Rancho Deluxe

Jeff Bridges und Sam Waterston brillieren in ihren Rollen als durchgeknallte Viehdiebe, die ihre Beute fachgerecht mit der Kettensäge zerlegen, um sie anschliessend portionsweise weiterzuverkaufen. Am liebsten holen sie sich ihr Diebesgut bei John Brown, dem reichsten Viehbesitzer unter dem Himmel von Montana. Doch irgendwann reicht ihnen das Fleisch allein nicht aus, und sie fordern Bares. Das Duo lässt es richtig krachen, doch Brown geht ihr abgeschmacktes Spielchen zu weit und setzt einen Schnüffler auf sie an - der ist jedoch schon jenseits von Gut und Böse.

Trotz des Vorhabens, die Mythen des modernen Westens zu durchbrechen, agiert "Rancho Deluxe" vor allem als geschickt verpackter Jugendfilm. Obwohl der Film eine Erzählung über Viehdiebstahl enthält, ist er ebenso eine zeitgenössische Komödie über die Kluft zwischen den Generationen, in der es um das Herumtollen zweier Cowboys (ein Weisser, ein Indianer) geht, deren Verachtung gegenüber etablierten Werten und Vorstellungen von Freiheit gegenüber des Westens sie in ständige Konfrontation mit reaktionären Ältesten bringt. Ganz im Sinne der Zielgruppe ist der Film bewusst zynisch und unverschämt, gleichzeitig aber auch grundsätzlich romantisch und sympathisch. Die Kombination gelingt überraschend gut, dank gutem Ensemblespiel, auch wenn Thomas McGuanes Drehbuch manchmal in Richtung Sentimentalität und kluger Beobachtungen tendiert.