Hintergrund

Ausprobiert: Beweglicher durch tägliche Dehnübungen?

Anna Sandner
8.9.2023

Gelenkiger, gesünder, glücklicher – alles durch ein bisschen Stretching im Selbstversuch. Das ist der Plan, den ich in meiner ausgedehnten Versuchswoche ausprobiert habe: sieben Tage lang, täglich mindestens zehn Minuten dehnen.

Es ist wieder Zeit für eine Ausprobiert-Woche. Diesmal habe ich mir das Thema «Stretching» vorgenommen. Klingt erstmal nicht so spannend, aber ich habe gute Gründe für diese ausgedehnte Woche. Denn regelmäßige Dehnübungen werden unterschätzt, obwohl mit ihnen unerwartet viel für Gesundheit und Wohlbefinden zu erreichen ist.

Grund genug also, mich für eine Woche mal so richtig lang zu machen. Mein Plan: Direkt nach dem Aufstehen eine morgendliche zehnminütige Stretch-Session einzulegen. Davon verspreche ich mir, schneller munter zu werden und meine Muskeln und Bänder gut auf den Tag vorzubereiten. Wenn die Übungen darüber hinaus die Stimmung steigern, hätte ich als potentieller Morgenmuffel auch nichts dagegen.

Tag 1: Yoga-Morgenroutine – gemütlich in den Tag Dehnen

Ich mag diese Form der Video-Anleitungen: knapp und bündig. Ich muss nicht denken und während ich versuche, ähnlich elegant wie diese vermeintlich perfekten Influencerinnen über meine Yoga-Matte zu wirbeln, vergeht die Zeit im Hand- bzw. Körperumdrehen.

Ich bin sehr zufrieden mit meiner Wahl. Wie nach einer kurzen Meditation am Morgen macht sich Entspannung breit und mein Körper fühlt sich in der Tat wacher und auch erholt an. Prima, so kann es weitergehen. Fast bin ich etwas traurig, dass das schon mein Soll des Tages war. Wobei mich aber nichts davon abhalten sollte, später einfach noch eine Runde einzulegen.

Tag 2: Dehnen gegen Stress, heute in Bildern

Von wegen «Nichts sollte mich von einer weiteren Runde abhalten». Der komplette vergangene Tag hat mich davon abgehalten, es war schlicht keine Zeit mehr für ein paar Extradehnungen. Trotzdem hat sich das angenehme entspannte Gefühl von diesen wenigen morgendlichen Yoga-Dehn-Minuten durch den ganzen Tag getragen. Weiter geht es diesmal zur Mittagszeit.

Für eine einzige Übung hätte sich die ganze Kellerräum-Aktion wohl nicht gelohnt. Allerdings werde ich im Laufe der Woche noch mehrfach davon profitieren, dass der große Ball nun wieder durchs Wohnzimmer rollt. Ich setze mich immer wieder für ein paar kurze Dehnungen darauf. Ganz zu schweigen von der großen Freude meines Sohnes über das überdimensionale Spielgerät.

Tag 3 und 4: Weiter mit bewährter Anleitung

Heute wähle ich ein 15-Minuten-Programm für jeden Tag, wie es heißt. Ich werde in einem geeigneten Tempo durch die Übungen geführt und bekomme nebenbei erklärt, wie die jeweilige Dehnung auf meinen Körper wirkt. Ich bin zufrieden und entscheide mich an Tag 4 nochmal für dasselbe Video.

Tag 5: Dehnen nach Intuition

Tag 6: Dehnen bis zum Spagat?

Die zehn Minuten vergehen schnell und die Dehnungen sind leicht nachzuvollziehen. Das Video kommt ganz ohne Text aus, stattdessen läuft dabei Musik. Das gefällt mir und vielleicht sollte ich auf lange Sicht ein paar Ausprobiert-Monate einlegen, in denen ich versuche, wie weit ich es in Sachen Spagat tatsächlich bringen würde. Für heute reichen mir aber die zehn Minuten und ich starte gut gedehnt in den Tag.

Tag 7: ausgedehnter Wochenabschluss

Fazit: Noch nicht ausgedehnt

Was hat sie nun gebracht die Dehnungswoche? Viel! Im Laufe der Woche hat sich mein Körpergefühl insgesamt spürbar verbessert. Die kurzen Einheiten zahlten sich aus: Mit wenig (Zeit-)Aufwand konnte ich einiges erreichen. Es zieht nicht mehr, ich fühle mich beweglicher, agiler und insgesamt entspannter.

Das Dehnen wird also auf jeden Fall ausgedehnt (die flachen Wortspiele dazu nicht, keine Sorge). Ich bleibe dabei und werde versuchen, zumindest zwei- bis dreimal die Woche zehn Minuten gezielt mit Videoanleitung zu dehnen. Und das Stretching zwischendrin, hoffe ich mir auch zu erhalten.

Titelfoto: Mery Cecilia Ochoa Caprara

Von einer ausgedehnten Mittagspause im Freien über Smartphonedetox bis zu ausreichend Schlaf. Ich habe schon einiges anderes ausprobiert für meine Gesundheit, mal mehr, mal weniger erfolgreich:

Hast du einen Vorschlag, was ich in der nächsten Ausprobiert-Woche versuchen könnte? Schreib es in die Kommentare.

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Wissenschaftsredakteurin und Biologin. Ich liebe Tiere und bin fasziniert von Pflanzen, ihren Fähigkeiten und allem, was man daraus und damit machen kann. Deswegen ist mein liebster Ort immer draußen – irgendwo in der Natur, gerne in meinem wilden Garten.


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