Patrick Bardelli
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Auf der Eurobike entdeckt: das Airding aus Erding

Einmal pro Jahr trifft sich die Fahrradbranche zur Eurobike in Frankfurt. Dabei wird neben Altbekanntem in neuen Farben auch Brandneues vorgestellt. Wie der Fahrrad-Airbag-Rucksack von Mase.

Ein junges Unternehmen aus dem bayerischen Erding will das Fahrradfahren in Sachen Sicherheit auf das nächste Level heben. Unter dem Markennamen Mase haben die Tüftler einen Fahrrad-Airbag-Rucksack mit speziellen Sensoren entwickelt, die einen Sturz sofort erkennen und innerhalb von Millisekunden den Airbag auslösen.

Airbag für Radfahrerinnen und Radfahrer? Da war doch mal was. Richtig. Da war Hövding und der weltweit erste Airbag fürs Velo aus Schweden. Ab 2005 entwickelt, wurde das Teil ab 2011 von der Hövding Sverige AB mit Sitz in Malmö in Serie hergestellt. 2023 meldete der Hersteller jedoch Insolvenz an.

Bei meinem Kollegen Michael Restin hinterliess der Hövding beim Test im Frühling 2020 einen eher zwiespältigen Eindruck.

Ersetzt nicht den Helm, aber fast alles andere

Im Gegensatz zum Hövding ersetzt das Airding aus Erding – cleveres Wortspiel der Mase-Marketingabteilung – nicht in erster Linie den Helm. Dieser Airbag soll unter anderem das Gesicht, die Schultern, die Wirbelsäule, den Nacken sowie den Brust- und Rippenbereich schützen.

Maximaler Schutz in der Fusion-Variante mit dem Airbag in der AirCruise Ausführung.
Maximaler Schutz in der Fusion-Variante mit dem Airbag in der AirCruise Ausführung.

«Zusätzlich zum Helm bietet der Airbag eine grössere Schutzfläche und kann bei einem Sturz oder Unfall eine komplementäre Dämpfung bieten, wodurch das Risiko von Verletzungen erheblich reduziert wird», erklärt mir Michael Lehnert, studierter Physiker und einer der drei Firmengründer, bei meinem Besuch am Mase-Stand.

Gemäss Philip Lehnert, Sohn des Firmengründers und unter anderem für den Vertrieb zuständig, sei der Airbag nicht nur für sportliche Radfahrerinnen und Radfahrer, sondern für alle, die die Freiheit und das Abenteuer auf zwei Rädern lieben würden.

Ein kleiner Rucksack statt sperrige Schutzausrüstung?

Klingt erstmal gut. Die Aussicht, den sperrigen Rückenpanzer in Zukunft auf dem Trail guten Gewissens im Schrank liegen lassen zu können, hat was. Obwohl auch das Airiding nicht ganz ohne einen integrierten Rückenprotektor zum zusätzlichen Schutz von Rücken und Wirbelsäule auskommt. Dieser ist jedoch im Gegensatz zu den gängigen Hartschalen weich und flexibel.

Der TÜV-zeritifizerte Rückenprotektor im Airding.
Der TÜV-zeritifizerte Rückenprotektor im Airding.

Es bleibt abzuwarten, ob die Technologie tatsächlich bereits ausgereift und somit die Sicherheit gewährleistet ist. Der Fall Hövding lässt grüssen.

Den wiederverwendbaren Airbag-Rucksack gibt es in den Ausführungen Compact und Fusion. Das grössere Fusion-Modell mit zusätzlichem Stauraum ist mit drei unterschiedlichen Airbag-Varianten erhältlich, die kleinere Compact-Ausführung gibt es vorerst mit einem Airbag-Modell. Je nach Ausführung kosten die Airdings zwischen 560 und 841 Franken.

Das Airding in der Fusion-Version links, rechts die Compact-Variante.
Das Airding in der Fusion-Version links, rechts die Compact-Variante.

Ob und ab wann wir das Airding aus Erding im Sortiment haben werden, klärt unsere Einkaufsabteilung ab. Wenn möglich, werden wir die Technologie dann testen und darüber berichten.

Titelbild: Patrick Bardelli

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Vom Radiojournalisten zum Produkttester und Geschichtenerzähler. Vom Jogger zum Gravelbike-Novizen und Fitness-Enthusiasten mit Lang- und Kurzhantel. Bin gespannt, wohin die Reise noch führt.


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