als ich jedoch nachfragte, erfuhr ich: Der Beistelltisch ist aus recycelten Furnierstreifenholz (PSL) geformt. Dieses entsteht bei der Sperr- und Furnierschichtholz (LVL) und enthält häufig die Holzarten Douglasie, Kiefer und Hemlocktanne. Der koreanische Designer wollte Abfälle aus der Innenarchitekturindustrie des Landes wiederverwenden. Daher schlug er ein Recyclingsystem vor, um aus dem gebrauchten und weggeworfenen Holz wertvolles Design zu schaffen. Um die Lücken auf der Oberfläche des PSL-Materials zu füllen, verwendet er überschüssige Holzspäne aus der Produktverarbeitung und sorgt damit für ein eindrückliches Muster.
Der Name «Knotty» führte mich in die Irre. Die Sitzbänke sind zwar von Stricktechniken inspiriert, aber hier wurde nichts Textiles geknotet. Im Gegenteil: Das Designstudio The New Raw verarbeitet Plastikmüll mit Robotern. Es wurde von den Architekten Panos Sakkas und Foteini Setaki mit dem Ziel gegründet, ausrangierten Materialien durch Design, moderne Technik und Handwerkskunst ein zweites Leben zu geben. «Knotty» entsteht in einem eigens entwickelten Fertigungsprozess. Die Abfälle werden dabei zu einem Granulat zerkleinert, das den modernen 3D-Druckern des Studios durch Einschmelzen als Material für den Kunststofffaden dient. Es wird dann schichtweise wie ein Strickmuster aufgetragen, um die Sitzbank zu formen. Dieser Prozess minimiert nicht nur den Abfall, sondern verleiht dem Design auch seine unverwechselbare taktile und scheinbar weiche Oberfläche.
Wie ein Cheerleader befeuere ich gutes Design und bringe dir alles näher, was mit Möbeln und Inneneinrichtung zu tun hat. Regelmässig kuratierte ich einfache und doch raffinierte Interior-Entdeckungen, berichte über Trends und interviewe kreative Köpfe zu ihrer Arbeit.