Hintergrund

Allwissender USB-Stick: So hast du Wikipedia immer mit dabei

Wikipedia ist wohl die umfassendste Wissensdatenbank der Menschheitsgeschichte. Blöd nur, wenn das Internet nicht mitmacht, oder? Nein. Du kannst Wikipedia nämlich auch herunterladen - und benötigst dafür sogar viel weniger Speicherplatz, als du denkst.

Wir leben im Zeitalter der Informationen. Jede Diskussion am Stammtisch und jede offene Frage nach dem Pubquiz klärst du mit einer Google-Suche. Theoretisch. Auch wer eine Arbeit schreibt oder sonst nach spezifischen Informationen sucht, greift heute instinktiv aufs Internet zurück.

Es ist jedenfalls ein faszinierender Gedanke: Das gesamte Wissen der Menschheit, immer griffbereit und nur wenige Klicks entfernt. Aber was, wenn das Internet mal nicht funktioniert? Ich zeige dir, wie du die freie Enzyklopädie immer bei dir haben kannst, ohne auf das World Wide Web angewiesen zu sein. (Spoiler: Es ist wirklich einfach.)

Darum solltest du Wikipedia herunterladen

Es gibt diverse Gründe, die grösste Wissensdatenbank auch lokal zu speichern. Ohne den Teufel an die Wand malen zu wollen, sollte es je zu einem grossflächigen Strom- oder Internetausfall kommen, kann eine Wikipedia-Kopie durchaus wertvoll sein. Vielleicht bist du aber auch öfter im Ausland und möchtest nicht für jede Frage deine Daten aufbrauchen.

Oder du gehst gerne in Gebieten mit schlechter Netzabdeckung wandern und möchtest die wichtigsten Informationen immer griffbereit haben. Denn unter Umständen brauchst du für deine lokale Wikipedia nicht einmal einen Rechner.

Je nachdem, was genau du benötigst, fasst eine lokale Kopie von Wikipedia lediglich zwischen 4 und 40 Gigabyte. Richtig gelesen: Keine Terabyte, auch nicht Hunderte Gigabyte. Das heisst, du kannst deine persönliche Wikipedia womöglich sogar direkt aufs Handy oder einen herkömmlichen USB-Stick laden und hast sie so immer dabei.

So lädst du Wikipedia herunter

Viel einfacher und teilweise sogar platzsparender funktioniert das mit Offline-Readern. Hier findest du eine ganze Auswahl solcher Reader, in der Funktionsweise sind sie alle ziemlich ähnlich aufgebaut. Diese Tools übernehmen das Komprimieren, Herunterladen und Anzeigen der Dateien und machen das Ganze wirklich zum Kinderspiel.

Kiwix beispielsweise gibt es sowohl für Windows, Mac und Linux als auch für Android und Apple als App. Hast du Kiwix einmal heruntergeladen und installiert, ist der restliche Prozess eigentlich selbsterklärend. Direkt im Tool findest du verschiedene Varianten von Wikipedia zum Herunterladen.

Die kleinste Version ist unter 4 Gigabyte gross und beinhaltet lediglich die Einleitungen aller Artikel. Willst du den gesamten Inhalt ohne Bilder, ist die Datei grob 18 Gigabyte gross. Mit allen Bildern fasst die gesamte, komprimierte Version von Wikipedia dann etwas über 41 Gigabyte. Alternativ gibt es auch nach Themenbereichen sortierte Dumps wie «Computer» oder «Geschichte». Diese sind dann jeweils lediglich ein paar hundert Megabyte gross.

Jetzt musst du das Ganze nur noch auf einem USB-Stick speichern, et voilà, dein allwissender Stick ist fertig.

Auf dem Smartphone funktioniert das Ganze praktisch genau gleich. App installieren, gewünschte Version auswählen und herunterladen. Zugegeben, gerade schön ist die Kiwix-App nicht. Falls du nur bestimmte Artikel benötigst, empfehle ich dir hierfür deshalb eher die offizielle Wikipedia-App.

«Aber Wikipedia ist doch sicher grösser?»

Natürlich handelt es sich hier um stark komprimierte Versionen der freien Enzyklopädie. Wie gross die gesamte Wikipedia effektiv ist, lässt sich nur schwer sagen. Zumal sich diese Zahl praktisch tagtäglich ändert.

Mit allen Bildern und Mediendaten wird diese Zahl noch viel absurder. Nach Angaben von Wikimedia Commons sammeln sich auf Wikipedia-Servern weltweit ganze 540 Terabyte an unkomprimierten Mediendateien. Viel Spass, das auf deinen USB-Stick zu bekommen.

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Praktisch seit ich denken kann fasziniert mich alles, was Tasten, Displays und Lautsprecher hat. Als Journalist mit Fokus auf Technik und Gesellschaft schaffe ich Ordnung im Dschungel aus Tech-Jargon und unübersichtlichen Spec-Sheets.


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