

Die besten Biopics aller Zeiten

Es gibt sie wirklich und zwar in allen möglichen Lebenssituationen: Helden! Es mag ja sein, dass vielleicht jeder sein ganz persönliches Vorbild hat, aber dann gibt es da noch solche Menschen, die mit grossen oder gar weltbewegenden Taten in Erinnerung bleiben – für immer versteht sich. Und solch jemand soll gebührend gefeiert werden, am besten mit einem Film über die eigene Lebensgeschichte.
Egal ob bereits verstorben oder noch am Leben, diese Menschen haben unsere Herzen berührt und etwas ganz besonderes geschaffen, das für immer in unseren Erinnerungen bleibt. Damit unsere Helden aber auch noch bei unseren Kinder und deren Kinder für Gänsehaut sorgen, gibt es Filme, die über deren Leben erzählen. An dieser Stelle: Danke Hollywood, dass du uns zeigst, dass es noch wahre Helden gibt. Die Traumfabrik liefert uns immer wieder so genannte Biopics, denn wie wir ja wissen, berühren wahre Geschichten am meisten und füllen die Kinokassen. Egal ob in der Wissenschaft, im Sport, oder in der Kunst - diese Personen haben etwas geleistet, das ihre Zeit auf Erden überdauern wird. Sie haben ein Andenken geschaffen, das wir auf der Leinwand bewundern dürfen. Und schliesslich werden sie zu unseren ganz persönlichen Vorbildern und spornen uns an an unsere eigenen Träume zu glauben, denn sie haben es ja auch geschafft.
Die Reisen des jungen Che (2004)
- Regie: Walter Salles
- Schauspieler: Gael García Bernal und Rodrigo de la Serna
- True Facts: Der Revolutionär, der Arzt, der Poet und Autor, der Guerillakämpfer, der Anführer einer ganzen Rebellenarmee und der Held einer Nation – Che Guevara gilt als einer der bedeutendsten Persönlichkeiten der Geschichte der kubanischen Revolution.
Walter Salles erzählt aus dem Leben eines jungen Che Guevaras, der die Hoffnung in die Welt und an das Gute noch nicht verloren hat. Der 23-jährige Ernesto «Che» Guevara (Gael García Bernal) steht kurz vor dem Abschluss seines Medizinstudiums in Buenos Aires. Er entschliesst sich 1952 gemeinsam mit seinem Freund Alberto Granado (Rodrigo de la Serna) eine lange Reise zu unternehmen. Auf einem klapprigen alten Motorrad planen die beiden Argentinier zuerst ihr Heimatland und anschliessend den südamerikanischen Kontinent zu bereisen. Insgesamt warten ungefähr 13 000 Kilometer voller Abenteuer auf sie. Im gutmütigen Glauben, dass alle Menschen weltweit im gleichen Standard wie in Argentinien leben, machen sie sich auf den Weg. Doch schon nach kurzer Zeit wird Che klar, dass die Realität ganz anders aussieht. Armut, Tristesse und Ungleichheit überall. Und keiner, der hilft. Che Guevara wird vom Studenten zum Revolutionär.
Auch der echte Che hatte eine lange Reise hinter sich. Im Dezember 1951 brach der ehemalige Freiheitskämpfe zusammen mit seinem Jugendfreund auf und macht sich in die Weiten des Süd- und Mittelamerikanischen Kontinent auf. Entgegen all seiner Vorstellungen, öffnete ihm die harte Realität die Augen. Die Reise machte ihm bewusst, unter welchen politischen, wirtschaftlichen sowie gesellschaftlichen Umständen Menschen in anderen Ländern leben müssen. Die Reise machte ihn erst zu dem Che, den wir so gut aus all den Geschichtsbüchern und von den im H&M gekauften T-Shirts ahnungsloser Teenies kennen. Unterwegs wurde der Revolutionär geboren, der davon träumte, Kuba und die Welt zu verbessern. Che Guevara war von 1956 bis 1959 ein zentraler Anführer der Rebellenarmee während der kubanischen Revolution. Im Oktober 1967 starb der grosse Held einer ganzen Nation – auf Weisung des bolivianischen Präsidenten René Barrientos Ortuño wurde er hingerichtet.
Walk the Line (2005)
- Regie: James Mangold
- Schauspieler: Joaquin Phoenix und Reese Witherspoon
- True Facts: Johnny Cash, auch «Man in Black» genannt, schrieb mit seinen Country-Songs Musikgeschichte. Mit dem grossen Ruhm kamen Drogenprobleme, doch seine immer anhaltende Liebe zu June Carter bändigte den Musiker.
Er ist eine Legende und prägte das Country-Genre wie kein anderer Südstaatler nach ihm. Das Portrait «Walk the Line» zeigt die wahren Leiden und Lieben von Johnny Cash (Joaquin Phoenix) ohne Zurückhaltung. June Carter (Reese Witherspoon) bringt die Liebe und gibt der Story den romantischen Touch. Nicht nur was für hartgesottene Country-Fans, sondern für jeden etwas, der sich für Musikgeschichte interessiert.
Als 2003 die Musiklegende Johnny Cash starb, stand die Welt kurz still. Mit Songs wie «Walk the Line», «Hurt» oder «Ring on Fire» wurder er zur Legende und prägte eine ganze Generation. Ob Mangolds Verfilmung seinem Leben gerecht wird, bleibt offen – aber auf jeden Fall schafft der Regisseur ein filmisches Denkmal.

Kleines bisschen Film-Trivia am Rande: Im Trailer des Superheldenfilms «Logan» spielt eine Version des Johnny-Cash-Hits «Hurt». Der Regisseur des Films? James Mangold.
Milk (2008)
- Regie: Gus Van Sant
- Schauspieler: Sean Penn, James Franco und Emile Hirsch
- True Facts: Harvey Bernard Milk war der erste US-amerikanischer Politiker, der offen mit seiner Homosexualität umging. Er kämpfte für die Rechte von Schwulen und Lesben und träumte von einer Welt, in der Homosexuelle frei leben dürfen.
Amerika in den 1970er Jahren: Harvey Milk (Sean Penn) sitzt als erster Schwuler im Stadtrat von San Francisco. Und dann folgt die Schocknachricht: 1978 wird Milk von seinem homophoben Ratskollegen erschossen. Gus Van Sant schafft mit dem biographischen Werk eine Hommage an einen Mann, der es wagte sich zu wehren und bis zum bitteren Ende um eine Stimme in der Gesellschaft kämpfte. In der Filmbiografie steht besonders Milks Umfeld im Fokus, das zeigt wie er zu dem Mann wurde, der er war. Anfangs geliebt und unterstützt von seinem Freund Scott Smith (James Franco), entwickelt er sich zum Mentor des jungen Aktivisten Cleve Jones (Emile Hirsch) und wird zum Vorbild für eine ganze Generation.
Ein Märtyrer mehr, der für seine Überzeugungen starb: Harvey Milk wird oft als Martin Luther King der «Gay Rights»-Bewegung angepriesen.
Bronson (2008)
- Regie: Nicolas Winding Refn
- Schauspieler: Tom Hardy
- True Facts: Er gilt als der erbarmungsloseste Häftling Grossbritanniens. Der Engländer Charles Bronson sollte eigentlich nur sieben Jahre im Gefängnis absitzen, wurde aber aufgrund seiner enormen Aggressivität insgesamt 40 Jahre festgehalten.
Sein ganzes Leben dreht sich um Gewalt. Schon als Kind geht Michael Peterson (Tom Hardy), der seinen Namen mittlerweile in Charles Bronson geändert hat, auf seine Lehrer los und mit nur Anfang 20 versucht er eine Bank auszurauben. Es ist glasklar, dass Bronson dafür vorherbestimmt ist, im Gefängnis zu landen. Der missglückte Bankraub bringt ihm sieben Jahre Gefängnisstrafe, die immer wieder verlängert wird, weil Bronson auch hinter Gittern seinem Temperament freien Lauf lässt und seine Wut nicht in Zaum halten kann. Als er endlich wieder auf freien Fuss ist, beginnt er eine Boxer-Karriere. Der Engländer prügelt sich durch Londons Gesellschaft. Aber nach nur 68 Tagen holt ihn sein altes Leben ein: Bronson überfällt einen Juwelier. Und wieder wartet das Gefängnis auf ihn, wo er berühmt berüchtigt wird für unzählige Geiselnahmen, brutalste Prügeleien und unfassbare Wutausbrüche. Der Brite ist gefürchteter als Blackbeard in «Fluch der Karibik» und schlägt jeden mit seinem wahllos vor Aggressionen sprudelndem Blick in die Flucht.
Der echte Charles Bronson sitzt heute noch immer im Hochsicherheitsgefängnis. Und dort wird er wahrscheinlich die nächsten gefühlten hundert Jahre auch bleiben. Nach mehr als 120 Gefängniswechseln haben die Gefängniswärter und das Justizsystem jegliche Hoffnung auf Beruhigung des Mannes verloren. Bei einer seiner vielen Geiselnahmen hielt Bronson 1983 mehrere Opfer auf dem Dach des Broadmoor-Gefängnis fest und liess sie erst nach 47 Stunden wieder frei. Die Schäden beliefen sich auf 750 000 Pfund und auf Bronson wartete die Nervenheilanstalt. Nur als ein Beispiel der kriminellen Verrücktheiten des Briten. Der heute 64-Jährige wurde während seinen Jahren im Gefängnis mehrfach mit Drogen ruhiggestellt und verbrachte die meiste Zeit in Einzelhaft.
Wüstenblume (2009)
- Regie: Sherry Hormann
- Schauspieler: Liya Kebede, Sally Hawkins und Timothy Spall
- True Facts: Es ist die Geschichte über ein junges Mädchen, dass vor den Zwängen der Gesellschaft flieht und es bis nach ganz oben schafft. Vom somalischen Nomadenmädchen zum internationalen Topmodel – Waris Dirie hat es geschafft.
Basierend auf dem autobiografischen Roman von Waris Dirie (Liya Kebede), der als Weltbestseller gehandelt wird, erzählt Sherry Hormann in «Wüstenblume» die unglaubliche Geschichte eines Nomadenmädchens aus Somalia. Waris wächst in der Wüste auf und soll im Alter von 14 Jahren mit einem deutlich älteren Mann zwangsverheiratet werden. Doch das Mädchen entschliesst sich, zu fliehen und wird in der Hauptstadt Somalias von der Familie ihrer Mutter aufgenommen, die ihr einen Job in der somalischen Botschaft in London besorgt. Als sie diese schliesslich nach langer Zeit verlassen muss, findet sie einen Job in einem Restaurant als Reinigungskraft in Englands Grossstadt. Dort lernt sie ihre zukünftige Freundin und Vertraute Marilyn (Sally Hawkins) kennen, die mit ihr durch Dick und Dünn geht. Und plötzlich ändert sich alles, denn Waris wird vom Starfotografen Terence Donaldson (Timothy Spall) entdeckt, der ihr dazu verhilft zum international bekannten Topmodel zu werden.
Waris Dirie zeigt es allen: Vom Tellerwäscher zum Millionär, oder vom Nomadenmädchen zum Topmodel – in der heutigen Zeit ist alles möglich. Und das nicht nur in Amerika, sondern auch in anderen Flecken der Welt. Sie zeigt allen Frauen auf der Welt, dass sie alles erreichen können, wenn sie nur an sich selbst glauben und die Hoffnung nie verlieren. Die Story über eine starke Frau, der das Leben viele Steine in den Weg legte, die sie aber mutig überwältigte.
J. Edgar (2011)
- Regie: Clint Eastwood
- Schauspieler: Leonardo DiCaprio, Armie Hammer und Naomi Watts
- True Facts: J. Edgar Hover war von 1924 an der sechste Chef des Bureau of Investigation (BOI) und von 1935 bis zu seinem Tod im Jahre 1972 der erste Chef des Federal Bureau of Investigation (FBI).
Er wünscht sich Ruhm und Macht. Er sucht konstant nach der Wahrheit und hat keine Skrupel diese als Waffe einzusetzen. J. Edgar Hoover (Leonardo DiCaprio) ist fast 50 Jahre der Boss des Federal Bureau of Investigation (FBI). Er überlebt die Amtszeiten von acht Präsidenten, ist einer der mächtigsten Männer Amerikas während drei Kriegen und kämpft für die Wahrheit, wobei er die Gesetze nicht immer ganz befolgt, um den Schutz seiner Landsleute zu gewährleisten.
Die Verfilmung seines Lebens beginnt bereits in seiner Kindheit und zeigt ihn als aufstrebenden Mann bis hin zum sterbenden FBI-Direktor. Clint Eastwood schafft ein Werk aus den Augen des Protagonisten selbst und zeigt eine ganz weiche und verletzliche Seite des einstigen J. Edgars, der immer nach den Geheimnissen anderer strebt, sein eigenes Privatleben aber im Dunkeln hält. Nur wenigen Personen erlaubt er Nähe, so seinem Lebenspartner und engsten Mitarbeiter Clyde Tolson (Armie Hammer) sowie seiner Sekretärin Helen Gandy (Naomi Watts).
Regisseur Clint Eastwood und Drehbuchautor Dustin Lance Black («Milk») machen eine unausgesprochene Tatsache zu einem wichtigen Bestandteil des Films: die Homosexualität Hoovers. Der ehemalige FBI-Direktor wuchs in einer Nachbarschaft voller Staatsbediensteten auf und wurde gern als Muttersöhnchen abgetan – denn zu seiner geliebten Mutter hatte er ein enges Verhältnis bis zu deren Tod. Er verbrachte sein ganzes Leben bei ihr und gab viel auf die mütterliche Liebe und Zuneigung. Hoover heiratete nie, pflegte aber ein sehr enges Verhältnis zu seinem Stellvertreter Clyde Tolson, was Gerüchte aufkommen liess. Die beiden waren unzertrennlich, assen mittags und abends zusammen und Hoover nannte seinen Freund liebevoll «Junior». Ob der FBI-Chef und Tolson eine sexuelle Beziehung führten, bleibt unklar, denn es handelt sich bis heute nur um Gerüchte. J. Edgar pflegte nach aussen jedenfalls streng katholische Ansichten und hätte niemals den Mut gehabt der Öffentlichkeit die Wahrheit zu zeigen.
Mavericks – Lebe deinen Traum (2012)
- Regie: Curtis Hanson und Michael Apted
- Schauspieler: Gerard Butler und Jonny Weston
- True Facts: Es wurden keine Namen abgeändert. Den Surfer Jay Moriarity sowie den Mythos der Riesenwelle im kalifornischen Mavericks gibt es wirklich – zu 100%!
Seit seiner Kindheit hat der 15-jährige Jay Moriarity (Jonny Weston) nichts anderes im Kopf als Surfen. Er würde sein Leben riskieren, um einmal auf der perfekten Welle zu reiten. Als er eines Tages Frosty (Gerard Butler) beobachtet, wie dieser zu einer versteckten Bucht fährt, folgt er ihm unauffällig und entdeckt per Zufall die berühmt berüchtigte Welle in einer mittlerweile nicht mehr so versteckten Bucht in Mavericks, Kalifornien. Von diesem Zeitpunkt an wünscht er sich nichts sehnlicher als diese gefährliche Welle einmal zu reiten. Jay ist überwältigt von der unbändigen Kräften der Welle und das aufmüpfige Meer fasziniert ihn. Gemeinsam mit Frosty trainiert er Tag für Tag bis er endlich den Gefahren des Ozeans gewachsen ist und der Welle todesmutig in die Augen schaut.
Spoiler Alarm: Der wahre Jay Moriarity ertrank 2001 beim Freitauchen auf den Malediven. Einen Tag bevor er 23 geworden wäre, hinterliess er seine Ehefrau Kim (im Film gespielt von Leven Rambin). «Mavericks - Lebe deinen Traum» zeigt die Geschichte eines Helden, der nach dem Motto «life begins at the end of your comfort zone» lebte und jeden Tag seines viel zu kurzen Leben voll auszukosten wusste. Sein Lebensziel die Monsterwelle Mavericks zu reiten, hatte er 1994 erreicht.
Mandela – Der lange Weg zur Freiheit (2013)
- Regie: Justin Chadwick
- Schauspieler: Idris Elba
- True Facts: Ein Leben für die Freiheit und die Demokratie: Nelson Mandela war ein südafrikanischer Aktivist und Politiker und kämpfte jahrzehntelang gegen die Apartheid.
Es ist ein langer und steiniger Weg, den Nelson Mandela (Idris Elba) beschreitet. Schon während seines Jurastudiums beginnt er sich enorm für die Weltpolitik und ihre Geschehnisse zu interessieren. Was zu dieser Zeit niemand ahnen kann: Er wird die Welt später so sehr beeinflussen, wie sonst kein anderer – und sein Name wird einmal in allen Geschichtsbüchern zu lesen sein. Justin Chadwick zeigt in seinem Biopic über Mandela den Freiheitskämpfer von einer etwas anderen Seite. Von seiner Kindheit, über die erste grosse Liebe und den Beginn seines Kampfes gegen die Apartheid bis hin zu seiner Amtseinführung als erster Präsident Südafrikas gibt Chadwicks Werk einen wunderbaren Überblick über das Leben eines unvergessenen Helden.
Im Jahr 2013 verliess Mandela diese Welt und hinterliess ein Werk, das für immer in Erinnerung bleiben soll. Nebst Mahatma Gandhi oder Martin Luther King ist sein Name, der wohl Herausragendste in der Geschichte aller Freiheitskämpfer. Nicht einmal das Gefängnis konnte ihn stoppen, denn 1964 wurde er zu lebenslanger Haft verurteilt. Erst 1990 wurde er nach einer Ewigkeit wieder in die Freiheit entlassen und Mandela konnte sein Lebenswerk zu Ende bringen. 1994 wurde er zum ersten schwarzen Präsidenten des Landes gewählt und wurde so zum Helden – nicht nur einer ganzen Nation, sondern der ganzen Welt. Mandela erhob seine Stimme für die Schwachen und Ausgeschlossenen sowie gegen Unterdrückung und soziale Ungerechtigkeiten und erhielt 1993 für sein Lebenswerk den Friedensnobelpreis.
Die Entdeckung der Unendlichkeit (2014)
- Regie: James Marsh
- Schauspieler: Eddie Redmayne und Felicity Jones
- True Facts: Die Lebensgeschichte des weltberühmten Physikers Stephen Hawking geht unter die Haut, denn beim Ausnahmetalent wird 1963 eine Nervenkrankheit diagnostiziert, die in ab 1968 an den Rollstuhl fesselt und ihm 1985 die Fähigkeit zu Sprechen raubt. Trotz allem kämpft Hawking weiter und zeigt der Welt, dass er nicht so schnell aufgibt.
Basierend auf den Memoiren von Jane Hawking «Die Liebe hat elf Dimensionen: Mein Leben mit Stephen Hawking» erzählt das Biopic die Story des aussergewöhnlichen Naturwissenschaftlers Stephen Hawking.
In den 1960er Jahren verliebt sich Hawking (Eddie Redmayne), der zu dieser Zeit an der Cambridge University studiert, in die Sprachenstudentin Jane Wilde (Felicity Jones). Sie ist die Stütze für den Physiker als bei ihm mit 21 Jahren die degenerative Nervenkrankheit ALS diagnostiziert wird und ihm der Boden unter den Füssen weggerissen wird. Obwohl ihm die Ärzte nur noch wenig Zeit zu leben geben, kämpft er sich mit purer Willenskraft und der Liebe von Jane weiter durchs Leben. Die einstige Studentin wird seine Frau und begleitet ihn auf all seinen Wegen. Aufgrund seiner Krankheit ist Hawking körperlich eingeschränkt, doch alledem trotzend, publiziert er eine wissenschaftliche Arbeit nach der anderen und geht als bahnbrechender Forscher in die Geschichte ein.
Es ist die Geschichte eines körperlich erkrankten Menschen, der sich von nichts herunterziehen lässt und der Krankheit die kalte Schulter zeigt. Hawking verlor 1985 aufgrund einer schweren Lungenentzündung die Fähigkeit zu Sprechen und kann sich von da an nur noch mit einem Sprachcomputer verständigen, den er mit Bewegungen der Wangenmuskeln und Auge steuern kann. Der Physiker liess sich auch von diesem Schicksalsschlag nicht aus der Bahn werfen, sondern strotzte dafür immer mehr von Willenskraft.
Die ALS-Diagnose veränderte Hawkings Leben drastisch, doch seine geistigen Fähigkeiten waren nie von der Krankheit betroffen – und der Wissenschaftler wurde von einem Motivationsschub erfasst. Von 1979 bis 2009 war Hawking der Inhaber des renommierten Lehrstuhls für Mathematik an der Cambridge University und lieferte Arbeiten zur Kosmologie, Allgemeinen Relativitätstheorie und Physik der Schwarzen Löcher.
Selma (2014)
- Regie: Ava DuVernay
- Schauspieler: David Oyelowo und Oprah Winfrey
- True Facts: Der März 1965 war ein bedeutender Monat für die US-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung. Unvergessen und angeführt des Bürgerrechts-Helden Martin Luther King spricht man heute von den Selma-nach-Montgomery-Märschen. 1996 wurde die Strecke zur Ehrung der historischen Route durch den Kongress der USA zum «Selma To Montgomery National Historic Trail» ernannt.
Es ist soweit und Martin Luther King (David Oyelowo) soll einen Nobelpreis in Norwegen erhalten. Ava DuVernay setzt dort an, wo King schon die meisten Errungenschaften erreicht hat, aber noch viel mehr erreichen möchte. In seinen Fokus gerät die Stadt Selma, wo die Rassentrennung noch lange nicht verschwunden ist – auch wenn es die Regierung behauptet. Die Probleme werden überall heruntergespielt und totgeschwiegen. Doch King macht sich auf nach Alabama, in die Stadt Selma, wo 1965 ein Schwarzer von der Polizei erschossen wird.
Der Unmut hat sich angestaut und mit aller Kraft beginnen die Schwarzen zu demonstrieren, angeführt von King.
Geschichtsstunde: Man spricht von den Selma-nach-Montgomery-Märschen, ja, in Plural, denn es handelte sich um drei aufeinanderfolgende Demonstrationen. Ein erstes Mal marschierten ungefähr 600 Schwarze, angeführt von John Lewis, am 7. März. Der Demonstrationszug wurde jedoch kurz ausserhalb der Stadt von der Polizei mit Tränengas und Knüppeln gestoppt, auch bekannt als der «Bloody Sunday». Zwei Tage später folgte ein weiterer Marsch, dieses mal von Martin Luther King persönlich angeführt. Aber auch dieses Mal erreichten die Teilnehmenden die Hauptstadt Montgomery nicht, da King aus Eskalationsängsten abbrach. Erst am 21. März konnte der Marsch endlich vollständig durchgeführt werden und die Demonstranten legten gemeinsam mit Schutztruppen insgesamt 86 km zurück – bis nach Montgomery.
Der grosse Trip – Wild (2014)
- Regie: Jean-Marc Vallée
- Schauspieler: Reese Witherspoon und Laura Dern
- True Facts: Cheryl Strayed lief 1600 Kilometer durch die Wildnis. Immer wieder hatte sie mit Ängsten zu kämpfen, doch sie macht allen Mut: «Du kannst das! Sei stark und mutig!», hat sie immer wieder zu sich selbst gesagt.
Eine Reihe von traurigen Schicksalsschlägen treibt Cheryl Strayed (Reese Witherspoon) dazu an sich auf einen Trip der Extreme zu begeben. Mit zu viel Gepäck und zu wenig Trekkingerfahrung entschliesst sich den Pacific Crest Trail an der Westküste der USA zurückzulegen.
1600 Kilometer und die pure Wildnis warten auf sie.
Frustriert von den Tiefs ihres Lebens, erhofft sich Cheryl Vergebung – denn sie kämpft seit Jahren mit sich selbst. Auf dem Weg trotzt sie Hitze, Kälte, Hunger und Durst und lernt eine ganz neue Seite ihrer selbst kennen. Die Erbarmungslosigkeit der Natur öffnet ihr die Augen und lässt sie neue Hoffnung schöpfen.
Cheryl Strayed wurde 1968 geboren und verlor mit Anfang 20 ihre Mutter. Sie hatte die Konstante in ihrem Leben verloren und fiel in ein tiefes Loch. Heroinsucht und Männereskapaden folgten. Um zu sich selbst zu finden und wieder das Mädchen zu werden, das ihre Mutter einst grosszog, trifft sie einen radikalen Entschluss: Die erbarmungslose Wildnis soll sie retten. 1995 macht sie sich zum Trip ihres Lebens auf und schliesst endlich wieder Frieden mit sich selbst. Heute lebt sie glücklich mit ihrem Mann und deren zwei Kindern in Portland, Oregon.

Der grosse Trip Wild
DVD, 2014, Deutsch, Englisch, Französisch
Die Frau in Gold (2015)
- Regie: Simon Curtis
- Schauspieler: Helen Mirren, Ryan Reynolds, Moritz Bleibtreu und Antje Traue
- True Facts: Maria Altmann war eine Kunstsammlerin, die jahrelang im Rechtsstreit darum kämpfte, dass man ihr Gemälde von Gustav Klimt übergibt, die ursprünglich im Besitz ihrer Familie waren, aber von den Nazis während des Zweiten Weltkriegs geraubt wurden.
Wien, Zweiter Weltkrieg: Die Nazis berauben die Familie Maria Altmanns (Helen Mirren) um mehrere Kunstwerke. Die Grossfamilie sieht sich gezwungen das Land zu verlassen und flieht auf den nordamerikanischen Kontinent.
Viele Jahrzehnte später als Maria bereits ein hohes Alter erreicht hat und lange schon in den USA lebt, fasst die Jüdin Mut und macht sich in ihre alte Heimat auf. Besonders am Herz liegt ihr das Gemälde «Goldene Adele», das ihre von Gustav Klimt (Moritz Bleibtreu) portraitierte Tante Adele (Antje Traue) zeigt. Gemeinsam mit Anwalt Randol Schoenberg (Ryan Reynolds) kämpft sie um zurückzuholen, was rechtmässig ihrer Familie gehört.
Im Jahr 2006 durfte sich Maria Altmann endlich freuen, denn nach einem langen Rechtsstreit wurden ihr fünf Gemälde von Gustav Klimt zugesprochen, die einst ihrem Onkel gehörten und nach dem Naziraub in der Österreichischen Galerie Schloss Belvedere in Wien ausgestellt waren. Darunter war auch das Gemälde «Adele Blocher-Bauer I.» zu finden, das heute in der Neue Galerie in Manhattan ausgestellt ist.
Straight Outta Compton (2015)
- Regie: F. Gary Gray
- Schauspieler: O’Shea Jackson, Corey Hawkins, Jason Mitchell, Neil Brown Jr. und Aldis Hodge
- True Facts: Eine Geschichte über die Zeit als es noch richtig guten Hip Hop gab. N.W.A war die Hip-Hop-Crew, die Gangsta-Rap überhaupt berühmt machte. Weltweiten Ruhm erlangten Dr. Dre, Ice Cube und Co. durch den Song «Fuck tha Police».
Wir werfen einen Blick in die Vergangenheit: Compton im Süden von Los Angeles in den 1980er Jahren. Die Stadt ist eine der Kriminellsten überhaupt und Gewalt sowie Drogenhandel gehören hier zum Alltag. In dieser Welt leben Dr. Dre (Corey Hawkins), Ice Cube (O'Shea Jackson Jr.), MC Ren (Aldis Hodge), Eazy-E (Jason Mitchell) und DJ Yella (Neil Brown Jr.), die mit Hilfe von Musik erhört werden möchten. Sie gründen die Rap-Gruppe N.W.A und nutzen Hip Hop als Sprachrohr der Welt mitzuteilen wie es in den USA wirklich ausschaut und besonder wie mit Schwarzen umgegangen wird.
Klar hatte die Polizei oder gar das FBI seine Probleme mit der jungen Gruppe, da «Fuck tha Police» ein Aufruf gegen die Behörden darstellte. 1989, ein Jahr nach erscheinen des Songs, schrieb das FBI einen Beschwerdebrief an den Vertrieb Priority Records. Sie wünschten, dass das Lied aus dem Verkehr gezogen würde, lösten aber nur einen noch grösseren Hype aus. Denn wie hat es sich mit Verbotenem? Ja, die Menschen machen es um so mehr. Als Priority Records den Brief des FBIs veröffentlichte, explodierten die Verkaufszahlen des Albums «Straight Outta Compton».
Hacksaw Ridge (2016)
- Regie: Mel Gibson
- Schauspieler: Andrew Garfield, Teresa Palmer, Vince Vaughn, Luke Bracey und Sam Worthington
- True Facts: Desmond Doss (1919-2006) war der etwas andere Kriegsheld in Zeiten des Zweiten Weltkriegs, denn ohne jemals eine Waffe anzufassen, rettete er so viele Leben wie kein anderer Soldat.
Zweiter Weltkrieg: Der junge Desmond Doss (Andrew Garfield) meldet sich zum Kriegsdienst mit der Bedingung, dass er nie eine Waffe anfassen möchte. Bereits die Ausbildung ist ein einziger Kampf, denn seine Vorgesetzten Captain Glover (Sam Worthington) und Sergeant Howell (Vince Vaughn), sowie sein Kameraden Smitty (Luke Bracey) machen es ihm extrem schwer.
Niemand nimmt ihn so richtig ernst und will ihn dabei haben – denn für die anderen ist er nur ein unnötiges Anhängsel, das sie zusätzlich schützen müssen. Doss wuchs als ergebener Christ auf und folgt sein Leben lang einem strengen Moralkodex. Stark im Glauben verankert, weigert er sich, je einem Menschen das Leben zu nehmen.
Als ihm endlich genehmigt wird, ohne Waffe in den Krieg ziehen zu dürfen, fällt ihm ein Stein vom Herzen. Zuhause wartet seine geliebte Dorothy (Teresa Palmer) auf ihn, während er und seine Kameraden in der Schlacht um Okinawa für ihr Vaterland kämpfen. Doss, der gläubige Sanitäter, rettet dabei so viele Leben wie niemand zuvor für möglich hätte.
Was zuerst niemand glauben konnte, brachte dem Veteran Desmond Doss später die Medal of Honor. Doss hatte einen starken Glauben und liess nicht beirren. Zu Beginn von seinen Kameraden angefeindet, wagten diese keinen Schritt mehr aufs Schlachtfeld ohne den Christ. Am 29. April 1945 machte das Regiment von Doss die ersten Schritte auf das Schlachtfeld bei der Schlacht um Okinawa, wo die grausamen Japaner auf sie warteten.
Unglaublich aber wahr: Schliesslich verdankten knapp 100 Soldaten Doss ihr Leben. Sein Vorgesetzter schwor, dass der junge Mann 100 seiner Männer gerettet hätte, der bescheidene Doss sprach jedoch von «nur» 50. Darum einigten sich die beiden auf 75 für die der Amerikaner geehrt werden sollte.
A United Kingdom (2016)
- Regie: Amma Asante
- Schauspieler: David Oyelowo und Rosamund Pike
- True Facts: Dass Liebe Berge versetzen kann, haben wir schon oft gehört – aber bei dem Botswaner Seretse Khama und der Engländerin Ruth Williams war das wirklich so. Anfangs eine feurige Romanze, trotzen die beiden Verliebten schliesslich allen Konventionen und bieten Regierung und Gesellschaft die Stirn.
Es ist eine unglaubliche Liebesgeschichte: 1947 verlieben sich der zukünftige König von Botswana, Seretse Khama (David Oyelowo), und die Engländerin Ruth Williams (Rosamund Pike). Es wäre eine ganz gewöhnliche Romanze, wenn sie sich bloss nicht zu Zeiten der Apartheid abspielen würde. Von allen Seiten abgelehnt, trotzen Seretse und Ruth nicht nur ihren Familien und Freunden, sondern wehren sich auch gegen Grossbritanniens und Botswanas Regierung – denn ihre Liebe ist stärker als alles andere.
Amma Asante berichtet von der berührenden Story über zwei Liebende, die sich allen Hindernissen stellten und nicht nur als Inspiration für eine Nation galten, sondern mit ihrer Lovestory die Weltgeschichte ein Stück weit beeinflussten. Seretse Khama lernte seine geliebte Ruth 1947 auf einer Englandreise kennen – und ein Jahr später wurde geheiratet. Zuhause in Afrika wurde die Ehe abgelehnt und der Ältestenrat wünschte keine Weissen im Hof des Oberhauptes. Der Prinz sollte gegen eine Abfindung auf sein Amt verzichten und nach England zurückkehren. Seretse lehnte jedoch ab und wurde daraufhin aus Botswana verbannt. 1956 durfte er mit Frau und Kindern wieder zurückkehren. Nach einer Verfassungsreform 1960 wurde Seretse Khama Abgeordneter und gründete ein Jahr später eine Partei. Als Botswana 1966 endlich seine Unabhängigkeit erlangte, übernahm Seretse Khama das Amt des Präsidenten und regierten bis zu seinem Tod im Jahre 1980.
Und jetzt seid ihr dran! Erzählt uns in den Kommentaren welche Geschichte euch am meisten berührt hat oder bei welchem Biopic ihr die meisten Tränchen verdrückt habt. Und vielleicht fällt euch ja auch ein Film ein, der es nicht auf unsere Liste geschafft hat, und der die Story eures ganz persönlichen Helden erzählt - lasst es uns wissen!
Und wenn eure Vorbilder vielleicht doch einfach der Papi oder die Mami sind, dann haben wir genau das Richtige, damit ihr es ihnen zeigen könnt:


Meinen Alltag verbringe ich mit schreiben, essen, Sport und schlafen – und dazwischen eine Menge Humor. Ich liebe den Sommer, Glacé, Schokolade, Sonnenuntergänge und barfuss gehen. Reisen, neue Welten erkunden und Abenteuer erleben. Und nichts geht über eine gute Pizza mit guten Freunden zu einem guten Film.