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Dein Gehirn ist süchtig nach Ablenkung – so erziehst du es zu Konzentration

Nachrichten in 100 Sekunden, TikToks in 30 Sekunden, Tweets in 250 Zeichen und Artikel mit Lesedauer-Angabe: Alles feilscht um unsere Aufmerksamkeit, doch die ist ziemlich begrenzt. Kann man sich heutzutage überhaupt noch länger auf eine Sache konzentrieren?

Wann hast du das letzte Mal ein Buch gelesen, konzentriert und in nur wenigen Tagen? Überfliegst du Online-Artikel nur anhand der Zwischenüberschriften oder bleibst du bist zum Schluss bei der Sache? Und: Wo ist dein Smartphone, wenn du einen Film schaust – Stichwort: Second Screen? Schaust du nur den Film oder chattest du auch nebenbei?

Genau das machen sich Soziale Netzwerke wie Instagram, TikTok und Co. zunutze: «Doomscrolling» ist mittlerweile ein fester Begriff und ein weit verbreitetes Phänomen. Stundenlanges Rumgewische und Gescrolle durch die verschiedensten Apps und danach kein Stück schlauer.

Warum es hilft zu wissen, wie dein Hirn funktioniert

Das Jetzt, das Morgen, das Lebensziel, das Wir

  • Das Stadionlicht: Hari führt zu guter Letzt ein weiteres Licht ein und dreht dieses voll auf. Denn die Stadionlichter stehen sozusagen sinnbildlich für «unsere Fähigkeit, einander zu sehen, zu hören und zusammenzuarbeiten, um kollektive Ziele zu formulieren und für diese zu kämpfen.» Also: sie symbolisieren die Gemeinschaft Mensch, in der wir uns alle bewegen und in der auch du deinen Platz finden musst.

Der ewige Kampf zwischen Aufmerksamkeit und Ablenkung

Zur Aufmerksamkeit gehört immer auch die Ablenkung – so wie zum Licht der Schatten. Also ab in den Schatten, oder auch: Herzlich Willkommen, liebe Interferenz. Der Begriff beschreibt die Ablenkung von oder Unterbrechung einer Handlung durch irrelevante Informationen, Störgeräusche, andere Personen, Geräte, Gedanken und so weiter.

Interfenz gliedert sich laut zwei Experten – Dr. Adam Gazzaley, Neurowissenschaftler und einer der Vorreiter in puncto Ablenkungen und Unterbrechungen des Gehirns, und Dr. Larry Rosen, Psychologe mit Schwerpunkt Psychologie und Technik – in zwei Kategorien: internale und externale Interferenz.

Wie du dich besser konzentrierst

Gut, diese drei Minuten betreffen zum Glück nicht die Arbeitswelt. Hier ergab dieselbe Studie immerhin eine Konzentrationszeit von elfeinhalb Minuten, bevor der Mensch zu einer anderen Aufgabe übergeht. Auch nicht gerade viel, doch es gibt Techniken und Hilfsmittel, mit denen sich diese Zeit verbessern lässt. Worauf es ankommt:

1. Vermeide es, zwischen vielen Dingen hin- und herzuspringen

2. Priorisiere und plane, was du schaffen willst

3. Achte auf eine möglichst ablenkungsfreie Umgebung

Oder du stellst dein Smartphone so ein, dass die Oberfläche in Graustufen erscheint, um das Smartphone unattraktiver erscheinen zu lassen. Vielleicht gelingt es auch dir damit, deine Smartphone-Zeit, die im Durchschnitt bei etwas mehr als drei Stunden am Tag liegen dürfte, zu reduzieren.

Übrigens: Ein hoher Geräuschpegel ist auch nicht förderlich für deine Konzentration. Abhilfe schaffen hingegen neuste Trends um Rauscheffekte wie etwa #brownnoise oder weißes Rauschen.

4. Guter Schlaf ist wichtig: Und Pausen einlegen

5. Macht des positiven Denkens

Titelfoto: shutterstock

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Notizbuch, Kamera, Laptop oder Smartphone. Leben heißt für mich festhalten – analog oder digital. Immer mit dabei: mein iPod Shuffle. Die Mischung macht’s eben. Das spiegelt sich auch in den Themen wider, über die ich schreibe.


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