Chanson douce

Als Myriam, Mutter von zwei kleinen Kindern, sich trotz der Zurückhaltung ihres Mannes entscheidet, einen neuen Job in einer Anwaltskanzlei anzunehmen, beginnt das Paar, nach einer neuen Partnerin zu suchen. Nach einem rigorosen Casting-Prozess stellen sie Louise ein, die schnell die Zuneigung der Kinder gewinnt und allmählich einen zentralen Platz im Haushalt einnimmt. Nach und nach beginnt die Falle der gegenseitigen Abhängigkeit sich zu schliessen, was zu einer dramatischen Wendung der Ereignisse führt. Durch die präzise Beschreibung des jungen Paares und des faszinierenden und geheimnisvollen Charakters von Louise offenbart die Erzählung unsere Zeit, mit ihrer Auffassung von Liebe und Erziehung, von Machtverhältnissen und Reichtum sowie von Klassen- und Kulturvorurteilen. Der scharfe und incisive Stil von Leïla Slimani, durchzogen von Momenten dunkler Poesie, schafft von den ersten Seiten an einen fesselnden Spannungsbogen.