Hintergrund
Muskeln aus der Steckdose? EMS-Anzug im Test
von Patrick Bardelli
Wie effektiv und effizient ist elektrische Muskelstimulation, kurz EMS? Die eineiigen Zwillinge Yannick und Simon wollen es für Galaxus herausfinden. Während drei Monaten trainiert einer mit, der andere ohne Strom. Eine Halbzeitanalyse.
Yannick Heibei aus Küttigen bei Aarau trainiert während drei Monaten mit einem EMS-Anzug von Fortis. Sein eineiiger Zwillingsbruder Simon absolviert dasselbe Programm ohne Strom.
Neben ihrer Vorliebe für Krafttraining sind die beiden Studenten eingefleischte Fans des FC Bayern München.
Würde es sich hier um ein Fussballspiel handeln, stünde es zur Pause 2:1. Yannick startete mit den leicht besseren Werten, Simon konnte in der Zwischenzeit den Abstand zu seinem Bruder verringern. Oder, um beim Fussball zu bleiben, den Anschlusstreffer erzielen.
Zum Start des dreimonatigen Tests wurden Yannick und Simon im Höferlin-Institut in Basel auf Herz und Nieren untersucht. Dabei standen zwei Parameter im Vordergrund: das Körperfett und die aktive Körperzellmasse, kurz BCM. Diese umfasst alle stoffwechselaktiven Bereiche des Körpers, unter anderem auch die Skelettmuskulatur. Insgesamt schnitt hier Yannick leicht besser ab als sein Bruder:
Nach sechs Wochen Training hat Simon gegenüber seinem Bruder aufgeholt. Das überrascht aber nicht, da er zu Beginn ein wenig mehr Potenzial hatte. Aktuell sehen die Werte der beiden so aus:
Das Training bringt eine deutliche Fettreduktion und einen Muskelzuwachs. Dabei profitiert Simon ohne Anzug zur Zeit ein wenig mehr als Yannick, der mit Strom trainiert. Allerdings weist er noch immer die besseren Werte auf als Simon.
Yannick geht also noch immer mit leichten Vorteilen in die zweite Hälfte der dreimonatigen Trainingsphase. Er wird den EMS-Anzug weiterhin dreimal pro Woche während 20 Minuten einsetzen, während Simon ohne Strom dem Trainingsplan des Höferlin-Instituts folgt. Beide müssen in den nächsten Wochen auch auf eine gute Ernährung achten, damit sie beim harten Training nicht in eine Dehydration oder Mangelernährung kommen. Ende November ist dann sozusagen der Abpfiff und wir ziehen Bilanz.
Weniger Fett, mehr Muskeln. Wer macht das Rennen?
Der Wettbewerb ist inzwischen beendet.
Vom Radiojournalisten zum Produkttester und Geschichtenerzähler. Vom Jogger zum Gravelbike-Novizen und Fitness-Enthusiasten mit Lang- und Kurzhantel. Bin gespannt, wohin die Reise noch führt.