

Die Hands-free-Doppelmilchpumpe von Avent überzeugt

Die Milchpumpe soll laut Beschreibung des Herstellers so effizient und gleichzeitig komfortabel wie kaum eine andere sein. Aber stimmt das? Eine Freundin hat es ausprobiert.
Die «Hands-free-Doppelmilchpumpe» von Avent stand im Mittelpunkt einer Produktpräsentation, an der ich vor einigen Wochen teilgenommen habe. Zum Produktversprechen gehören drei wesentliche Dinge.
- Dank der mitgelieferten Adapter soll die Pumpe mehr als 80 Prozent aller Anwenderinnen passen und komfortabel zu tragen sein.
- Das Gerät ahmt die Saugbewegungen eines Babys nach. Das Abpumpen soll somit effizienter sein.
- Die Pumpe soll sich gut in den Alltag integrieren, weil die Stillenden sich während der Nutzung nicht hinsetzen müssen. Die Motoreinheit ist transportabel. Dadurch haben die Trägerinnen die Hände frei und können sich unterdessen anderen Dingen widmen.
Weil ich aus biologischen Gründen die Pumpe nicht selbst testen konnte, habe ich das einer Freundin überlassen. Lena, Mutter von zwei Kindern, hat bereits Erfahrungen mit anderen Milchpumpen gesammelt und das Modell von Avent seit ein paar Wochen im Einsatz.
Unboxing
Im Karton von Avent befinden sich viele Teile: eine Motoreinheit, diverse Schläuche, Auffangschalen und Brustkissen. Ganz offenbar ist dieses Sammelsurium aber selbsterklärend. Für Lena war der Zusammenbau jedenfalls kein Problem. «Ich habe sie ohne Anleitung direkt zusammengebaut. Anschließend aber zur Sicherheit einmal in die Beschreibung geguckt, ob ich alles richtig gemacht habe. Das war dann aber auch so.»

Lena schätzt, dass sie auch ohne Vorkenntnisse beim Zusammenbau der Avent keine Probleme gehabt hätte. Das ist dann wohl ein Punktsieg in der Disziplin «intuitive Bedienung».
Passform – auch ohne die «Nippelgrößenkarte»
In der Produktpräsentation hatte Avent betont, dass die beigelegten Adapter der Brustkissen dem überwiegenden Teil aller Frauen passen. Aber warum ist das so wichtig? Lena erklärt: «Ich hätte auch nie gedacht, dass es tatsächlich so viele Unterschiede gibt. Das ging mir erst auf, nachdem ich so viele Mama-Freunde und dann beim Stillen so viele Brüste gesehen habe.» Ein schlechter Sitz kann sich nicht nur unangenehm anfühlen. Auch die Pumpleistung ist dann geringer, sagt meine Freundin.

Die versprochenen 80 Prozent Passform sind keine 100 Prozent. Was also, wenn die Avent-Pumpe anatomisch doch nicht richtig sitzt? Da Brustwarzen unterschiedlich groß und verschieden geformt sind, liegt eine «Nippelgrößenkarte» bei. Damit lässt sich die benötigte Größe bestimmen, um separat erhältliche Adapter direkt bei Avent zu bestellen.
Lena: «Die Lösung mit den verschiedenen Adaptern finde ich richtig toll. Bei einer anderen Milchpumpe, die ich vorher genutzt habe, hat das nämlich nicht so richtig gepasst. Das hat mich dann immer bei der Nutzung geärgert. Der Ansatz mit der Größenkarte ist wirklich super.»
Punktabzug wegen des Motors
Das Fazit von Lena zum Thema Tragekomfort ist überwiegend positiv. «Das fühlt sich alles super angenehm an. Du spürst die Brustschilde im BH gar nicht. Nichts drückt, kratzt oder stört. Teilweise musste ich nachschauen, ob die noch da sind, weil ich dachte, da wäre etwas verrutscht oder so. Einfach, weil ich die nicht bemerkt habe.»
Aus ihrer Sicht gibt es aber auch einen Haken. Die Motoreinheit können die Nutzerinnen mittels eines mitgelieferten Bands um den Hals hängen. Das schafft Bewegungsfreiheit, die aber ihre Tücken haben kann.
«Das Problem ist, dass der Motor dir dann direkt am Körper baumelt. Einmal musste ich meiner Großen den Po abwischen. Und da war der Motor im Weg, weil er nach vorn gefallen ist. Da wäre es schon besser, wenn es zusätzlich noch eine Schlaufe für den Gürtel oder den Hosenbund geben würde.»

Das Pumpgeräusch empfindet Lena nicht als störend. Die Motoreinheit ist zwar zu hören, ihre Kinder können dabei aber trotzdem auf Mamas Arm schlafen. Ein Plus gibt es aus ihrer Sicht noch für den Bildschirm und die Steuerung.
Reinigung
Bei der Pumpleistung überzeugt das Gerät von Avent. Hier hat Lena nichts zu meckern. Ebenfalls positiv: Demontage und Pflege sind genauso einfach wie der Zusammenbau. Auffangschalen, Adapter und Schläuche wäscht sie ab und legt sie zum Trocknen auf ein Handtuch. «Mehr musste ich nicht machen.»
Also alles super? Nicht ganz. Denn das Leeren der Auffangschalen ging nicht so leicht wie erwartet von der Hand. «Die Silikonabdichtungen sitzen doch ziemlich stramm. Das ist etwas fummelig, die Milch dann umzufüllen.»
Und wie sieht das Testfazit nach mehreren Wochen aus?
Lena: «Ich kann die Pumpe empfehlen und habe auch meinen Mama-Freundinnen davon erzählt. Die Handhabung, Reinigung und Pumpleistung sind wirklich gut. Und ich finde es gut, dass Avent auch daran gedacht hat, weitere Adapter für Frauen anzubieten, deren Brust nicht so gut mit den Auffangschalen funktioniert. Allerdings würde ich mir die Pumpe selbst nicht kaufen. Und zwar wegen der baumelnden Motoreinheit. Das hat mich schon gestört. Mir persönlich ist eine Lösung, die direkt im BH arbeitet, lieber.»
Fazit
Intuitiv, leise und mit guter Pumpleistung
Pro
- leichte Montage und Pflege
- angenehm an den Brüsten zu tragen
- Karte zur Bestimmung passender Adapter für die Brust
- leise
Contra
- frei hängende Motoreinheit nervt manchmal
- fummeliges Entleeren der Auffangschalen



Hamburger, Leseratte, Eishockey-Fan. Papa und Grosspapa. Bastelt ständig an seinem Smarthome herum. Interessiert an DIY, Outdoor, Mode und Kosmetik.