The Ottomans

Das Osmanische Reich wurde lange Zeit als die islamisch-asiatische Antithese des christlich-europäischen Westens dargestellt. Doch die Realität war ganz anders: Das multiethnische, mehrsprachige und multireligiöse Herrschaftsgebiet der Osmanen reichte tief ins Herz Europas. In ihrer Breite und Vielseitigkeit sahen sich die osmanischen Herrscher als die neuen Römer.

Marc David Baer schildert den bemerkenswerten Aufstieg der Osmanen von einem Grenzfürstentum zu einem Weltreich und verfolgt ihre Verbindungen zu ihrem türkischen, mongolischen, islamischen und byzantinischen Erbe, wie sie sowohl religiöse Toleranz als auch Konversion nutzten, um eroberte Völker zu integrieren, und wie sie im neunzehnten Jahrhundert Exklusivität annahmen, was zu ethnischer Säuberung, Völkermord und dem Untergang der Dynastie nach dem Ersten Weltkrieg führte. Diese Erzählung stellt westliche Konzepte der Renaissance, des Zeitalters der Entdeckungen und der Reformation in Frage und fordert unser Verständnis von Sexualität, Orientalismus und Völkermord heraus.

In radikaler Neuinterpretation ihrer bemerkenswerten Geschichte ist "Die Osmanen" ein majestätisches Porträt einer dynastischen Macht und das erste Werk, das die wechselseitige Befruchtung zwischen Ost und West wirklich erfasst.