Massacre in the Clouds

Im März 1906 umzingelten amerikanische Soldaten auf der Insel Jolo in den südlichen Philippinen 1.000 lokale Männer, Frauen und Kinder, bekannt als Moros, und töteten sie auf einem erloschenen Vulkan. Die sogenannte Schlacht von Bud Dajo wurde als Triumph über eine unerbittliche Bande gefährlicher Wilde gefeiert, ein "brillantes Waffenspiel" laut Präsident Theodore Roosevelt. Einige Zeitgenossen, darunter W.E.B. Du Bois und Mark Twain, erkannten das Massaker für das, was es war, aber sie waren die Ausnahme, und die US-Militärbehörden schafften es erfolgreich, die Geschichte zu vertuschen. Trotz der Tatsache, dass das Schlachten der Moros gefilmt wurde, verschwand die Erinnerung an das Massaker bald aus den historischen Aufzeichnungen. In "Massacre in the Clouds" rekonstruiert Kim A. Wagner akribisch die Geschichte eines vergessenen Verbrechens und das bemerkenswerte Foto, das dessen düstere Logik offenbarte. Sein lebendiger, schonungsloser Bericht über das Massaker – das weit mehr Leben forderte als Wounded Knee und My Lai zusammen – zeigt, in welchem Masse Praktiken kolonialer Kriegsführung und Gewalt, die aus dem europäischen Imperialismus hervorgingen, von Amerikanern mit katastrophalen Folgen vollständig übernommen wurden.